Eine Reise in fünf Sprachen: Die Korrespondenz des Reichsfreiherrn Ferdinand Geizkofler auf seiner Kavalierstour 1611-1613
Finanzierung: FNK-Regelprojekt
Laufzeit: 1. Februar 2018 bis 30. November 2019
Bearbeiter: Dr. Andreas Flurschütz da Cruz
Die Person des Zacharias Geizkofler (1560-1617) wurde von der bisherigen Forschung v.a. in seiner Rolle als Reichspfennigmeister und somit als Finanzier und Berater des Reichsoberhauptes betrachtet (Alexander Sigelen, Dem ganzen Geschlecht nützlich und rühmlich. Reichspfennigmeister Zacharias Geizkofler zwischen Fürstendienst und Familienpolitik. Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B Forschungen Bd. 171. Stuttgart 2009). In jüngster Zeit fand auch seine Bedeutung als Reichsritter, Grundbesitzer und Bauherr Beachtung (Stefan Birke, Reichsritterschaft, Reformation und Konfessionalisierung in Oberschwaben, Epfendorf 2015). In dieser Funktion wirkte er auch konfessionspolitisch. Zusätzlich rücken in der neuesten Forschung weitere Familienmitglieder ins Interesse der Geschichtswissenschaft, die allerdings noch kaum erforscht sind. Das Projekt widmet sich daher der Erforschung der Jugendjahre von Zacharias' Sohn Ferdinand auf seiner Kavalierstour durch Europa, dokumentiert durch eine erhaltene fünfsprachige Briefkorrespondenz zwischen Vater und Sohn der Jahre 1611 bis 1613.
Der Sohn Ferdinand stand bisher im Hintergrund der historischen Forschung. Anhand unbearbeiteter Quellen im Staatsarchiv Ludwigsburg soll dieser Forschungslücke zur Familie eines der herausragenden politischen Akteure im Heiligen Römischen Reich im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) Abhilfe geschaffen werden und das Bild zu Zacharias Geizkoflers Familie in der wissenschaftlichen Forschung abgerundet werden. Zu diesem Zweck soll die nicht nur für die Geschichts-, sondern auch für die romanische Sprachwissenschaft höchst interessante Briefkorrespondenz mit seinem Vater Zacharias ediert und so einem breiten wissenschaftlichen Publikum zur Verfügung gestellt werden.