Film in der Universität mit Dominik Graf
National und international ist Dominik Graf (*1952) der bei weitem bekannteste und anerkannteste Fernsehregisseur Deutschlands. So gewann er nicht nur den renommierten Adolf-Grimme-Preis zehn Mal und damit öfter als jeder andere, sondern wurde in zahlreichen Retrospektiven auf internationalen Filmfestivals präsentiert. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Graf auch im Kino immer wieder mit Schwung und Experimentierfreude zu polarisieren versteht.
Dies gilt für seine legendären Polizeifilme „Die Katze“ (1988) und „Die Sieger“ (1994) ebenso wie für den mit Bezügen auf Dogma 95 und subtilem melodramatischen Vokabular glänzenden „Der Felsen“ (2002), für die verstörende Zuhälterstudie „Hotte im Paradies“ (2002) oder „Der rote Kakadu“ (2005) als frischem Kino-Drama zum Mauerbau. Weitere Höhepunkte seines Werks, die zu einer kinoartigen Rezeption führten, bilden die kraftvolle Mini-Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ (2010), „Komm‘ mir nicht nach“ (2011), Grafs Beitrag zur gemeinsam mit Christian Petzold und Christoph Hochhäusler realisierten TV-Trilogie „Dreileben“, sowie seine formbewussten Essayfilme zu Städten und Menschen (z.B. „München – Geheimnisse einer Stadt“ [2000]).
Den Markenkern von Dominik Graf machen jedoch seine Polizeifilme, Melodramen und Coming-of-Age-Filme fürs Fernsehen aus. Hierzu gehören Meisterwerke wie „Tatort – Frau Bu lacht“ (1995), „Deine besten Jahre“ (1999), „Die Freunde der Freunde“ (2002), „Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel“ (2004), „Das unsichtbare Mädchen“ (2011) oder „Hanne“ (2019) ebenso wie die zahlreichen Beiträge zur legendären Vorabend-Polizei-Serie „Der Fahnder“ (1985-1993).