Markus Orths liest aus seinem Roman 'Max' und gibt Einblick in sein aktuelles (unveröffentlichtes) Projekt 'Die teuflische Komödie'

Lesung / Beginn der 31. Poetikprofessur

Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg begrüßt am Dienstag, 15. Mai 2018, ihren diesjährigen Poetikprofessor Markus Orths: Der in Viersen geborene Schriftsteller (*1969) liest aus seinem aktuellen Roman „Max“ (2017) und gibt als Zugabe einen exklusiven Blick in sein unveröffentlichtes Projekt „Die teuflische Komödie“.

„Max“ erzählt in sechs Kapiteln das Leben des surrealistischen Malers Max Ernst (1891-1976), der mit skurrilen, träumerischen, aber auch rätselhaften Collagen, Gemälden und Skulpturen zu einem bedeutenden Künstler des 20 Jahrhunderts avancierte. Neben der Entwicklung als Künstler stehen vor allem die Liebesbeziehungen Max Ernsts zu prominenten Frauen (u. a. Leonora Carrington, Peggy Guggenheim) im Mittelpunkt des Romans. Markus Orths verleiht diesen Frauen eine Stimme, wodurch ein multiperspektivisches Erzählen entsteht. Darüber hinaus entfaltet „Max“ ein Panorama der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts: Max Ernst wächst im wilhelminischen Kaiserreich auf, kämpft im Ersten Weltkrieg an der Front, schließt sich in der Zwischenkriegszeit der surrealistischen Bewegung in Frankreich an und muss schließlich im Dritten Reich emigrieren. Der Roman löste ein großes Medienecho aus und wurde vielfach positiv rezensiert. Die Künstlergeschichte ist „packend“ (Augsburger Allgemeine, 07. Oktober 2017) und berührend zugleich.

Markus Orths zählt zu den prominenten und produktivsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. 1999 debütierte der in Karlsruhe lebende Orths mit dem Erzählband „Schreibsand“. Es folgten weitere Erzählbände, Hörbücher, ein Theaterstück („Die Entfernung der Amygdala“) und zahlreiche Romane, die in vierzehn Sprachen übersetzt worden sind. „Das Zimmermädchen“ wurde unter der Regie von Ingo Haeb verfilmt. Neben Literatur für Erwachsenen schreibt Markus Orths auch Kinderbücher.

Die Lesung wird von der Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Andrea Bartl) veranstaltet. Sie beginnt um 20.15 Uhr im Hörsaal U2/00.25, An der Universität 2. Der Eintritt ist frei. Sie bildet zugleich den Auftakt der 31. Bamberger Poetikprofessur. Am darauffolgenden Tag (Mittwoch, 16. Mai 2018) findet die erste Poetikvorlesung unter dem Titel „Mein Wolfgang aus den Eingeweiden“ statt.

An insgesamt vier Abenden erzählt Markus Orths die schrullige Geschichte eines Autors namens Markus Orths und seinem ungewöhnlichen Werdegang unter dem Titel „Der bescheidenste Autor der Welt. Eine unterirdische Poetikerzählung in vier Teilen“. Auch die folgenden Poetikvorlesungen (06. Juni, 13. Juni und 12. Juli) finden jeweils um 20.15 Uhr im Hörsaal U2/00.25 bei freiem Eintritt statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.