Hegelforum

Erinnerungen an eine vergessene Welt

Die Spannung zwischen Vergessen und Erinnern durchzieht alle Formen der Kultur bis hin zur Religion. Eine kulturelle Selbstverortung geht meist einher mit einer Deutung der Vergangenheit und dem Versuch, sich zu ihr in eine Beziehung zu setzen. Geschichte ist und war nie ein bloßes Faktum, sondern das Geschehene musste verworfen oder aufgegriffen und angeeignet werden, um dann zur Bestimmung der eigenen Gegenwart dienen zu können. Vielfältige Beispiele aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen kommen im Hegelforum zur Sprache, um die unterschiedlichen Facetten dieser Auseinandersetzung zu beleuchten. Die Themen reichen von geschichtlichen Mythen als Gründungslegenden, religiöse Vorstellungen über das rechte Erinnern und Vergessen und architektonische Weisen, an Altes zu erinnern oder es auszusparen, bis hin zu dem literarischen Umgang mit der Vergangenheit in der jüdischen Diasporakultur. Es scheint, als habe jede Kultur und Kulturform ihre Weise entwickelt, mit der Vergangenheit umzugehen. 

Programm

15. Mai

Prof. Dr. Klaus Bieberstein, Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften

Israel kam aus Ägypten. Oder aus Kanaan?
Von der Kraft des Erinnerns und des Vergessens

22. Mai

Prof. Dr. Susanne Talabardon, Professur für Judaistik

Das Gebot, sich zu Erinnern und die Freude am Vergessen im Denken
wichtiger chassidischer Meister

29. Mai

Prof. Dr. Gerhard Vinken, Lehrstuhl für Denkmalpflege - Heritage Sciences

Bauen was nie war.
Erinnern und Vergessen in Architektur und Denkmalpflege

5. Juni

Prof. Dr. Christoph Houswitschka, Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft

Die Diaspora der Erinnerungskultur in der britisch-jüdischen Literatur

Zeit und Ort

Die Vorträge finden jeweils mittwochs statt im Hörsaal U2/025 im Gebäude An der Universität 2 von 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr.