Forschungsschwerpunkte
Prof. Dr. Renata Szczepaniak
Mein wissenschaftliches Interesse gilt verschiedenen Aspekten des Sprachwandels, der Sprachvariation und der Sprachtypologie. In meiner Forschung verfolge ich den phonologisch-typologischen Ansatz der Silben- und Wortsprachen bei der Untersuchung der diachronen und diatopischen Entwicklung des Deutschen und anderer (v.a.) germanischer Sprachen. Zu meinen Hauptarbeitsgebieten gehören die Grammatikalisierungsprozesse in der Geschichte des Deutschen und die Rolle der kognitiven Kategorien für die Entwicklung neuer grammatischer Strukturen. Der dritte Großbereich umfasst Phänomene der Sprachvariation, darunter Fugenelemente und Zweifelsfälle, die mit korpuslinguistischen Methoden festgehalten werden können. Das Hauptinteresse liegt hier auf (dem Wandel von) Variationsparametern und ihrer sprachhistorischen Analyse.
Aktuelle Forschungsprojekte
DFG-Projekt: Entwicklung der satzinternen Großschreibung im Deutschen. Eine korpuslinguistische Studie zum Zusammenspiel kognitiv-semantischer und syntaktischer Faktoren
In diesem Projekt wird die historische Entwicklung der satzinternen Großschreibung im Deutschen kognitionslinguistisch und unter dem Gesichtspunkt der Grammatikalisierungstheorie untersucht. Aus früheren Studien ist bekannt, dass die entscheidende Phase der Majuskelausbreitung in die frühneuhochdeutsche Zeit (14. bis 17. Jahrhundert) fällt. Als Erklärungsdimension für dieses Phänomen verfolgt das Projekt die Untersuchung kognitiv-semantischer und syntaktischer Steuerungsfaktoren und deren Interaktion. Ziel des Projekts ist es damit, aufzuzeigen, dass die Durchsetzung der nominalen Majuskel durch kognitiv-semantische Kategorien der Belebtheit und Individualität gesteuert war und in Abhängigkeit von der semantischen (Agentivitätsgrad) und syntaktischen Funktion (Subjekt, Objekt, Prädikativum usw.) stattfand. Als Korpus dienen frühnhd. Hexenverhörprotokolle.