CEWS Ranking 2023
Wie steht es in der Universität Bamberg um den Gleichstellungsauftrag? Wo muss sich die Uni nach wie vor verbessern und an welcher Stelle ist sie ganz vorne mit dabei?
Wir geben einen Überblick über das aktuelle Ranking.
Wie das Ranking funktioniert
Das Center of Excellence Women and Science (CEWS) veröffentlicht alle zwei Jahre ein Hochschulranking, mit dem Ziel, die Erfolge der Gleichstellungsarbeit in Deutschland zu vergleichen. Die Stärken und Schwächen der jeweiligen Hochschulen werden durch die verschiedenen Kategorien Studierende, wissenschaftliche Qualifikation, Personal und Veränderungen im Zeitverlauf dargestellt. Der Gleichstellungsauftrag an Hochschulen bezieht sich dabei auf die Gewährleistung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Studium, wissenschaftlicher Weiterqualifikation und Personal an Hochschulen. Die nötigen Daten werden vom Statistischen Bundesamt herangezogen.
Um die Leistungen der Hochschulen im Bereich Gleichstellung zu messen, werden Indikatoren gebildet. Diese folgen der Logik des Kaskadenmodells, Bezugsgröße bilden der Studentinnenanteil in Relation zum Frauenanteil an den Promotionen. Die berechneten Indikatoren sind:
- Promotion
- Wissenschaftliche Karriere nach der Promotion
- Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur
- Professuren
- Veränderung des Frauenanteils beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur
- Veränderung des Frauenanteils bei den Professuren
- Studierende
Die Ergebnisse werden je Indikator in drei Ranggruppen eingeteilt: die Spitzengruppe, die Mittelgruppe und die Schlussgruppe. Diese Zuordnung erfolgt über Quartile, die besten 25% gehören zur Spitzengruppe, die schlechtesten 25% zur Schlussgruppe. Gehört eine Hochschule zur ersten Gruppe erhält sie zwei Punkte für das Gesamtranking, für die zweite Gruppe einen Punkt und für die letzte Gruppe null Punkte. Das Gesamtranking ergibt sich aus der Summierung der Punkte (je nach Gruppenzugehörigkeit), nur der Indikator Studierende fließt nicht mit in das Ranking ein.
Im Gesamtranking klettert die Universität Bamberg von Ranggruppe 6 beim letzten Ranking 2021 auf Ranggruppe 5 (8 von 12 Punkten). Vor allem im Bereich der Post-Docs und der Steigerung der Professuren schneidet die Universität sehr gut ab. Im Bereich Promotionen und hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal bleibt Bamberg in der Mittelgruppe, im Bereich der Professuren belegt Bamberg einen Platz in der Schlussgruppe.
Im Vergleich mit anderen bayerischen Universitäten schneidet nur die Universität Eichstätt-Ingolstadt im Gesamtranking besser ab.
Auswertung der Indikatoren
Beim Indikator Promotion bleibt Bamberg in der Mittelgruppe und verbessert sich auf einen Frauenanteil von 47,7% (2019-2021) im Vergleich zu 46% (2017-2019), sieben bayerische Universitäten schneiden besser ab.
Beim Indikator wissenschaftliche Qualifikation nach der Promotion liegt Bamberg in der Spitzengruppe und belegt unter den bayerischen Universitäten den ersten Platz:
Beim Indikator hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur liegt Bamberg in der Mittelgruppe mit einem Frauenanteil von 52,76% im Jahr 2021.
Beim Indikator Professuren liegt Bamberg in der Mittelgruppe mit 145 Professuren insgesamt und einem Frauenanteil von 32,41% im Jahr 2021. Fünf Jahre zuvor lag der Anteil bei 32,14%, der Trendwert liegt „nur“ bei 0,27. Bamberg liegt mit diesem Wert im Vergleich hinter allen bayerischen Universitäten, da diese im Trend besser abschneiden. Ingesamt hat Bamberg jedoch den höchsten Frauenanteil und verbessert sich momentan nun noch wenig.
Beim Indikator Veränderung des Frauenanteils beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur liegt Bamberg in der Spitzengruppe mit einer Verbesserung von 4,84 Prozentpunkten von 2016 bis 2021.
Professorinnenanteil
Besonders hervorzuheben ist der Professorinnenanteil im Zeitverlauf und im Vergleich mit dem bayerischen Durchschnitt:
Bamberg liegt beim Professorinnenanteil weit über dem bayerischen Durchschnitt. Zwar gab es im Zeitraum 2017 bis 2019 keine Veränderung an der Universität, jedoch liegt Bamberg im Jahr 2021 bei einem Frauenanteil von 32,41% Prozent. Im Vergleich dazu liegt der bayernweite Durchschnitt bei 23,38%. Bereits im Jahr 2013 lag Bamberg bei 29,9%, Bayern jedoch nur bei 17,10%. Der bayerische Durchschnitt verbesserte sich alle zwei Jahre stetig um ein bis zwei Prozentpunkte. Bamberg verbessert sich im betrachteten Zeitraum um 2,51 Prozentpunkte, der bayernweite Mittelwert um 6,28 Prozentpunkte.
Beim Indikator Studierende liegt Bamberg bei einem Studentinnenanteil von 60,27% im Jahr 2021 bei 11.843 Studierenden an der Universität insgesamt.
Auswertung und Beitrag von Jasinta Then.