Die (Wieder-)Entdeckung der Sudety im kulturellen Gedächtnis: Räumliche Erinnerungsprozesse in Tschechien
Die viel zitierte "Wiederkehr des Raums" lässt den geographischen Raum zum Gegenstand und Ort der Auseinandersetzung mit marginalisierter Geschichte werden. Der geopolitische Umbruch nach 1989 ist verbunden mit dem parallel einsetzenden Erinnerungsboom. Dabei kommt es in Tschechien zu einer Wiederentdeckung der Grenzgebiete als Räume "verschwundener" Geschichte. Literarische und künstlerische Werke nehmen immer wieder auf die Grenzgebiete als Träger und Archiv der Erinnerungen Bezug und machen so die topologischen Leerstellen im Raum sichtbar. Im Vortrag werden künstlerische Bearbeitungen der tschechischen Grenzgebiete als Teil einer regionalen Neuerfindung diskutiert.
Marie Schwarz M.A. ist Doktorandin im Fachbereich Westslawistik am Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin und beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit historisch-geographisch interessanten Fragestellungen. Sie hat einen Masterabschluss in Osteuropastudien am University College London und der Karls-Universität Prag.
Der Vortrag findet im Rahmen des Geographischen Kolloquiums am Institut für Geographie am Donnerstag, den 22. November 2018, 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr in KR12/02.18 (Am Kranen 12, 2. Stock) statt. Herzliche Einladung erfolgt auch zum anschließenden Postkolloquium, bei dem Raum für weitere Gespräche sein wird.