Hegeltag 2021: Smart Love

Liebe in Zeiten Künstlicher Intelligenz

Immer mehr Bereiche des Lebens geraten in einen Digitalisierungssog. Computer rechnen ohnehin schon längst besser als Menschen, gewinnen beim Schach und jetzt wird auch Bamberg zur Smart City. Aber nicht nur um uns wird sich so viel ändern, sondern wohl auch in uns: Digitale Algorithmen identifizieren Muster in unserem Innenleben, sagen menschliches Verhalten voraus, erkennen Gefühle und beeinflussen Entscheidungen.

Gruselig? Großartig? Auf jeden Fall wert, sich Gedanken zu machen. Dafür gibt es gleich zwei Gelegenheiten: Einen Smart Talk zu neuen Wegen der Bürgerbeteiligung in der smarten Stadt.

Und ein smartes Nachdenken über die Liebe. Denn sie scheint längst gefangen im Netz der KI. Mikro- Gesichtsbewegungen beim ersten Date lassen erkennen, wer langfristig zueinander passt und die Analyse von Diskussionsmustern erlaubt eine Prognose, wie lange eine gerade geschlossene Ehe halten wird. Alles gute Gründe, um die mühsame und oft irrtumsbehaftete Partnersuche an smarte Prozesse zu übergeben und so algorithmisch glücklich zu werden? Oder bleibt weiterhin ein Moment des Unverfügbaren für die Liebe? Schwierige Fragen, für deren Diskussion ein kleiner Hegeltag trefflich geeignet scheint, da doch Hegel die Freiheit für das Höchste hielt.

Nach zwei Jahren Hegeldürre sind die Coronawolken soweit gewichen, dass wir es wieder wagen können eine Hegelwoche im kleinen Format am 190. Todestag des Namensgebers abzuhalten.


Programm

Samstag, 13. November

SMART TALK
Neue Wege der Bürger:innenbeteiligung mit dem Programm Smart City
ACHTUNG: Termin entfällt und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt!

Sonntag, 14. November

BEGRÜSSUNG: Andreas Starke, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg

EINFÜHRUNG
Prof. Dr. Christian Illies, Universität Bamberg

VORTRAG
Liebe in Digitalen Zeiten. Eine moralpsychologische Perspektive.
Dr. Katrien Schaubroeck, Universität Antwerpen

VORTRAG
Liebe in Digitalen Zeiten. Die Perspektive von der Couch.
Dr. Dorothee Halcour, Bamberger Psychotherapeutin

Ort: Live-Stream (s.o.)


Fortsetzung im Seminar

Auch in diesem Jahr werden die Referentinnen gebeten, am jeweils folgenden Morgen in einer Seminarsitzung ihre Überlegungen mit Studierenden und Kollegen zu vertiefen und zu diskutieren. Dies wird in Absprache mit den jeweiligen Fachkollegen geschehen. Auf diese Weise wird angestrebt, die Hegelwoche noch stärker in das wissenschaftliche Leben der Universität einzubinden.


Die Referentinnen und Referenten

Bei der Podiumsdiskussion der VHS Bamberg Stadt sprechen: Jonas Glüsenkamp (2. Bürgermeister der Stadt Bamberg), Sascha Götz (Smart City Projektteam, Stadt Bamberg), Denis Hebert (Transition), Susanne Schreyer (Multiplikatorin, Sozialpädagogin) sowie Barbara Zimmer (Publikumssprecherin)

Dr. Katrien Schaubroeck ist seit 2013 Professorin für Philosophie an der Universität Antwerpen. In ihrer Forschung widmet sie sich dem Zusammenhang zwischen Meta-Ethik und Moralpsychologie sowie der Verknüpfung von Feminismus, Ethik und Erkenntnislehre. Sie betrachtet in ihrer Forschung das Phänomen der Liebe aus verschiedenen Perspektiven.

Dr. Dorothee Halcour ist Psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Bamberg. Nach ihrem Studium der Diplompsychologie in Bamberg, Hamburg und Göttingen war sie am Lehrstuhl für Theoretische Psychologie Bamberg im Forschungsprojekt „Denken und Problemlösen im Kulturvergleich“ tätig und wurde zum Thema „Wie wirkt Kunst? Zur Psychologie  ästhetischen Erlebens“ promoviert.


Der Hegeltag als Teil des Hi!A-Festivals

In diesem Jahr ist der Hegeltag auch Teil des Hi!A-Festivals für Kunst und Forschung in Bayern. Verschiedenste Veranstaltungen von Panels bis zu Podcasts, von Dauerausstellungen bis zu Vernissagen, von Führungen bis zu Performances, Workshops und Werkstattgesprächen sollen Lust darauf machen, Kreativität als Motor für künstlerische und technische Innovationen in Bayern zu entdecken. Kunst & Forschung, High-Tech & Umwelt sowie Utopie & Zukunft stehen im Zentrum einer Fülle an Angeboten, die von zahlreichen Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen organisiert werden. Das Festival ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.