Wissenschaftliche Begleitung zur Werkstatt „Kita und Schule leiten im Verbund - Kooperationsvorhaben der Robert Bosch Stiftung und des Landesinstituts für Schule in Bremen“
Hintergrund zur Werkstatt „Kita und Schule leiten im Verbund“
Bedeutung qualitativ hochwertiger früher Bildung
Etwa 50 % bis 80 % der Leistungsunterschiede in der Grundschule lassen sich auf das vorschulische Alter zurückführen (Skopek & Passaretta, 2021). Insbesondere qualitativ hochwertige frühe Bildung kann die Entwicklung von Kindern nachhaltig positiv beeinflussen (Anders & Roßbach, 2019) und ist somit die beste Voraussetzung für einen gelingenden Übertritt von der Kindertageseinrichtung (Kita) in die Grundschule.
Kooperation von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen
Darüber hinaus stellt die Anschlussfähigkeit von früher Bildung in der Kita und der Bildung in der Grundschule eine zentrale Voraussetzung für eine gute Förderung der kindlichen Kompetenzen dar (Anders et al., 2013). Auf struktureller Ebene ist die Kooperation dadurch erschwert, dass Kitas in das System der Kinder- und Jugendhilfe eingebettet sind, während Grundschulen Institutionen des Bildungssystems sind. Hierdurch sind beide Systeme in der Regel nicht miteinander verzahnt und eine Abstimmung von Bildungsaktivitäten findet nur selten statt.
Gemeinsames Bildungs- und Führungsverständnis im Verbund
Eine erfolgreiche Anschlussfähigkeit kann durch ein gemeinsames Bildungs- und Führungs-verständnis erreicht werden. In diesem Sinne wird die Verbundarbeit von Kitas und Grundschulen im Rahmen der Werkstatt „Kita und Schule leiten im Verbund Kooperationsvorhaben der Robert Bosch Stiftung und des Landesinstituts für Schule in Bremen“ unterstützt. Das Konzept der Werkstatt besteht darin, dass die Einrichtungen abgestimmt auf die konkreten Voraussetzungen und Erfordernisse in ihrem Verbund ein konkretes Entwicklungsvorhaben entwickeln, initiieren und partizipativ mit allen Akteuren an den beteiligten Einrichtungen umsetzen. Die Werkstatt unterstützt diesen Prozess durch die Stärkung der Handlungskompetenzen bezüglich der Initiierung und Stabilisierung pädagogischer Prozesse, der Weiterentwicklung des persönlichen Führungspotenzials, sowie der Entwicklung eines gemeinsamen Führungsverständnisses im Leitungstandem unter Berücksichtigung verschiedener Führungsstile im Verbund. Hierdurch wird die Gestaltung der Bildungseinrichtungen im Leitungsteam und in den Kollegien ganzheitlich fachlich unterfüttert und die Kooperation zwischen den beteiligten Kitas und Schulen intensiviert.
Projektziele und -inhalte
Implementation der Entwicklungsvorhaben im zeitlichen Verlauf
Die wissenschaftliche Begleitung durch den Lehrstuhl „Frühkindliche Bildung und Erziehung“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist darauf ausgerichtet, die Implementation der Entwicklungsvorhaben in den Verbünden im Verlauf zu untersuchen. Im Sinne der Werkstatt „Kita und Schule leiten im Verbund“ findet hier eine Fokussierung auf die Kooperation der Verbundpartner, sowie die Initiierung und Durchführung der Entwicklungsvorhaben in Abhängigkeit von den Ausgangslagen statt.
Kontinuierliche Rückmeldungen an Verbünde
Die wiss. Begleitung spiegelt dabei kontinuierlich Ergebnisse an die Praxispartner wider und unterfüttert und unterstützt so die Durchführung der Entwicklungsvorhaben in den Verbünden. Darüber hinaus untersucht die wissenschaftliche Begleitung, wie die Module der Werkstatt und die begleitenden Elemente von den Praxispartnern wahrgenommen und bewertet werden. Für jeden einzelnen Verbund wird ferner kontinuierlich die Erreichung der lokalen Ziele des Entwicklungsvorhabens in Koppelung mit den übergreifenden Zielen der Werkstatt analysiert.
Ergebnisse für Praxistransfer
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung werden in Abstimmung mit den Praxispartnern für den Praxistransfer aufbereitet. Das generierte Wissen und die entwickelten Praxismaterialien ermöglichen eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kitas und Grundschulen und leisten so einen Beitrag zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung.
Die Zusammenführung von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen kann somit über anschlussfähige pädagogische Überzeugungen gelingen. Eine empirisch abgesicherte wissenschaftliche Begleitung ist für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der Kooperation an der Schnittstelle zwischen den Bildungsinstitutionen Kindertageseinrichtung und Grundschule essenziell.
Laufzeit
August 2023 bis November 2025
Förderung
Die wissenschaftliche Begleitung zur Werkstatt „Schule leiten im Verbund“ wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.
Projektteam
Prof. Dr. Yvonne Anders (Projektleitung)
E-Mail: yvonne.anders@uni-bamberg.de
Sabine Blaurock, M.A. (Projektmitarbeiterin)
E-Mail: sabine.blaurock@uni-bamberg.de
Simone Thiery (studentische Mitarbeiterin)