D-A-CH Steuerkongress 2013
Teilnahme eines Bamberger Masterstudenten und studentischen Mitarbeiters desLehrstuhlsfür Betriebliche Steuerlehream D-A-CH Steuerkongressvom 19. -20. April 2013 in Wien.
Bamberg/Wien. Donnerstag, 18.04.2013: Der Wecker klingelt, es ist Donnerstagmorgen 7 Uhr. Noch im Bett überlege ich, ob ich alles gepackt habe, alle Vorbereitungen für die Fahrt abgeschlossen habe und ob ichinsbesondere fachlichangemessen vorbereitet bin.Gehen wir zunächst einige Wochen zurück. Es ist November 2012 und erstmalig erfahre ich vom D-A-CH Steuerkongress. Eine inzwischen feste Institution des internationalen Steuerrechts, bei welchem sich wichtige Größen des entsprechenden Fachgebietes treffen und über die Neuerungen und Entwicklungen des internationalen Steuerrechts –vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen auf dieteilnehmenden Staaten Österreich, Schweiz und Deutschland –diskutieren.Dieser,alle zwei Jahre stattfindende,Kongress bietet jeweils zehn Freiplätze für Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter vonUniversitäten und Fachhochschulenfür die Teilnahmean.Nach einer Besprechung mit Prof. Thomas Egner vom Lehrstuhl für Betriebliche Steuerlehre, werde ich ermutigt mich für diesen Kongressund einen der studentischen Freiplätzezu bewerben und schicke mein zweiseitiges Motivations-schreiben, meinen Lebenslaufsowie meine Zeugnisseim Dezember 2012 –ohne die Erwartung einer unmittelbaren Zusage –ab. Mitte Februar ist es dann so weit, ich erhalte die Zusage und bin einerseits erfreut, als auch nervös, denn dadurch wird mir die Möglichkeit geboten an einer Tagung teilzunehmen, welche in der Regel Steuerberatern, Fachanwälten für Steuerrecht und Professoren des jeweiligen Fachgebietes vorbehalten ist.Zurück zum 18.04.2013. Intensiv habe ich mich auf die geplanten Themen des D-A-CH Steuerkongresses vorbereitet, um den Diskussionen fachlich folgen zu können und um ein angemessener Teilnehmer unter den versiertesten Personen dieses Fachgebietes zu sein.Doch vor mir liegt zunächst eine fünfstündige Fahrt nach Wien. Eine tolle und monumentale Stadt, für die sich die Reise bereits gelohnt hat. Am Morgendes 19.04.ist esdannsoweit. Ich mache mich in Wien auf den Weg zum Marriot Hotel,wo der Kongreß stattfindet.Nach einer kurzen Begrüßung der Präsidenten der Steuerberaterkammern von Österreich (Klaus Hübner) und Deutschland (Dr. Horst Vinken) ergreift Generaldirektor für Steuern und Zollunion der Europäischen Kommission in Brüssel Heinz Zourekdas Wort.Er spricht über die aktuellen Entwicklungen des internationalenSteuerrechts,geht hierbei insbesondere auf die geplante Finanztransaktionssteuereinund überzieht–wie ein Politiker dies nun einmal macht –seine Redezeit um eine knappe halbe Stunde.Anschließend beginnt dereigentlicheKongress mit Case studies über ausgewählte Fälle internationaler M&A-Transaktionenmit allen damit zusammenhängenden Fragen aus schweizer, österreichischer und deutscher Sicht, was insbesondere für die anwesenden Praktiker einen hohen Nutzen mit sich bringt.Hierauf folgtdie Vorstellung aktueller Rechtsprechungen aus den jeweiligen Ländern u.a. von Prof. Dr. Dietmar Gosch–ein beeindruckender Mann mit einer hohen Reputation –als VorsitzenderRichter des 1. Senates des Bundesfinanzhofes.Ein erster spannender Tag geht danach langsam zu Ende und klingt mit einer Führung durch das Museum für angewandte Kunst und einem anschließenden Get-together in einem altenWiener Lokal aus. Hierbei ergeben sich viele interessante Möglichkeiten des Networkingsund eine Menge Gespräche mit schweizerischen,österreichischensowie deutschenBerufsträgern und verdienten Persönlichkeiten.Der zweite Tag–der 20.04. –beginnt mit einer Begrüßung durch das Vorstandsmitglied Michael Leistenschneider der Datevund einer Rede von Prof. Dr. Martin Wenz der Universität Liechtenstein über die Neuausrichtung der Steuer-beziehungen der D-A-CH-Staaten zu Liechtenstein, was auf großes Interesse aller Beteiligten–nicht nur im Hinblick auf aktuelle Nachrichten –stößt.Abschließend findet eine Podiumsdiskussion –geleitet von Prof. Dr. Dr. h.c. MichaelLang –über aktuelle Probleme der DBA-Praxisstatt, wobei insbesondere die Sicht derjeweiligen Finanzverwaltungen dargestellt wird.Dies ist eine besondersinteressant zu verfolgende Diskussion, denn nur selten hat man als Student die Möglichkeit Personen aus der hohen Finanzverwaltung kennen zu lernen und bei einer fachlichen Diskussion eben dieser Teil zu haben. Der zweiteTag des Kongresses gehtam Mittagdes 20.04. schnell zu Ende, was sehr bedauerlichist, denn die fachlichanregendenDiskussionen hätten noch lange weitergeführt werden können.Anschließend bleibt aber noch Zeit für eine private Besichtigung Wiens.Ich bin dankbarüber die Möglichkeit am D-A-CH Steuerkongress teilgenommen zu haben, kann jedem eine entsprechende Bewerbung raten und möchte an dieser Stelle Mut machen, sich fachlich nicht fürchten zu müssen, denn mit entsprechender Vorbereitung bietet dieserKongress eine spannende und sehr tolle Möglichkeit, sich fachlich weiter zu spezialisieren und mit herausragenden Persönlichkeiten des internationalen Steuerrechts in Kontakt zu treten.
Patrick Geißler, B. Sc.