Reihe Geschichte des DaF
Die Geschichte des Deutschen als Fremdsprache. Herausgegeben von Helmut Glück in Verbindung mit Ulrich Knoop (Freiburg/Breisgau) und Jochen Pleines (Bochum)
Diese sprachgeschichtlich und sprachsoziologisch ausgerichtete Reihe besteht aus vier Arbeiten, die sich mit der Geschichte des Deutschlernens und des Deutschunterrichts vor der Etablierung des Universitätsfachs DaF außerhalb des deutschen Sprachraums befassen. Ihre Gegenstände erstrecken sich zeitlich vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die sprachraumbezogene Sprachgeschichtsschreibung machte bislang zumeist an der Sprachgrenze Halt, und die Forschung über DaF war bisher nicht historisch ausgerichtet. Die Reihe sollte dazu beitragen, die Fachgeschichte des Deutschen als Fremdsprache zu begründen. Sie erscheint im Verlag Walter de Gruyter (Berlin/New York).
Bisher erschienen:
GDF 1: Kristine Koch, Deutsch als Fremdsprache in Rußland im 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte des Fremdsprachenlernens in Europa und zu den deutsch-russischen Beziehungen. (Diss. Bamberg, 2001). 2002. 456 Seiten. 13 Abbildungen. Leinen. ISBN 3-11-017503-7.
Rußland ist das Land, in dem die größte Zahl von Menschen Deutsch lernt bzw. Deutsch kann. Dies ist eine Folge der einzigartigen deutsch-russischen Beziehungen, wie sie sich seit Peter dem Großen entwickelten. Schon im 18. Jahrhundert mußten viele Russen, die in Politik, Verwaltung, Wirtschaft oder Wissenschaft Erfolg haben wollten, Deutsch lernen. Kristine Koch zeigt in ihrer materialreichen, auf z. T. erstmals ausgewertete Quellen gestützten Untersuchung, wie das Deutsche im Rußland der Aufklärungszeit zur wichtigsten Fremdsprache wurde. Ausgehend von den Motiven des Deutschlernens dokumentiert sie die Verbreitung des schulischen Deutschunterrichts, seine Lehrwerke, Inhalte und Methoden, stellt bedeutende Lehrerpersönlichkeiten vor und vermittelt ein lebendiges Bild der damaligen Unterrichtswirklichkeit. Das Buch arbeitet einen wichtigen Abschnitt der Fachgeschichte der Auslandsgermanistik auf und ist ein Grundlagenwerk für das Verständnis der deutsch-russischen Kulturbeziehungen. Die Arbeit wurde 2001 mit dem Wissenschaftspreis der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bamberg ausgezeichnet.
Im Rahmen der Verleihung des Jacob-Grimm-Preises im Oktober 2002 in Kassel hat die Autorin der Preisträgerin, Ludmila Putina ein Exemplar der Arbeit überreicht (s. Foto).
Rezension: D. Faulhaber, in: Zeitschrift für Germanistik XIV, N.F. 2004, S. 197 f.
GDF 2: Helmut Glück — Holger Klatte — Vladimir Spáčil — Libuše Spáčilová, Deutsche Sprachbücher aus Böhmen und Mähren vom 15. Jahrhundert bis 1918. Eine teilkommentierte Bibliographie. 2002. 290 Seiten. ISBN 3-11-017504-5.
Der Band enthält die Resultate des Projekts 2.
Rezension: Hiroshi Matsuoka, in: Genko Bunka – Cultura Philologica Bd. 40/2003, Sprachinstitut der Hitosubashi-Universität Tokio. – Dietmar Rösler, in: Germanistik 44/2003, S. 9.
GDF 3: Die Volkssprachen als Lerngegenstand im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Akten des Bamberger Symposions am 18. und 19. Mai 2001. Herausgegeben von Helmut Glück. 2002. Ca. 143 Seiten. 13 Abbildungen. Leinen. ISBN 3-11-017541-X.
Das Fach ‚Deutsch als Fremdsprache‘ hat im Verlauf der letzten 30 Jahre im akademischen Unterricht zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Zweitspracherwerbsforschung wird heute als eines der vielversprechendsten Arbeitsgebiete der Sprachwissenschaft angesehen. Geschichte und Tradition dieses Arbeitsgebietes sind bislang jedoch weitgehend unerforscht. Denn schon im frühen Mittelalter war das Erlernen des Deutschen von Bedeutung, seit dem 15. Jh. gibt es Lehrwerke „für die Hand des Lehrers“, seit dem 16. Jh. kennt man den schulischen Deutschunterricht und Lehrbücher für Schüler. Dieser Sammelband widmet sich der Frage, ob, in welchem Umfang und wie in Mittelalter und früher Neuzeit die Volkssprache Deutsch als Fremdsprache gelehrt und gelernt wurde.
In Vorbereitung:
GDF 4: Christiane Schiller, Das hallesche deutsch-litauische Wörterbuch von 1728. Textkritische Edition der Handschrift AFSt/H J 84. 2006.
Mit diesem Band wird die Reihe eingestellt. Sie wird thematisch fortgeführt durch die Buchreihe "Fremdsprachen in Geschichte und Gegenwart"