Einzelhandel und Events

Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität von Städten ist längst kein Thema mehr, das allein Großstädte berührt. Der Druck, dass Städte immer mehr im Wettbewerb um Unternehmen, Touristen und Konsumenten stehen, umfasst auch Mittelstädte – und selbstverständlich auch Mittelstädte in Oberfranken. Dabei kommt es zu einer Renaissance nicht nur der Städte, sondern auch der Innenstädte. So sind die Bemühungen des Stadtmarketings zur Steigerung der Attraktivität der Innenstädte nicht ohne Erfolg geblieben: Sie sind attraktiver geworden, weil sie mehr Aufenthaltsqualität bieten und in sie mehr Leben gelenkt werden konnte. Zugleich haben veränderte Lebensgewohnheiten der Bevölkerung zur gesteigerten Bedeutung von Unterhaltung, Freizeit und Mobilität in der sog. Konsum- und Erlebnisgesellschaft geführt, von denen Innenstädte profitieren können. 

Vor dem Hintergrund ist seit den hat letzten 25 Jahren ein Trend zur sogenannten Festivalisierung und Eventisierung der Innenstädte zu erkennen, der auch die oberfränkischen Mittelstädte erfasst hat und Teil der regionalen Stadtmarketingstrategien mit innenstädtischen Veranstaltungen geworden ist. Sie eint das Ziel der Stärkung der jeweiligen (Innen-)Stadt als Einkaufs- und Erlebnisstandort (vergleiche auch City-Marketing Bayreuth, Stadtmarketing Coburg, Stadtmarketing Hof, Stadtmarketing Kronach). 

Für die Stadt Bamberg bedeutet dies, dass während des Sommers Veranstaltungen in der Innenstadt an fast jedem zweiten Tag stattfinden. Die Veranstaltungen konzentrieren sich im sogenannten zentralen Versorgungsbereich der Stadt, also im Bereich der engeren, vor allem einzelhandelsgeprägten Innenstadt.

Mit dem Projekt sollen zunächst tragfähige und objektive Erkenntnisse zu Bedeutung und Auswirkungen von Events und Veranstaltungen in der Bamberger Innenstadt gewonnen werden.
Zweitens ist genauer zu eruieren, welche Branchen des Einzelhandels oder Gastronomie und Beherbergungswesen eher von den Events, welche weniger von den Events profitieren. Die These ist, dass aufgrund der Besucherwartungen und Besuchsmotive längst nicht alle Bereiche des Einzelhandelsangebots profitieren werden.

Drittens, und dies ist ein Schwerpunkt dieser geographischen Untersuchung, soll genauer die Ortsabhängigkeit der Lage des Einzelhandels (nach Lage in der Innenstadt, Erreichbarkeit und Sichtbarkeit der Geschäfte während der Events, Nähe zu Hauptbesucherströmen) mit Blick auf die positiven und negativen Auswirkungen der Veranstaltungen untersucht werden. Aus der Studie können so auch Erkenntnisse gewonnen werden, welche räumliche Reorganisation der Events (Standorte in der Innenstadt) nötig und möglich ist, um zu einer ausgewogeneren Verteilung eventueller positiver Effekte für alle beteiligten Einzelhändler zu gelangen und die Innenstädte so noch attraktiver zu machen.

Unklar sind die genaueren räumlichen Effekte der Veranstaltungen und Events für die Innenstadt. Im Jahre 2013 und 2014 wurde daher eine Studie des Instituts für Geographie zur Wohn- und Lebenszufriedenheit der Anwohner durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten ein differenziertes Bild. Zwar betrachtet eine kleine Mehrheit der Befragten die Events und Veranstaltungen skeptisch. Sie sah in den Veranstaltungen (insbesondere in den Besucherströme und Ruhestörungen nach der Veranstaltung) eine Einschränkung der Lebensqualität. Zugleich wurde jedoch gesehen, dass die Veranstaltungen insgesamt positiv auf die Stadt wirken und daher eine generelle Abschaffung oder Verlagerung der Veranstaltung keine Alternative darstellt.

Mit dem Projekt sollen zunächst tragfähige und objektive Erkenntnisse zu Bedeutung und Auswirkungen von Events und Veranstaltungen in der Bamberger Innenstadt gewonnen werden. Zweitens ist genauer zu eruieren, welche Branchen des Einzelhandels oder Gastronomie und Beherbergungswesen eher von den Events, welche weniger von den Events profitieren. Die These ist, dass aufgrund der Besucherwartungen und Besuchsmotive längst nicht alle Bereiche des Einzelhandelsangebots profitieren werden. Drittens, und dies ist ein Schwerpunkt dieser geographischen Untersuchung, soll genauer die Ortsabhängigkeit der Lage des Einzelhandels (nach Lage in der Innenstadt, Erreichbarkeit und Sichtbarkeit der Geschäfte während der Events, Nähe zu Hauptbesucherströmen) mit Blick auf die positiven und negativen Auswirkungen der Veranstaltungen untersucht werden. Aus der Studie können so auch Erkenntnisse gewonnen werden, welche räumliche Reorganisation der Events (Standorte in der Innenstadt) nötig und möglich ist, um zu einer ausgewogeneren Verteilung eventueller positiver Effekte für alle beteiligten Einzelhändler zu gelangen und die Innenstädte so noch attraktiver zu machen.

Die Studie wurde gefördert und unterstützt:

  • Amt für Strategische Entwicklung und Konversionsmanagement
  • Bürgerverein Bamberg Mitte
  • IHK Oberfranken
  • Oberfrankenstiftung
  • Ordnungsamt der Stadt Bamberg
  • Stadtmarketing Bamberg e.V.
  • Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg

Downloads

Die ganze Studie zum Herunterladen(14.1 MB, 83 Seiten) (pdf, 15 MB)
Zusammenfassung der Studie(4.8 MB, 20 Seiten) (pdf, 5 MB)

Presseresonanz zur Studie

Studie der Universität Bamberg - Einzelhandel und Events (Bamberger Onlinezeitung, 26.02.2016)
Schaden die Events dem Handel in Bamberg? (Fränkischer Tag, 23.02.2016)
Projekte: Leben in der Stadt (Bürgerverein Bamberg Mitte, 23.02.2016)

Publikationen

Redepenning, M./ Rhein, N./ Sauerwald, D. (2016): Eventorientierte Veranstaltungen und Lebensqualität innenstädtischer Wohnbevölkerung. Das Beispiel Bamberg. In: Standort. Zeitschrift für Angewandte Geographie Volume 40 (3): 170-176.