▼ Lehre im Notbetrieb
\\ WISSENSCHAFTLERINNEN DER UNIVERSITÄT BAMBERG
\\ INTERVIEW VON 2020
Die Universität ist für Publikumsverkehr geschlossen und die komplette Lehre wurde ins Online-Format umgestellt. Was bedeutet das für Lehrende und Studierende? Was sind Hürden und Chancen? kUNIgunde hat bei verschiedenen Wissenschaftlerinnen nachgefragt.
Professorin Dr. Monika Heupel ist Professorin für Politikwissenschaft, insbesondere internationale und europäische Politik an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, hat zwei Kinder und teilt ihre Erfahrungen, die sie im aktuellen Online-Semester gemacht hat.
Die recht rasche Umstellung von Präsenz- auf Online-Lehre war für alle Lehrenden ein Kraftakt. Wie schätzen Sie den Arbeitsaufwand im Zusammenhang mit dieser Umstellung ein und welche (unerwarteten) Hürden mussten Sie in diesem Prozess nehmen?
MH: Der Mehraufwand war vor allem in den letzten beiden Wochen vor Semesterbeginn hoch. Die größte Herausforderung für mich war, mich unter Zeitdruck mit neuen Programmen und didaktischen Konzepten vertraut zu machen und gleichzeitig abwechselnd mit meinem Partner zwei Kinder zu Hause zu betreuen.
Welche Folgen hat es für Sie, dass Lehre und Privatleben räumlich nicht mehr getrennt sind?
MH: Ich habe ein Arbeitszimmer zu Hause, so dass ich Lehre und Privatleben immer noch ganz gut trennen kann.
Wo sehen Sie die Schwierigkeiten, aber eventuell auch die Chancen eines digitalen Semesters wie wir es aktuell erleben?
MH: Gerade für die Erstsemester oder Lehrende, die gerade ihre Stelle angetreten haben, ist die Situation nicht einfach, da es deutlich schwieriger ist, Kommilitonen und Kollegen kennenzulernen. In der Politikwissenschaft wird in Seminaren viel diskutiert – das geht auch über Zoom, kommt aber an Diskussionen in Präsenzseminaren nicht heran. Eine Chance ist bestimmt, dass Lehrende und Studierende nun digitale Lehre gemeinsam evaluieren können und Erfahrungswerte haben werden, welche digitalen Formate in die post-Corona Lehre sinnvollerweise übernommen werden sollten.
Welche Hilfsangebote haben Sie in Anspruch genommen und welche Arten von Unterstützung würden Sie sich noch wünschen?
MH: Ich habe mich in erster Linie auf der Website des Rechenzentrums der Uni Bamberg informiert. Sehr hilfreich waren auch Gespräche mit Kollegen.
Vielen Dank an Monika Heupel für das spannende Interview!
Sarah Siemeister