Franziska Schutzbach: Die Erschöpfung der Frauen
Mittwoch 16. November 2022, 20.00 Uhr
Universität Bamberg (Institut für Germanistik/Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Frauenbeauftragte der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften)
An der Universität 5, 96047 Bamberg, Seminarraum U5/02.22 und im Stream (Alle Informationen zum Stream finden Sie hier.)
Frauen haben heute so viele Möglichkeiten wie nie zuvor. Und sind gleichzeitig so erschöpft wie nie zuvor. Denn nach wie vor wird von ihnen verlangt, permanent verfügbar zu sein. Die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach spricht über ein System, das von Frauen alles erwartet und nichts zurückgibt – und darüber, wie Frauen sich dagegen auflehnen und alles verändern: ihr Leben und die Gesellschaft. In unserer Gesellschaft wird Weiblichkeit auch heute noch gleichgesetzt mit Fürsorglichkeit. Frauen sind, ob in der Familie, in Beziehungen oder im Beruf, zuständig für emotionale Zuwendung, für Harmonie, Trost und Beziehungsarbeit – für Tätigkeiten also, die unsichtbar sind und kaum Anerkennung oder Bezahlung erfahren. Sie „schulden“ ihre Aufmerksamkeit, ihre Liebe, ihre Zuwendung, ihre Attraktivität, ihre Zeit. Und kämpfen jeden Tag gegen emotionale und sexuelle Verfügbarkeitserwartungen. Es sind diese allgegenwärtigen Ansprüche, die Frauen in die Erschöpfung treiben.
Die Veranstaltung ist Teil der Tagung Literatur am Ende – Putting *Schöpfung* in *Erschöpfung*.
Die Tagung wird gefördert von der Wüstenrot Stiftung.