Was ist CoCun?
CoCun: Co-Creation in der universitären Lehre
Unser Projekt „CoCun“, gefördert von der ‚Stiftung Innovation und Hochschullehre‘, zielt darauf ab, Alternativen zur klassischen Frontallehre zu schaffen. Mit Hilfe des Co-Creation Ansatzes soll eine innovative und nachhaltige Lernerfahrung in der strategischen Managementausbildung ermöglicht werden. Doch was bedeutet Co-Creation genau, wie ist es realisierbar und welchen Mehrwert bietet diese Methode in der universitären Lehre eigentlich? Und wie planen wir diese Methode in der Lehre einzusetzen?
Was ist Co-Creation?
Das Konzept der Co-Creation ist nicht neu, hat viele Namen und wird bisher überwiegend im marktwirtschaftlichen und gestalterischen Kontext verwendet. Co-Creation bezieht sich hierbei auf eine gemeinsame Wertschöpfung von Akteuren unterschiedlicher Hintergründe. In Innovation und Marketing ist Co-Creation längst etabliert. Durch Co-Creation soll beispielsweise die individuelle Erfahrung diverser interner und externer Akteure kollaborativ in neue Produkte übersetzt werden.
Besonders großes Potenzial des Co-Creation Ansatzes bietet die Hochschullehre. Bereits jetzt erproben einige Hochschulen und Universitäten diesen Ansatz im Lehralltag. Das Projekt CoCun stellt eines dieser Pilotprojekte dar, welches Vorzüge des Co-Creation Ansatzes (z.B. die Berücksichtigung individueller Erfahrungen oder unterschiedliche Bildungshintergründe) an der Universität nutzt. Die Studierenden profitieren durch die Umsetzung der Co-Creation Methode von einem tieferen Verständnis der Thematik durch praktische Anwendung von Theorien. Zudem fördert Co-Creation die Weiterentwicklung und Entfaltung der individuellen Fertigkeiten der Studierenden.
Wie sehen wir Co-Creation in der strategischen Hochschulausbildung?
In einer sich schnell verändernden Welt, die von Unsicherheiten und Unwägbarkeiten geprägt ist, haben sich auch die Anforderungen an Absolventinnen und Absolventen der Universität deutlich verändert. Beispielsweise stehen Manager zunehmend vor der Schwierigkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu verbinden und geopolitische Veränderungen zu antizipieren oder angemessen auf diese zu reagieren. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat die universitäre Lehre in der Betriebswirtschaft bisher auf Frontalunterricht, forschungsorientierte Seminare und Fallstudien gesetzt. Bei all ihren Stärken gehen diese Lehrmethoden jedoch nicht auf individuelle Fähigkeiten und Erfahrungen der Studierenden ein und lassen allzu häufig die Förderung von Teamarbeit und selbstständigem Arbeiten vermissen. Um den Ansprüchen unserer Welt gerecht zu werden, bietet der Co-Creation Ansatz die Möglichkeit, gerade diese Kompetenzen zu schärfen.
Unser Co-Creation Ansatz in der Hochschullehre zeichnet sich durch selbstorganisiertes und kreatives Lernen aus. Die Studierenden nehmen eine aktive Rolle ein und arbeiten gemeinsam mit den Lehrenden auf Augenhöhe an praxisorientierten Fragestellungen zusammen. Sie bringen dabei ihr Vorwissen sowie individuelle Stärken und Interessen mit ein. Dadurch soll ein sinnstiftendes Lernen ermöglicht werden, das ein fundiertes Verständnis der Inhalte fördert, sowie individuelle Kompetenzen und die Fähigkeit im Team zu arbeiten, stärkt.
Wie wird CoCun in der Strategielehre an der Universität Bamberg angewendet?
Das Ziel unseres zweijährigen Projekts “CoCun” ist die konzeptionelle Entwicklung, Erprobung und Professionalisierung des Co-Creation Ansatzes in der Lehre, der in möglichst vielen bisher traditionell gelehrten Fächern des Lehrstuhls Strategie & Organisation Anwendung finden soll. In den Modulen ‚Strategic Renewal and Transformation‘ und ‚Organisation: Theorie & Praxis‘, die an der Universität Bamberg in englischer Sprache gelehrt werden, proben wir die Realisierung der Co-Creation Methode einleitend in einem ersten Durchlauf im Sommersemester 2023. Die Moduldurchführung ist Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Evaluation, die durch Befragungen der Studierenden erhoben wird und der Weiterentwicklung der Co-Creation in der universitären Lehre dient. Den Studierenden soll ein besonderes Lehrerlebnis geboten werden, welches diese in ihrer persönlichen Lern- und Kompetenzentwicklung stärkt und damit die Grundlage für eine erfolgreiche Managementtätigkeit bildet. Darüber hinaus soll das Projekt „CoCun“ als ‚Leuchtturmprojekt‘ für Co-Creation in der betriebswirtschaftlichen Lehre dienen und Erfahrungen, sowie wissenschaftliche Evaluationen des Projekts anderen Lehrstühlen zugutekommen.