Wald-Rallye im Sachunterricht
Ziele der Seminare
- das Lehrplanthema „Wald“ kennenlernen und Möglichkeiten der unterrichtlichen Umsetzung aufgezeigt bekommen
- praxisnahes Wissen und didaktisch aufbereitetes Material erhalten
- Wald-Rallye als besondere Möglichkeit erfahren, wie der Unterricht nach außen geöffnet werden kann
- im Seminar Gelerntes und Selbsterstelltes aktiv in der Praxis mit den Schulkindern erproben und so eine wesentliche Transferleistung vollziehen
Inhalte und Ablauf
Die Sitzungen lieferten zugrundeliegende Theorie, bezogen aber auch immer die Praxis mit ein. Seminarinhalte waren u.a. folgende:
- konkrete Lerninhalte des Themas „Wald“ im LehrplanPLUS und Perspektivrahmen Sachunterricht der GDSU
- Verbindung des Lehrplanthemas Wald mit der Öffnung von Unterricht, z.B. in folgenden Bereichen: Öffnung durch Inhalte, Materialien und Methoden, Öffnung durch Formen der Präsentation und Leistungserhebung (z.B. Lapbook, Portfolio, Erklärvideo), Öffnung durch organisierende Unterrichtsformen (z.B. Stationenarbeit) und Öffnung des Unterrichts nach außen
- kritische und praxisnahe Sichtung unterschiedlicher Medien und Materialien rund um den Wald
Die Studierenden...
- stellen die ihnen zugewiesene Station der Wald-Rallye vor und schildern im Seminar eine mögliche Umsetzung vor Ort im Wald
- reflektieren gemeinsam alle Vorträge und Planungen kritisch und nehmen ggf. Anpassungen vor
- erstellen zu ihrer Station ein Arbeitsblatt, welches den Inhalt der Station vertiefen oder das Gelernte sichern soll
- können so gemeinsam eine Rallye-Mappe (mitsamt Deckblatt, Laufzettel und Urkunde) für die Schulkinder erstellen
- blicken abschließend auf Seminar und Wald-Rallye zurück und reflektieren, was gelungen war oder wo noch Handlungsbedarf besteht
Meinung von Beteiligten
"Die Ralley war ein voller Erfolg. Es hat allen großen Spaß gemacht und man konnte viel lernen. Ich wäre froh gewesen, wenn ich so ein Seminar gehabt hätte, als ich noch studiert habe.“
(T. Krusch, Klassenleiterin)
"Die Materialien, welche die Student:innen entwickelt haben und die auch ich an die Hand bekam, helfen auch mir noch sehr für meinen eigenen Unterricht weiter. Es sind viele tolle Ideen und Umsetzungen dabei, von denen ich die ein oder andere sicher in meinen Wald-Unterricht integrieren werde."
(L. Schrör, Lehramtsanwärterin)
"Die theoretischen Sitzungen waren informativ und im angemessenen Umfang. Die Waldrallye war eine schöne Erfahrung, die man gern erlebt. :) Alles in Allem ein erfolgreiches, sinnvolles Seminar.“
(Student:in aus dem Seminar)
"In der Gesamtbetrachtung erachte ich das Seminar als sehr gewinnbringend. Ich kann nun dank des Seminars auf einen großen Schatz an Material zurückgreifen, welches mir das Planen von Unterrichtseinheiten im Sachunterricht definitiv erleichtern wird.“
(Student:in aus dem Seminar)
Impressionen 2022
Der Schulwald in Scheßlitz wurde von den Bayerischen Staatsforsten angelegt und wird v.a. von den örtlichen Schulen genutzt.
Alle Schüler:innen und Studierenden waren begeistert dabei.
Mit Laufzettel und Arbeitsblättern ging es los in den Wald… so konnte die eigene Rallye-Mappe mit viel Wissenswertem gefüllt werden!
Bei der Station „Kennt ihr mich?“ durften Rindenrubbelbilder zur Bestimmung der Bäume hergestellt werden.
Was ist eigentlich der „Ökorohstoff Holz“? An dieser Station konnten die Schüler:innen u.a. ganz praktisch erfahren, welche Dinge aus Holz hergestellt werden können.
Bei der Station „Nachhaltige Holznutzung“ konnten die Kinder erfahren, wie ein Wald nachhaltig bewirtschaftet und damit nicht zerstört wird.
Ein passendes Modell zeigt: Große Bäume werden gefällt, wenn sie zu nah beieinanderstehen. So bekommen neue Bäume mehr Licht, Wasser und Platz – und können wachsen.
Bei der Station „Nutzen und Schützen“ kam ein von den Studentinnen selbsterstelltes Modell
Anhand des Modells konnten die Nahrungsbeziehungen im Wald herausgearbeitet werden.
Was wohl passiert, wenn ein Mitglied in der Kette fehlt (und der Faden an einem Punkt fallen gelassen wird) …?
Jetzt heißt es genau hinschauen! Auf dem „Pirschpfad“ können die Kinder Tiere in den verschiedenen Stockwerken des Waldes entdecken, z.B. …
Man sieht ja gar nichts… Aber man hört etwas – hier am „Lauschplatz“!
Ein versteckter Lautsprecher, eine App mit Tiergeräuschen… und los geht’s – Ohren auf!
Wurden die Tierlaute richtig auf dem Arbeitsblatt zugeordnet, ergab es mit Hilfe von Lösungsbuchstaben einen sinnvollen Satz.
Was finden die Schüler:innen wohl in einem „Quadratmeter Wald“?
Zusatzaufgabe zum Quadratmeter – hier konnte man sogar mit App arbeiten!
Bei der Station „Wahrnehmung der Tiere“ lernten die Kinder etwas über die Sinne des Rehs oder der Fledermaus. Spiele oder Geruchsproben machten dies besonders gut erfahrbar.
Hier riecht es doch nach Parfum?! … Ein Reh kann einen Menschen aus 300 Metern Entfernung riechen!
Kann die Fledermaus die Falter mit Hilfe ihres Echolots orten?
Schade… Das „Waldbild“ kann man leider nicht mitnehmen. Dafür bekam jedes Kind ein Polaroid-Foto vom selbst gelegten und verzierten Waldbild.
Bei der Station „Mischwald“ durften fleißig Vogelarten auf einem Lapbook zugeordnet werden.
Welche Vögel leben in einem Nadelwald und welche können nur in einem Mischwald überleben?
Die Station „Feuchtbiotop“ nahm den Stellenwert des Wassers für den Wald in den Blick.
Dabei schlüpften die Schüler:innen auch in verschiedene Rollen (z.B. Förster:in oder Holzfäller:in) aus denen heraus sie argumentieren sollten.
In der „Sprunggrube“ konnte nachgemessen werden: Wie weit springt ein Eichhörnchen? Oder ein Reh?
Und wie weit springen die Schüler:innen der 3b?
Beim „Baumtelefon“ musste ganz genau aufgepasst werden…
Ob der Teampartner herausfindet, wie oft gekratzt oder geklopft wurde?
Zurück am Pavillon wurden unter großem Applaus Urkunden an alle Kinder verteilt.
Die Schulkinder der Klasse 3b der Kilian-Grundschule Scheßlitz sind nun „Waldexpert:innen“ – herzlichen Glückwunsch!
Impressionen 2023