Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie (DBFÖT)


Über die Forschungsstelle

Die 2008 gegründete Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie (Dietrich-Bonhoeffer-Research-Center for Public Theology) betreibt öffentliche Theologie in der Tradition Dietrich Bonhoeffers, der als Theologe kritisch und konstruktiv zu den öffentlichen Fragen und Abgründen seiner Zeit Stellung bezogen hat.

Die Forschungsstelle möchte Bonhoeffers theologisches und kirchliches Engagement in der Öffentlichkeit aufnehmen und vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen weiterdenken.

Bambergs Öffentliche Theologie ist als Mitglied des 2007 gegründeten Global Network for Public Theology (GNPT) national wie international in verschiedenste Forschungskontexte eingebunden.


Öffentliches Erinnern.  Forschungsworkshop zum Thema “Memory and Remembrance in Germany and South Africa“ (2024). Mehr erfahren

Size and the good life: Tiny houses, social housing and the role of social imaginaries  (Prof. Dr. Thomas Wabel, 2024)

“Rechtfertigung und Verantwortung - zu Bonhoeffers Schrift ‘Nach zehn Jahren’

Prof. Dr. Fulvio Ferrario (Facoltà Valdese, Rom)

10 Jahre nach Beginn der NS-Herrschaft hält der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer, selbst im Gefängnis wegen seiner Beteiligung am Widerstand gegen das Regime, selbstkritisch Rückschau: Was haben Menschen aus christlicher Verantwortung heraus der Gewaltherrschaft entgegenzusetzen vermocht? Wo sind sie gescheitert? Wie kann es gelingen, so fragt er, in einer Situation, die von Verblendung, Distanzlosigkeit und Pöbeleien geprägt ist, den eigenen Weg zu finden? - In einer Gegenwart, in der politische Radikalismen erstarken und in Europa wieder ein Krieg tobt, gewinnt Bonhoeffers Text ungeahnte Brisanz.

Am 11. Juni 2024 war Prof. Dr. Fulvio Ferrario zu Gast und vermittelte eine (waldensische) Perspektive auf die gegenwärtige Rolle der christlichen Kirchen in Europa - in Bezug auf Bonhoeffers Schrift “Nach zehn Jahren”.


Was ist Öffentliche Theologie?

Ganz grundsätzlich lässt sich unter Öffentlicher Theologie die Reflexion der öffentlichen Bedeutung christlicher Orientierungen in gegenwärtigen Gesellschaften verstehen.

Dabei blickt Öffentliche Theologie über den engeren deutschen Kontext hinaus. 

Dazu gehört einerseits das Studium der traditionellen Texte des Christentums. Getragen ist dieses Studium von der Grundüberzeugung, dass diese Texte heute relevante Orientierungen und Deutungen anbieten können: Die Goldene Regel, das Doppelgebot der Liebe oder beispielsweise das Gleichnis von den Arbeitern in Weinberg sind relevant für gegenwärtige Fragen etwa nach sozialer Gerechtigkeit.

Zur Öffentlichen Theologie gehört zum anderen der Blick auf die gegenwärtigen Gesellschaften und ihre Kommunikationskulturen: Wie werden christliche Orientierungen hier relevant? Wie können sie öffentlich werden? Wie können sie verständlich werden in einem multireligiösen Kontext? Die Bamberger Forschung ist dabei dadurch profiliert, das hier verstärkt auch die nicht-argumentativen und subtileren "Verkörperungen" von Religion in der Öffentlichkeit thematisiert werden.


Aus der Arbeit der Forschungsstelle


Thomas Wabel, Katharina Eberlein-Braun, Torben Stamer (Eds.) (2022): Space and Place as a Topic for Public Theologies (Theology in the Public Square/Theologie in der Öffentlichkeit, 16)

Thomas Wabel, Torben Stamer, Jonathan Weider (Hrsg.) (2018): Zwischen Diskurs und Affekt. Politische Urteilsbildung in theologischer Perspektive
Öffentliche Theologie, Band 35

 Thomas Wabel, Florian Höhne, Torben Stamer (Hrsg.) (2017): Öffentliche Theologie zwischen Klang und Sprache : Hymnen als eine Verkörperungsform von Religion, 1. Auflage Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt. 

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