Exkursion "Norditalien im Zeitalter der Renaissance" 06.-12.05.2024
Am Montag, den 06.05.2024 kamen wir gegen 8:30 am Studienzentrum in Venedig im Palazzo Barbarigo della Terrazza an, dort erhielten wir eine Führung durch den Direktor PD Dr. Richard Erkens und erhielten eine Einführung über das Thema unserer Exkursion, die italienischen Fürstenstaaten im Zeitalter der Renaissance (15. und 16. Jahrhundert) am Beispiel Venedigs und seiner Terraferma. Nachdem wir alles Nötige beisammenhatten, machten wir kurz Halt beim Staatsarchiv und nahmen eine kleine Stärkung zu uns, die wir für den Nachmittag gut gebrauchen konnten. Wir besichtigten die Frari-Kirche mit ihren bedeutenden Grabmälern und Ausstattungsstücken.
Am zweiten Tag machten wir einen Abstecher über den Fondaco dei Tedeschi, der mittlerweile zu einem Konsumtempel ausgebaut wurde, jedoch immer noch einen Eindruck renaissancezeitlicher Pracht bietet. Dann fuhren wir nach Padua, unsere Ziele waren der Palazzo della Ragione mit seiner beachtlichen Ausstattung, die Basilika Santa Giustina, die eine der größten Backsteinkirchen der Welt und Aufbewahrungsort der Gebeine des Heiligen Lukas ist, die Universität, die Basilika Sant’Antonio, die dem Heiligen Antonius von Padua geweiht ist, sowie die Cappella della Scrovegni mit einer reichen Ausmalung durch Giotto. Ein nächtlicher Rundgang durch Venedig rundete den Tag ab.
Der Dritte Tag blieb für Venedig mit den Highlights Markusdom und Dogenpalast, die wir in jeweils zweistündiger Führung besichtigten und genauestens in Augenschein nahmen. Bereichert wurden unsere Beobachtungen durch erlesene Informationen und sinnreiche Kommentare, die uns die Geschichte der Bauten und ihre Bedeutung für Venedig in der Renaissance näherbrachten. Zudem ist der Markusdom Aufbewahrungsort der Gebeine des Heiligen Markus. Uns blieb zwischen und nach diesen beiden Zielen Zeit, die (Kirchen)landschaft Venedigs genauer zu betrachten, so erlebten wir die Lagunenstadt mit allen Sinnen, von beeindruckenden Kirchen über die salzige Meerluft bis zu regionalen Spezialitäten.
Verona war unsere zweite Residenz, doch hatten wir vor Ort nicht viel Zeit. Wir checkten in Venedig aus, siedelten um und machten uns auf den Weg nach Vicenza, wo unser Ziel das Teatro Olimpico war, das erste Theater der Renaissance, das zu unserer Überraschung auch nach bald 500 Jahren immer noch in Betrieb ist. Nach einer Besichtigung war die Möglichkeit gegeben, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, so besichtigten wir nacheinander den Stadtpark, der als Freilichtmuseum fungiert und durch zahlreiche Abgüsse der wichtigsten Antiken Statuen zu beeindrucken weiß, die Basilika Palladiana, eines der berühmtesten Bauwerke Andrea Palladios, dessen Statue vor ihr angebracht ist, sowie weitere ausgesuchte Bauwerke und Plätze, bevor wir wieder nach Verona zurückkehrten.
Der vorletzte Tag stand im Zeichen einer weiteren Stadt der venezianischen Terraferma: Mantua. Hier war der Palazzo del Te unser Hauptziel, so nahmen wir uns drei Stunden Zeit, dieses einzigartige Bauwerk höchster Handwerkskunst genau zu besichtigen. Ein prächtiger Raum reihte sich an den nächsten, die Pracht wurde gesteigert, dann erfolgte ein Themenwechsel, doch eines hatten alle Räume wie auch das Äußere gemein: Hier wurde erlesenstes Baumaterial und teuerste Materialien zur Dekoration verwendet. Nach diesem Highlight konnten wir die Stadt wieder selbständig erkunden und besichtigten mehrere Kirchen, unter Anderem Sant’Andrea, die gänzlich im Stil der Renaissance errichtet wurde und die Cattedrale di San Pietro Apostolo, im klassizistischen Barock erbaut. Den Abend verbrachten wir in Verona und lernten die Stadt bei Nacht kennen.
Am sechsten und letzten Tag stand Verona im Mittelpunkt und wir erhielten zunächst eine Stadtführung, die uns von der Antike bis ins 18. Jahrhundert führte. Erbaulich und heiter wurden wir von einem historischen Punkt zum nächsten geführt, vom Arco dei Gavi über die mittelalterliche Kirche San Lorenzo hin zu prachtvollen Stadtpalais der Renaissance. Wir erfuhren einiges über die Herrschaft der Scaglieri in Verona, Dantes Wirken in der Stadt und Theoderichs Palast, von dem leider nichts mehr erhalten ist. Nach der Stadtführung besuchten wir die Kirche Sant’Anastasia, die neuzeitliche Festung auf dem Berg, sowie weitere Sehenswürdigkeiten, bevor wir die Exkursion offiziell beendeten.