Inventarisierung auf Burg Lisberg

Vorbemerkung

Die Burg Lisberg liegt in der gleichnamigen Gemeinde im Steigerwald, rund 15km westlich von Bamberg. Die Burg wurde erstmals im Jahr 820 erwähnt, seitdem wechselte die Burg häufig die Besitzer. Im Jahr 1968 kaufte das Ehepaar Hans und Evelyn Fischer die stark sanierungsbedürftige Anlage und zog dort ein. Die neuen Besitzer führten in den folgenden Jahren umfangreiche Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen durch. Außerdem brachte Hans Fischer seine Sammlung volkskundlicher Objekte mit, die er bereits seit seiner Jugend gesammelt hatte; sie stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Im Jahr 2014 machte sich Hans Fischer öffentlich auf die Suche nach einem Nachfolger als Burgherren und erregte damit einiges Aufsehen. Er wurde fündig: Im Jahr 2016 erwarb der Bamberger Auktionator Johann Seböck die Burg Lisberg.

Im Jahr 2014 beschäftigten sich gleich drei Lehrstühle der Universität Bamberg mit unterschiedlichen Aspekten der Burg Lisberg:

• Claudia Binswanger, studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie, inventarisierte die volkskundliche Sammlung Hans Fischers.
• Sabrina Bils und Veronika Greska, zwei Studentinnen des Lehrstuhls für Bauforschung und Denkmalpflege, schrieben gemeinsam ihre Masterarbeit über die „Bauhistorische Untersuchung, Dokumentation und Rekonstruktion der Westkemenate der Burg Lisberg im Steigerwald“, siehe /bauforschung/studium/masterarbeiten.
• Ein Team des Lehrstuhls für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit untersuchte die Burg aus archäologischer Sicht. Die Ergebnisse publizierte Britta Ziegler, Grabungstechnikerin am LS, in „Die Burg Lisberg - Inventarisation der Funde. Ein Projekt der Archäologischen Akademie“, siehe https://www.uni-bamberg.de/amanz/akademie/projektergebnisse/burg-lisberg/.

Inventarisierung der volkskundlichen Sammlung auf Burg Lisberg

Laufzeit

01.07.2014 – 30.11.2014

Leitung

Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Durchführung

Claudia Binswanger M.A.

Förderer

Stiftung der Sparkasse Bamberg

Beschreibung

Das Projekt beinhaltete die Inventarisierung der volkskundlichen Sammlung, die der Burgherr Hans Fischer auf Burg Lisberg zusammengetragen hat. Dazu zählen u.a. Objekte aus den Bereichen:

• Gemälde
• Straf- und Rechtsaltertümer
• Küchengerät
• Mobiliar
• religiöse Gegenstände
• Spielzeug

Die Grundinventarisierung der Sammlung beinhaltete die Aufnahme der Objekte in einem Datensatz. Dazu gehörten die Vergabe von Inventarnummern, die Beschreibung der Objekte und Objektgruppen mit Anzahl, Material, Maße, Provenienz, dem Vermerk über den momentanen Standort in der Burg sowie digitale Fotos.

Aufgrund der kurzen Dauer des Projekts konnte die Inventarisierung nicht zu Ende geführt werden. Auf Wunsch Herrn Fischers wurde zunächst die Einrichtung der spätmittelalterlichen Küche inventarisiert. Dieser Bereich konnte weitgehend fertiggestellt werden. Die Objekte in den anderen Räumen der Burg wurden zwar in die Inventarliste aufgenommen, konnten aber aus Zeitgründen nicht vollständig katalogisiert werden. Die Einrichtung der Schusterwerkstatt und der Backstube wurden komplett ausgelassen.

Die von Claudia Binswanger erstellte Inventarliste ist am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie der Universität Bamberg einsehbar. Interessent*innen wenden sich bitte an das Sekretariat. [bitte verlinken]

Medienecho (in Auszügen)

Burg Lisberg in Franken: Wer setzt Hans Fischers Lebenswerk fort?, Online- Artikel von Jan Popp-Sewing vom 16.05.2015, siehe https://www.burgerbe.de/2015/05/16/burg-lisberg-in-franken-wer-setzt-hans-fischers-lebenswerk-fort-26499/.

Geduld statt Abenteuer: Uni-Workshop für Hobby-Archäologen, Bericht von David Ebner vom 24.02.2015 für dpa, (publiziert siehe https://www.merkur.de/leben/karriere/geduld-statt-abenteuer-uni-workshop-fuer-hobby-archaeologen-zr-4761921.html und https://www.berlin.de/special/jobs-und-ausbildung/uni-und-studium/news/3784256-999260-geduld-statt-abenteueruniworkshop-fuer-h.html

Burg zu verkaufen: Lisberg in Oberfranken, Bericht von Monika-Sarre Mock, Erstsendung am 13.09.2014, (siehe https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/zwischen-spessart-und-karwendel/burg-lisberg-nachfolger-100.html).

Burg in gute Hände abzugeben, Bericht von Marion Krüger-Hundrup, publiziert in „Fränkischer Tag“ im Jahr 2014.