Ist die akademische Risikobereitschaft Studierender abhängig vom Seminar?
Die akademische Risikobereitschaft ist eine besondere Form der Partizipation, bei der Studierende etwas zum Seminargeschehen beitragen, obwohl sie sich dabei unsicher sind. Theorie und Forschung legen nahe, dass es sich dabei um eine lernförderliche Verhaltensweise handelt. Die akademische Risikobereitschaft ist zwischen Studierenden unterschiedlich ausgeprägt. Doch tragen möglicherweise auch kontextuelle Faktoren, wie beispielsweise die Lehrqualität, dazu bei, wie bereit Studierende sind, akademische Risiken einzugehen?
In einer neuen Studie gingen Mitarbeitende des Lehrstuhls für Empirische Bildungsforschung folgenden Fragestellungen nach:
- Unterscheidet sich die akademische Risikobereitschaft Studierender abhängig vom Seminar, an dem sie teilnehmen?
- Lassen sich diese Unterschiede durch Charakteristika von Lehrqualität erklären?
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die akademische Risikobereitschaft der Studierenden zwischen den Seminaren signifikant unterscheidet; unabhängig von ihrer persönlichen Neigung akademische Risiken einzugehen. Darüber hinaus zeigte sich, dass Studierende weniger akademische Risikobereitschaft zeigten, wenn sie Seminare besuchten, in denen viel Wert daraufgelegt wurde, Inhalte auswendig zu lernen und widerzugeben.
Die Studie wurde kürzlich bei Learning & Instruction veröffentlicht und ist bis zum 10.03.2024 kostenlos unter folgendem Link einsehbar: https://authors.elsevier.com/a/1iSeG3QACxvROj