Forschungskolloquium „Bildgebung und Körperbild“ am 19. und 20.01.23 in Bamberg
Am 19. und 20.01. 23 fand, organisiert vom Lehrstuhl für systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen, ein Forschungskolloquium zu „Bildgebung und Körperbild. Interdisziplinäre Perspektiven auf den Umgang mit chronischem Schmerz“ statt. Teilgenommen hat ein Kreis von etwa 20 Fachleuten, die alle in Projekten der Schmerzforschung, der Bildgebung bzw. -verarbeitung oder im Bereich von Selbstbild und Selbstgestaltung forschend aktiv sind.
Chronische Schmerzpatient:innen begegnen oft Vorurteilen aufgrund der schwierigen Nachweisbarkeit und Behandelbarkeit ihres Leidens. Es wurde deutlich, wie wichtig die Anerkennung dieses Leidens ist – ggf. auch für eine Besserung des seelischen Zustandes der Betroffenen durch eine Integration des Schmerzes in das eigene Körperbild. Mehrere Vorträge verwiesen auf die Relevanz gesellschaftlich vermittelter Bilder vom Schmerz.
Viel Beachtung fand ein Forschungsbericht über Körperbildbeeinflussung mittels virtueller Realität: Durch virtuelle Realität können sich Wahrnehmungen des eigenen Körpers inklusive Schmerzempfinden verändern. Zugleich aber lassen die Suggestivität und der Erfolg bildgebender Verfahren vielfach vergessen, dass das Erstellen von Bildern eine kulturelle Praxis ist. Die Veränderungsmöglichkeiten der Selbstwahrnehmung durch Bildgebung bedarf daher weiterer wissenschaftstheoretisch Begleitung.
Gerade dieser letztgenannte Bereich macht deutlich, wie sehr naturwissenschaftlich-empirische Disziplinen und hermeneutische Grundlagenreflexion, wie sie die Fächer Philosophie und Theologie leisten, wechselseitig voneinander profitieren können.