Praxisvortrag: Innovative Ways to Innovate at Siemens
Auch ein multinationaler Konzern mit der Größe von Siemens hat die Notwendigkeit, in einem sich ständig ändernden Wettbewerbsumfeld radikale Innovationen zu generieren und auf den Markt zu bringen. Zu diesem Thema fand sich Herr Dr. Sven Scheuble bei bestem Wetter am 18. Juni 2014 im Audimax ein, um den zahlreich erschienenen Bamberger BWL-Studierenden über seine Aufgaben als Leiter des Siemens Technology to-Business Center zu berichten.
Dieser Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Führungskräften: Neuentwicklungen im Innovationsmanagement“ statt, die bereits sein einigen Jahren am Lehrstuhl für Innovationsmanagement (Prof. Dr. Alexander Fliaster) sehr erfolgreich läuft. Mehr als 220 Studierende sowie wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität nahmen nun die Möglichkeit wahr, zahlreiche Themen und Konzepte, welche in den Vorlesungen und Seminaren des Innovationslehrstuhls aus wissenschaftlicher Perspektive behandelt werden, aus der Sicht von Siemens zu erleben.
167 Jahre der Innovation
Nach einer kurzen Einführung durch den Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Fliaster sprach Herr Dr. Scheuble zunächst einige Worte über seine Person und stellte anschließend das Unternehmen Siemens mit seinen verschiedenen Sektoren vor. Dass Innovationen für Siemens „das Lebenselixier“ darstellen, wird sowohl durch die 167-jährige Innovationstradition des Unternehmens als auch anhand der aktuellen Zahlen deutlich: Mit über 30.000 Mitarbeitern im Bereich der Forschung und Entwicklung und ca. 58.000 Patenten gelingt es Siemens immer wieder, den Markt mit neuen Ideen zu erobern. Mit Beispielen von verschiedenen aktuellen Trends – der globalen Erwärmung, der Digitalisierung, der Globalisierung – veranschaulichte Dr. Scheuble auch die künftigen Herausforderungen für das Unternehmen und die Zukunftsrelevanz von Innovationen, mit denen diesen Herausforderungen nachgekommen werden soll.
"No failure = no risk = nothing new" ist dabei das Motto, unter welchem Herr Dr. Scheuble sein Team bei Siemens führt. Ohne Kreativität und Risikobereitschaft bleibt seiner Meinung nach auch die Chance auf einen Innovationsblockbuster aus.
Technology to Business Center bei Siemens
Immer wieder betonte Dr. Scheuble die Notwendigkeit der Schaffung von Netzwerkverbindungen zwischen Siemens und diversen Akteuren jenseits der Unternehmensgrenzen, um erfolgreich zu innovieren. Und genau das ist die tägliche Aufgabe des "Technology to Business“-Teams. Eindrucksvoll schilderte Dr. Scheuble, wie sein Team in Zusammenarbeit mit einzelnen hochkreativen Erfindern, kleineren Start-Ups, aber auch renommierten Universitäten auf der ganzen Welt hilft, Ideen weiterzuentwickeln, umzusetzen und anschließend auf dem Markt einzuführend. Dabei hob Dr. Scheuble die herausragende Bedeutung von radikalen gegenüber den inkrementalen Innnovationen hervor. In der anschließenden Diskussionsrunde ergriffen mehrere Studierende die Möglichkeit, weiterführende Fragen an Dr. Scheuble und Professor Fliaster zu stellen. Bemerkenswerterweise sind dabei auch die wichtigsten Qualifikationen und Kompetenzen eines erfolgreichen Innovationsmanagers zur Sprache gekommen. Gemeinsame Veranstaltungen wie diese zielen darauf ab, genau diese Kernkompetenzen bei den künftigen Entscheidungsträgern, die heute in Bamberg Innovationsmanagement studieren, zu fördern.
(Fotos: Julian Reis)