Rechnungsfragmente der Augsburger Welser-Gesellschaft
Oberdeutscher Fernhandel am Beginn der neuzeitlichen Weltwirtschaft
Die Tatsache, dass das Firmenarchiv der Augsburger Welser-Gesellschaft nach ihrem Bankrott im Jahre 1614 aufgelöst und makuliert wurde, erschwerte bislang die Erforschung der Geschichte einer der großen süddeutschen Handelsfirmen des 16. Jahrhunderts. Bei Restaurierungsarbeiten an historischen Bucheinbänden sind in den letzten Jahrzehnten jedoch Fragmente von Geschäftsbüchern der Welser wieder entdeckt worden. Die von Peter Geffcken und Mark Häberlein erarbeitete und 2014 in der Reihe „Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit“ erschienene Edition dieser Handelsbuchfragmente gewährt zahlreiche neue Einblicke in die Buchhaltung, die Geschäftsfelder und die Organisation der Welser-Gesellschaft. Das Sortiment der Handelswaren, mit dem die Welser handelten, ihre Beziehungen zu Fürsten, Höflingen und Klerikern, ihre Kreditnetze sowie die Tätigkeit der Firmenvertreter in Nürnberg, Antwerpen, am spanischen Hof und in Sevilla können auf der Grundlage dieser bislang weitgehend unbekannten Quellen künftig umfassend rekonstruiert werden.
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