Theresa Wirth B.A.

Junior Disponentin bei Lascana│Otto

Meine Begeisterung für die Europäische Ethnologie entwickelte sich mit dem Beginn meines Bachelorstudiums an der Universität Bamberg. Das Fach harmonierte sehr gut mit meinen beiden übrigen Fächerkombinationen: Anglistik/Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft. Am Lehrstuhl von Frau Prof. Dr. Heidrun Alzheimer habe ich mich schnell willkommen und am richtigen Platz gefühlt. Als Bachelorstudentin im großen Nebenfach war es mir zwar nicht möglich, meinen Hauptfokus auf das Studium der Europäischen Ethnologie zu legen, jedoch haben zahlreiche Zusatzangebote, bestehend aus Vorträgen und Tagungen, meine Neugier für das Fach weitgehendst stillen können.

Ich habe schnell gelernt, dass sich die Vernetzung mit Gleichgesinnten im Dachverband der dgekw (Deutsche Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft, vormals Deutsche Gesellschaft für Volkskunde) besonders lohnt. Der frühe Austausch mit Fachabsolvent:innen und Studierenden anderer Lehrstühle mag auch ein Grund dafür sein, dass ich später aktiv an der Gründung einer eigenen Studierendenvernetzung für Deutschland, Österreich und der Schweiz mitwirkte. Bis heute besuche ich in meiner Freizeit Vorträge und mehrtägige Programme, und bin nach wie vor davon überzeugt, dass sich nur im Austausch mit anderen das Wesentliche des Faches erleben lässt.

Letztendlich war es aber meine Bereitschaft über den Tellerrand hinaus zu blicken, die mich in einem achtmonatigen Auslandspraktikum in eine ganz andere berufliche Richtung lenkte. Mit dem bayerischen Automobil- und Motorradhersteller BMW absolvierte ich ein außerordentlich spannendes Praktikum in Großbritannien und lernte erstmals, dass Logistik und Europäische Ethnologie viele gemeinsame Kompetenzen erfordern. Trotz dieser Neuorientierung blieb ich der Europäischen Ethnologie treu und arbeitete nach meiner Rückkehr aus dem Ausland als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl bei Frau Alzheimer. Verantwortlich für die neu ins Leben gerufene Social Media Kampagne (Instagramm und Facebook), entwickelte ich meine redaktionellen Fähigkeiten weiter und machte erste Schritte in Richtung Öffentlichkeitsarbeit.

Zwei Jahre, einen erfolgreichen Bachelorabschluss und einen weiteres Praktikum bei der BMW Group, später, musste ich schließlich eine schwere Entscheidung treffen. Studiere ich Europäischen Ethnologie weiterhin im Master? Oder strebe ich eine berufliche Karriere in der Logistik an? Es wurde Zweiteres. Meine Aufgaben als Junior Disponentin bei Lascana│Otto kann man zwar kaum als ethnologische Arbeit bezeichnen, allerdings kann ich so viel mehr der erlernten Fähigkeiten aus dem Studium anwenden, als ich dachte.

Warum Kompetenzen das A und O im beruflichen Alltag sind und wie man sie erlernt?

Mit einem Studium der Europäischen Ethnologie oder verwandter Fächern eignet man sich einen breites Spektrum an Sozial- und Fachkompetenzen an, die im Idealfall immer in einer praktischen Tätigkeit verfeinert werden sollten. Verfolgt man jedoch nicht den beispielhaften Karriereweg ins Museum oder Archiv, wie er so oft in den Berufsperspektiven des Studiengangs aufgezeigt wird, kann man anderswo mit ausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten und gutem Zeitmanagement glänzen. Im Studium der Europäischen Ethnologie erlernt man außerdem selbstständig und reflektiv zu arbeiten, sich an gegebene Umstände anzupassen, Projekte durchzuführen, (quellen-)kritisch zu recherchieren und zielgruppenorientiert zu präsentieren. Diese Fähigkeiten sind gemeinsam mit den jeweils persönlichen Stärken in viel mehr Berufsfeldern von Vorteil als man zunächst annimmt.

 

Meine Tipps

  • Mich hat die Europäische Ethnologie gelehrt auch bei der beruflichen Orientierung immer offen für Neues sein und nicht vor dem „Fremden“ zurückschrecken.

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