Evaluation der „Kitas S-Plus“

Seit dem Inkrafttreten der Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009, ist die Implementierung inklusiver Projekte wie auch die konkrete Umsetzung von Inklusion auch in Kindertagesstätten verpflichtend und ein zentrales Thema in der frühkindlichen Bildung und Erziehung  In Deutschland herrscht diesbezüglich eine deutliche Heterogenität in den Einrichtungen vor, vor allem da einerseits inklusive Kindertagesstätten keineswegs die Regel darstellen sowie andererseits die Weiterbildung in der Praxis nicht flächendeckend verläuft (vgl. Albers et al., 2020, S. 2). Zudem sind Fachkräfte für Inklusion im Regelfall nicht fest angestellt, wodurch sie für die Kitas und deren Kinder mit Förderbedarf weniger verfügbar sowie präsent sein können. Für die Verwirklichung ist eine multiprofessionelle Zusammenarbeit aller Akteur*innen von Nöten (vgl. Wertfein et al., 2018, S. 5).

Das Gesamtprogramm „Kita für alle“ der Stadt Stuttgart hat die Weiterentwicklung von Inklusion von Kindern mit besonderen Förderbedarf in Kindertageseinrichtungen und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zum Ziel.Im Rahmen dieses Programms werden in einem Modellprojekt Kitas in Stuttgart strukturell als „Kitas S-Plus“ gefördert, indem die Festanstellung von Inklusionsfachkräften ermöglicht wird. So können diese jeweils in das Kita-Team und in die Elternarbeit aktiv eingebunden werden und darüber hinaus einen Transfer ihres heil- und sonderpädagogischen Wissens leisten.

Ziel der Zwischenevaluation des Projektes ist es Handlungsempfehlungen abzuleiten, um die Struktur und die Prozessqualität der „Kitas S-Plus“ zu optimieren. Zusätzlich sollen Erfolge und Hürden bei der Weiterentwicklung der inklusiven Haltung der Einrichtungen identifiziert sowie Erfahrungen der Familien und Kindererfasst werden. Dies erfolgt durch quantitative und qualitative Befragungen der Eltern und der pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten. Durch das Projekt „Kita S-Plus“ können Faktoren für ein gutes Gelingen von Inklusion in Kindertagesstätten identifiziert werden, um die zukünftige Entwicklung von Kindertagesstätten in Hinblick auf Inklusion besser unterstützen zu können.

 

Literatur:

Albers, T., Weltzlein, D., Ali-Tani, C., Döther, S., Söhnen, S. A. & Verhoeven, N. (2020): Herausforderungen inklusiver Bildung in Kita-Teams – Konzipierung eines individualisierten Curriculums für Weiterbildung und Prozessbegleitung.

Wertfein, M., Wirts, C., Wölfl, J. (2018): IVO – Eine Studie zur Umsetzung von Inklusion als gemeinsame Aufgabe von Kindertageseinrichtungen und Frühförderung in Bayern. Vernetzungsbericht.

 

Abschlussbericht:

Burghardt, L.& Stacheder, M. (2023). Abschlussbericht der Zwischenevaluation des Modellprojekts „Kitas S-Plus“. Ein Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Inklusion von Kinder mit Behinderungen in Kindertageseinrichtungen. Otto-Friedrich-Universität Bamberg. https://doi.org/10.20378/irb-89682

 

Laufzeit: September 2022 Juli 2023

Förderung: Landeshauptstadt Stuttgart

 

Projektteam:

Dr. Lars Burghardt (Projektleitung)

E-Mail: lars.burghardt(at)uni-bamberg.de

 

Prof. Dr. Yvonne Anders

E-Mail: yvonne.anders@uni-bamberg.de

 

Magdalena Stacheder

E-Mail: magdalena.stacheder(at)uni-bamberg.de

 

Nikola Klostermann (studentische Hilfskraft)

Melina Toth (studentische Hilfskraft)