Prof. em. Dr. Ortwin Beisbart

Werdegang

Nach dem Abitur 1959 Studium der Germanistik, Evangelischen Theologie, Pädagogik und Philosophie an den Universitäten Tübingen und Erlangen, 1. (1964) und 2. Staatsexamen (1966) für ein Lehramt an Gymnasien. Ausbildung am (späteren) Hardenberg- Gymnasien in Fürth und dem Gymnasium Erding / Obb. Vier Jahre am (Graf-Rasso-) Gymnasium Fürstenfeldbruck. Danach Einstieg in den Hochschuldienst als Wissenschaftlicher Assistent und Wiss. Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Regensburg (1970-72) und der Universität Regensburg (1972-1987), weitere Studien in den Fächern Psychologie und Pädagogik, Promotion 1974 mit einer Arbeit zur literarischen Wertung in der Literaturdidaktik; Habilitation 1987 mit einer Arbeit zur Geschichte der Konzeptuierung von Deutschunterricht zwischen 1750 und 1850.

Mein Interesse war und ist es, Deutschunterricht sinnvoll und umfassend zu verstehen, zu planen und zu verbessern, sowohl in Rücksicht auf die Schüler als auch in Verantwortung für Sprache und Literatur.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Schreibdidaktik, Didaktik des Lesens, Geschichte und Didaktik der Kinder- und Jugendliteratur, Konzepte der Literaturdidaktik, Spieldidaktik, Geschichte des Deutschunterrichts, Schulbuchkonzepte– unbeschadet der Tatsache, dass zu den Pflichtaufgaben das gesamte Spektrum sprach- und literaturdidaktischer Themen gehört und unbeschadet der Verantwortung, die Deutschunterricht im Kanon der Fächer im besonderen Maße hat: Wichtige Publikationen benutzen deshalb als Leitbegriff den der „Ganzheitlichkeit“. Er sollte aus der Perspektive des historischen Kontextes und angesichts der neuen didaktischen Ansätze erneut ausartikuliert werden. Die Publikationsliste gibt weitere Auskünfte.

Aufgaben in der Lehre: Das Fach Didaktik der deutschen Sprache und Literatur gehört zu den Lehramtsstudiengängen Grundschule, Hauptschule, Realschule, berufliche Schulen und Gymnasium, zu Magisterstudiengängen und zu den Diplomstudiengängen Wirtschaftspädagogik sowie Erwachsenenbildung. Aus dieser Arbeit erwuchsen eine Reihe von Publikationen zur Einarbeitung in das gesamte Fach.

Die Umstrukturierung aller Studiengänge, auch der staatlichen Lehramtsstudiengänge, sowie die Erwartung einer wissenschaftsbegleitenden Evaluierung der Studierenden war ein Anstoß, innerhalb eines Forschungsprogramms für die Grundschule GLANZ, gefördert durch die Stiftung Mercator (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft) mit zwei Kolleginnen (Prof. Dr. Gabriele Faust und Prof. Dr. Sibylle Rahm) entsprechende Maßnahmen für die Universität Bamberg zu erproben. Dazu liegen eine Reihe von Publikationen der genannten Kolleginnen und des Projektleiters Prof. Dr. Jürgen Abel vor. Diese Arbeit bis über meinen Eintritt in den Ruhestand hinaus sehe ich als Baustein einer fast umstürzend zu nennenden Veränderung didaktischer Forschung aller Lehr- und Lernprozesse: Die Kenntnis erkennbarer Wirkungen von Lehr-/Lernprozessen in größeren empirischen Untersuchungen und die Notwendigkeit einer persönlichkeitsbegleitenden Lehr- und Lernkultur in Lehrerausbildung und Schule auf Augenhöhe aller Beteiligten, die weit über messbare Wissensvermittlung wie über programmatische Bildungsformeln hinausgeht. Dass dazu auch die Erforschung der Strukturen von Kultur und Überlieferung gehören, ebenso wie die Notwendigkeit einer kognitiven Grundierung alles Lernens, sollte Oberflächlichkeit und Beachtung bloß kurzfristiger Lernergebnisse verhindern. Dies aber bedeutet, eine Überwindung der Trennung von Theorie und Praxis.

Auslandspartnerschaften und regelmäßige Kontakte

  • Fachhochschule Nysa / Polen (Germanistik)
  • Karls-Universität Prag (Philosophische und Pädagogische Fakultäten)

Mitgliedschaften

  • Symposion Deutschdidaktik e.V.
  • Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung e.V.
  • Deutsche Schillergesellschaft
  • Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Deutschdidaktiker

Jenseits von Schreibtisch und Seminarraum

Natürlich hat auch ein Universitätsprofessor noch andere Aufgaben und Interessen. Wegen ihrer öffentlichen Bedeutung für Bamberg und die Region seien hier genannt:

  • Mitglied des Bamberger Vokalquartetts (BVQ) im Tenor, mit ca. 8-10 Konzerten pro Jahr (bis zur Auflösung 2012)
  • Zweiter Vorsitzender des Vereins zur Förderung der jüdischen Geschichte und Kultur Bambergs e.V. (1995-2017). Mitherausgeber des "Gedenkbuchs der jüdischen Bürger Bambergs".
  • Prädikant in den Evang.-Luth. Dekanatsbezirken Regensburg und Bamberg (1977-2014)

Publikationen

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