Grundidee des Coaching-Angebots

  • Neben fachlichen, fachdidaktischen und pädagogischen Kompetenzen benötigen Lehrpersonen gerade für Gespräche mit Eltern, Kolleg:innen und weiteren Personen im beruflichen Umfeld auch Argumentationskompetenzen, beispielsweise, um eigene pädagogische Ansätze sowohl fachlich richtig als auch verständlich zu begründen.
  • Eine Möglichkeit, dies bereits im Studium zu adressieren, stellen mündliche Prüfungen dar, die von Studierenden allerdings häufig als sehr herausfordernd wahrgenommen werden.
  • Dies ist ggf. auch darauf zurückzuführen, dass eine direkte Förderung argumentativer Gesprächsführungskompetenz im Rahmen der universitären Lehrkräftebildung bisher nur selten explizit stattfindet.
  • Videobasierte Coachings bringen grundlegend eine Vielzahl von Chancen zur Entwicklung eigener Kompetenzen mit sich und dürften sich gerade zur Förderung von Kompetenzen für mündliche Prüfungen besonders eignen, da es sich hier um direkte Interaktionssituationen handelt, deren prozessualer Charakter in Videos besonders deutlich werden dürfte.

Hier finden sich einige Eindrücke aus dem Coaching und den dort aufgezeichneten Videos:

Das Logo von Vi-Coach

Eine Studentin im Gespräch mit einer Dozentin

Auf Mimik und Gestik wird geachtet.

Eine weitere Studentin versucht sich

Es wird sowohl Rückmeldung gegeben, was besser gemacht werden muss...

...als auch was schon super läuft.

Ziele und Bausteine des Coachings

Begleitende Forschung zum Coaching

  • Das Coaching wird seit mehreren Semestern allen Studierenden des Grundschullehramts an der Universität Bamberg zur Vorbereitung auf die mündliche Staatsexamensprüfung in der Didaktik des Schriftspracherwerbs oder des Sachunterrichts angeboten.
  • Zur Evaluation des Angebots schätzen die Studierenden sowohl vor als auch nach dem Coaching ihre eigenen Kompetenzen sowie deren Weiterentwicklung durch das Coaching ein.
  • Nach der Prüfung wird die Prüfungsnote erfasst und auch die Prüfer:innen schätzen die Performanz der Studierenden mittels eines Kurzfragebogens in verschiedenen Bereichen ein. Dabei werden alle Prüflinge befragt, auch diejenigen, die nicht am Coaching teilgenommen haben.
  • Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass etwa die Hälfte der Studierenden das Coaching-Angebot in Anspruch nimmt. Es wird mehrheitlich sehr positiv durch die teilnehmenden Studierenden beurteilt und es zeigen sich positive Zusammenhänge zwischen der Teilnahme und den Prüfungsnoten.

Rückmeldungen zu Baustein 1: asynchrone Phase

​​​​​​​„Mir persönlich haben vor allem die ‚guten‘ Videos geholfen, da ich für mich so eine Vorstellung entwickelt habe, wie ich in der Prüfungssituation am Besten auf bestimmte Fragen antworten kann und soll.“

„Durch die Videos konnte man einen Einblick in das Setting und den Ablauf der mündlichen Prüfung erlangen. Dadurch dass man Positiv- und Negativbeispiele gezeigt bekommt, kann man nun besser einschätzen, wie eine gute Prüfung ablaufen sollte.“

„Es war hilfreich verschiedene Prüfungssituationen zu sehen und darauf zu achten was einem selbst auffällt. So waren No-Gos erkennbar und man weiß, worauf man bei der eigenen Prüfung achten kann. Ich finde es insgesamt herausfordernd solche Szenen einzuschätzen, aber im Laufe der Videos wurde man dahingehend sicherer.“

„Die Videos konnten die Fehlerquellen und Schwierigkeiten in z.B. Formulierungen sehr gut verdeutlichen. Sehr hilfreich waren hier auch die Experteneinschätzungen, die an der ein oder anderen Stelle noch weitere Fehlerquellen/Probleme aufgezeigt haben.“

„Ich empfand die Videoanalyse als sehr hilfreich, um mir ein erstes Bild von der Prüfungssituation machen zu können. Als Person, die mit starker Prüfungsangst kämpft, ist das eine gute Möglichkeit, um sich etwas auf die Situation einstellen zu können.“

Rückmeldungen zu Baustein 2: Präsenztreffen

„Es hilft einem, zu überlegen, welche Fragen in der Prüfung dran kommen könnten und sich entsprechend vorzubereiten. Es hat einem auch gezeigt, wo man noch inhaltlich Nachholbedarf hat. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, seine Antworten zu strukturieren.“

„Das selbstständige Üben hat es ermöglicht sich selbst ein Bild von einer Prüfungssituation in allen Rollen zu machen, zumal ich bisher nur sehr wenige Erfahrungen in diesem Bereich gemacht habe.“

„Es war eine ganz andere Erfahrung vor anderen Personen zu sprechen als zuhause allein zur Übung für sich selbst. Zudem war es sehr interessant zu beobachten, wie andere Personen die Prüfungssituation meistern bzw. war daran auch erkennbar worauf man als Prüfer Wert legt.“

„Das reale Zusammentreffen der Studierenden und der Dozenten war sehr hilfreich. Offene Fragen konnten auf dem kurzen Dienstweg geklärt werden und Prüfungssituationen wurden simuliert. Das nahm einem die Angst vor der nachfolgenden Prüfung.“

„Natürlich merkt man an solchen Situationen nicht nur, was man kann, sondern auch was man (noch) nicht kann. Dass einem bis zur Prüfung dann aber noch Zeit bleibt, erleichtert die Stoffauswahl bis zum Prüfungstag. Man kommt also nicht nur mit positiven Gefühlen aus dem Coaching, weil man vor Augen geführt bekommen hat, was man nochmal lernen muss. Aber lieber so...als an der Prüfung selbst.“