Zurückliegende Projekte (exemplarisch)
der Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle
Tagung "Hat Religion noch Einfluss?" am 24.10.2018
Hat Religion noch Einfluss? Soll sie Einfluss haben? Lässt sich das theologisch denken und wenn ja wie? Der theologische Abend zum zehnjährigen Bestehen der Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie war das Podium, auf dem diese Fragen mit Fachvorträgen geladener Gäste und Beiträgen von Studierenden verhandelt wurde.
Der evangelische Theologe Prof. Fulvio Ferrario (Waldenserfakultät Rom) und der katholische Kollege Prof. Christoph Hübenthal (Radboud Universität Nimwegen) nahmen dazu Stellung:
Mit der Frage nach der „Möglichkeit eines Wortes der Kirche an die Welt“ behandelte Ferrario einen zentralen Text Bonhoeffers zum Thema, der durch seine strikt theologische Sprache auffalle. Ist der von öffentlicher Theologie mit ihrem Fokus auf der Übersetzung religiösen Gehalts oft in Anspruch genommene Bonhoeffer gar übersetzungsresistent? Hier entwickelte Ferrario den Gedanken, dass Übersetzung in beide Richtungen gehe und die Übersetzung weltlicher Sprache in biblische durchaus produktiv irritieren könne – Bonhoeffer könne für beide Richtungen stehen. Hübenthal stellte bei einer kritischen Durchsicht zu aktuellen Entwürfen öffentlicher Theologie in den Niederlanden das Thema Freiheit ins Zentrum. Dabei ging es ihm um einen theologischen Begriff des Säkularen, in dem erstens der Mensch als von Gott zur Freiheit bestimmt deutlich werde und der zweitens öffentlich in Diskursen zu Freiheit diskutiert werden könne. Dazu gehört nach Hübenthal für die Theologie die Einstellung auf säkulare Voraussetzungen, ein theologisch glaubwürdiges Auftreten als Zeugnis von Freiheit und generell (auch dadurch?) die Befähigung der Gesellschaft zu öffentlichen Diskursen.
Eindrücke vom Masterstudiengang Öffentliche Theologie und Statements von Studierenden rahmten die Vorträge ein. Impulse dazu kamen aus in diesem Semester thematisch passend angelegten Lehrveranstaltungen. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltungen konnten auch am nächsten Tag noch ertragreiche Gespräche stattfinden. Die Frage nach dem Einfluss von Religion begleitet außerdem noch weitere Veranstaltungen der evangelischen und katholischen Theologie in diesem Semester.
Weitere zurückliegende Projekte
- Zwischen Diskurs und Affekt – Vergemeinschaftung und Urteilsbildung in der Perspektive Öffentliche Theologie (2017)
- Vortrag von Prof. Wabel auf der Tagung "Bild und Klang I. Zu einer Grundfrage der Bild-Anthropologie" des Instituts für Bildtheorie (IfI) und des Instituts für Text und Kultur (ITK) in der Universität Rostock vom 30. Juni bis 2. Juli. 2017
- Vorträge von Prof. Wabel und Herrn Stamer bei der Consultation des Global Network for Public Theology (2016), Stellenbosch
- XII. Nürnberger Forum (2016), bei dem Prof. Thomas Wabel Mitorganisator war
- Öffentliche Theologie zwischen Klang und Sprache. Hymnen als eine Verkörperungsform von Religion (2016)
- Contextuality and Intercontextuality in Public Theology (2011)
- Gerechter Krieg - gerechter Friede (2010) Vorlesungsreihe thematisiert Friedensethik und Afghanistan-Krieg
- Bedingungsloses Grundeinkommen (2008) in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk (mit Vortrag von Prof. Götz Werner)
- Eröffnung der Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie (2008)
- Gründung des "Global Network for Public Theology" (2007) bei einer Konferenz des Center of Theological Inquiry in Princeton, New Jersey
- Nature, Space, and the Sacred (2007) in Zusammenarbeit mit dem European Forum for the Study of Religion and the Environment
- Option für die Armen? Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung im Lichte christlicher Sozialethik (2005) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Evangelische Theologie