DFG-Projekt: Die Bedeutung von Subjektivität und Emotionalität in Gesprächen über Literatur im Deutschunterricht (SEGEL)

Gespräche über literarische Texte sind ein zentraler, doch immer noch wenig erforschter Bestandteil des Deutschunterrichts. Das SEGEL-Projekt soll einen Beitrag zur Beseitigung dieses Desiderates leisten. Im Mittelpunkt von SEGEL wird die empirische Überprüfung der in der Literaturdidaktik verbreiteten Annahme stehen, dass Subjektivität und Emotionalität in Gesprächen über Literatur von besonderer Bedeutung für deren Gelingen sind. Dazu werden im Rahmen Interventionsstudie zwei separate Wirkfaktoren – ‚Gesprächstypen‘ und ‚Interaktionsformen‘ – empirisch untersucht: Beim ersten Faktor ‚Gesprächstyp‘ wird zwischen ‚kognitiv orientierter Kommunikation im Literaturunterricht’ (KOKIL) und ‚subjektiv, emotional und kognitiv orientierter Kommunikation im Literaturunterricht’ (SEKOKIL) unterschieden. Beim zweiten Faktor, der Interaktionsform, werden lehrerzentrierte und schülerzentrierte Interaktionsformen als Einflussgrößen separiert erfasst. In SEGEL werden mithin in einem zweifaktoriellen Design vier Treatmenttypen empirisch untersucht.
In einem ersten Schritt ist die Replikation der ÄSKIL-Studie in einem zweifaktoriellen Design unter randomisierter Zuweisung der Schulen und der Klassen zu den Treatments geplant, im zweiten Schritt soll die Wirkung von Gesprächstyp und Interaktionsform über einen Zeitraum von mehreren Wochen an weiteren Interventionszeitpunkten untersucht werden. Die Auswertung berücksichtigt die komplexe Mehrebenenstruktur des Designs und umfasst neben der Schätzung der Effekte des Treatments auch Mediations- und Moderationsanalysen. Auf dieser Basis soll SEGEL empirische Evidenz in einem zentralen Forschungsfeld der Literaturdidaktik ermöglichen.

Projektantragsteller:

Prof. Dr. Jörn Brüggemann,
Prof. Dr. Volker Frederking (Erlangen-Nürnberg),
Prof. Dr. Benjamin Nagengast (Hector-Institut für empirische Bildungsforschung, Universität Tübingen),
Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Hector-Institut für empirische Bildungsforschung, Universität Tübingen)

Laufzeit:

01.07.2021 – 30.06.2023

Förderer:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)