Genuss und Gemeinsinn: neue ehrenamtliche Strategien für das Wirtshaus (GeGe)

Rahmendaten

  • Projektlaufzeit: 1. Dezember 2024 – 30. November 2027
  • Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Finanzen und Heimat

Erkenntnisinteresse

Wirtshäuser in ländlichen Räumen fungieren als multifunktionale Einrichtungen, sie haben also einen mehrfachen Nutzen und vereinen oft mehrere Aufgaben. So sind sie nicht nur Orte der Gastversorgung, sondern auch wichtige soziale und kulturelle Treffpunkte, gelten als Identitätskerne in ländlichen Regionen und unterstützen intergenerationelle Strukturen. Zudem fördern sie den regionalen Tourismus, indem sie Wandernden und Radfahrenden Versorgungsmöglichkeiten bieten und so die Attraktivität der Region erhöhen.

Insbesondere im Kontext des anhaltenden Wirtshaussterbens und dessen Auswirkungen auf ländliche Gemeinden liegt das Hauptinteresse des Projekts erstens in der Untersuchung der Herausforderungen, vor denen bayerische Wirtshäuser aktuell stehen; und zweitens darin, wie vor allem familiengeführte bayerische Wirtshäuser durch ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden können, um diesen zu begegnen. Ziel ist die Entwicklung einer Toolbox (‚Werkzeugkiste‘) für Wirtshausbetreibende, mit handlungsorientierten Lösungsvorschlägen zur Unterstützung der bestehenden Wirtshausstrukturen durch das Engagement der Zivilgesellschaft. Indem das Projekt die Einbindung von Ehrenamtlichen in den Wirtshausbetrieb fördert, zielt es darauf ab, nicht nur die Funktionalität der Wirtshäuser langfristig zu sichern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und die lokale Identität zu stärken. Zugleich ist zu vermeiden, dass mit dem Einbezug von ehrenamtlicher Leistung klassische Arbeitsverhältnisse gefährdet oder ersetzt werden. 

Methodisches Vorgehen

Das Forschungsdesign des Projekts gliedert sich in drei zentrale Arbeitspakete, die eine umfassende Datenerhebung und -analyse umfassen.

Im ersten Arbeitspaket werden wir zunächst quantitative Daten durch eine Onlinebefragung in Bayern erheben, um die wichtigsten Herausforderungen zu identifizieren, mit denen Wirtshäuser konfrontiert sind. Hierbei wird eine Stichprobe von etwa 150 Betrieben angestrebt, um fundierte Erkenntnisse über die Akzeptanz ehrenamtlicher Maßnahmen zu gewinnen.  

Im zweiten Arbeitspaket folgt eine qualitative Teilstudie, bei der tiefergehende Interviews mit den ausgewählten Wirtshäusern sowie beteiligten Ehrenamtlichen und lokalen Entscheidungsträgern durchgeführt werden. Diese Interviews zielen darauf ab, spezifische Problemlagen und Blockaden beim Einbezug von Ehrenamtlichen zu identifizieren.

Den Abschluss des Projekts bildet das dritte Arbeitspaket, in dessen Rahmen die Ergebnisse aus den ersten beiden Paketen ausgewertet werden, um eine modulare Toolbox bzw. ‚Werkzeugkiste‘ zu entwickeln, die den Wirtshausbetreibenden spezifische Handlungsmöglichkeiten bietet. Diese soll abschließend gemeinsam mit Verantwortlichen der Wirtshäuser sowie von Politik/Verwaltung und Zivilgesellschaft überprüft werden, um sicher zu stellen, dass die Toolbox praktikabel und nutzerfreundlich ist.

Für weitere Fragen wenden Sie sich an das Projektteam

Kooperationspartner

  • Landkreis Bamberg
  • Tourismuszentrale Fränkische Schweiz
  • Steigerwald Tourismus e.V.