Poetik des Bilderbuchs

Ein Bilderbuch ist ein faszinierendes Medium, in dem sich mehrere Künste, Zeichensysteme, Dimensionen und Adressierungen verbinden. Bild und Text, Bildende Kunst und Literatur sind gleichberechtigt an der Entfaltung dieses Inter-Art-Kunstwerks und am Erzählen seiner Geschichte beteiligt. Hinzu kommt die konkrete materielle Beschaffenheit (das Format, die Papierstärke, mögliche Elemente zum Klappen, Fühlen, Hören etc.), die das Lesen von Bilderbüchern oft zur körperlichen Interaktion macht. Bilderbücher umspannen zudem die Generationen: Sie werden von Jung und Alt geschätzt und je nach Alterszugehörigkeit z. T. auch unterschiedlich wahrgenommen. Eine zusätzliche Herausforderung beim Gestalten liegt im nur schmalen Umfang von ca. 12-14 Doppelseiten, der zur fast lyrischen Verdichtung zwingt.

Wie entsteht so ein intermediales, intergenerationelles Kunstwerk? Wie schreibt bzw. illustriert man Bilderbücher? Welche Poetik des Bilderbuchs wird dabei erkennbar? Welche Rolle spielt zudem die Arbeit der Verlage, der Vermittler-Institutionen (wie Schulen, Kindergärten, Erwachsenenbildungseinrichtungen) und weiterer, das Bilderbuch berührender Medien und Kunstformen? 

Diesen Fragen rund um eine „Poetik des Bilderbuchs“ geht eine Veranstaltungsreihe nach, die im WS 2025/2026 erstmals stattfinden wird. Einer Poetikdozentur gleich steht dabei jeweils ein Künstler bzw. eine Künstlerin im Fokus. Diese Kunstschaffenden werden über ihre individuelle künstlerische Arbeit an Bilderbüchern und ihre Poetik Auskunft geben. Flankiert werden diese Poetik-Veranstaltungen von öffentlichen Gesprächen mit Praktiker:innen aus Verlag, Bildung, Medien, zudem von literatur- und medienwissenschaftlichen Vorträgen sowie von Seminaren mit Studierenden.

Im WS 2025/2026 werden die Autorin Nikola Huppertz und ihre Bilderbücher im Zentrum stehen.