Evaluation des Präventionsprojektes "Hart-am-Limit" (HaLT) in Bayern

Hintergrund und methodisches Vorgehen

Im Verlauf der letzten zehn Jahre lässt sich in Deutschland ein deutlicher Anstieg der Krankenhausbehandlungen wegen einer Alkoholintoxikation im Kindes- und Jugendalter beobachten (Statistisches Bundesamt Deutschland, 2013). Anlass zur Sorge bereiten das Risiko einer Suchtentwicklung und die direkten toxischen Auswirkungen des Alkohols auf das sich entwickelnde Gehirn (Wolstein & Aust, 2007; Zimmermann et al., 2008). Somit besteht dringender Handlungsbedarf, dieser Entwicklung präventiv entgegenzuwirken.

„HaLT – Hart-am-Limit“ (Villa Schöpflin, 2009) ist eines der größten alkoholspezifischen Präventionsprojekte für Kinder und Jugendliche in Deutschland (Informationen finden Sie unter www.halt-projekt.de und www.halt-in-bayern.de). Studien, die die Auswirkungen von „HaLT“ auf individueller sowie auf regionaler Ebene in Bayern untersuchen, fehlten bislang. Deshalb wurden vom Bayerischen Staatministerium für Umwelt und Gesundheit verschiedene Maßnahmen zur Evaluation des Projektes finanziert.

Im Rahmen der Studie wurden folgende Fragestellungen bearbeitet:

-       Hat sich das Konsumverhalten der Jugendlichen seit der Teilnahme am „HaLT“-Projekt verändert?

-       Wie bewerten die Jugendlichen und ihre Eltern das Projekt?

-       Wie bewerten „HaLT“-Mitarbeiter, das Klinikpersonal und politische Entscheidungsträger das Präventionsprojekt?

-       Wie bekannt ist das „HaLT“-Projekt in der Bevölkerung?

-       Wie haben sich unterschiedliche Indikatoren riskanten Alkoholkonsums (Krankenhausaufenthalte aufgrund einer Alkoholintoxikation, Straftaten im Alkoholrausch, Unfälle unter Trunkenheit) in den letzten Jahren entwickelt und wie hängen sie zusammen?

Um diese Fragestellungen zu untersuchen wurden 468 Jugendliche aus 22 „HaLT“-Standorten angeschrieben und zur Teilnahme an einem Online-Fragebogen eingeladen. Ihre Eltern wurden im Rahmen eines Papier-und-Bleistift-Fragebogens zu ihren Erfahrungen mit dem „HaLT“-Projekt befragt.

„HaLT“-Mitarbeiter, das Klinikpersonal und die politischen Entscheidungsträger erhielten im Rahmen eines (halb)standardisierten Telephoninterviews die Möglichkeit das Projekt zu bewerten. Der Bekanntheitsgrad des Projektes wurde durch iPad-gestützte Bevölkerungsumfragen erfasst. Außerdem erfolgt eine Sekundäranalyse von Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung und des Bayerischen Landeskriminalamtes um Entwicklung und Zusammenhänge unterschiedlicher Indikatoren riskanten Alkoholkonsums zu beurteilen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Studie wurde im Jahr 2012 abgeschlossen. Ein Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen finden Sie hier(383.0 KB).

Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung: sekretariat.pathopsych(at)uni-bamberg.de

Team

Die Studie wird unter Anleitung von Jörg Wolstein von Mara Wurdak und Bianca Dietrich, Isabella Dirnberger, Tatjana Funk, Katharina Ihle, Emmanuel Kuntsche, Katharina Raab und Marco Stürmer durchgeführt.

Wir bedanken uns für die Mithilfe von Frau Bitzer, Herrn Edtbauer, Herrn Kraus, Frau Meyer, Frau Müller, Herrn Orth, Herrn Pabst, Herrn Sonnenberg und Frau Steinle. Ein großes Dankeschön geht außerdem Frau Mutert, Frau Kopperger und Herrn Walzel vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Außerdem möchten wir uns bei den Präventionsfachkräften der HaLT-Standorte, ihren Kooperationspartnern und bei allen Studienteilnehmern herzlich bedanken.