Projekt BAS!S 2.0: Bayern
Herzlich willkommen auf der Homepage des Projektes BAS!S „Basiskompetenzen Inklusion“ für alle Standorte in Bayern
Projektbeschreibung
Im Jahr 2017 wurde in Kooperation aller lehrkräftebildenden Universitäten in Bayern und finanziert durch das Bayerische Staatsministeriums für Bildung und Kultus das Projekt "Basiswissen Inklusion und Sonderpädagogik im Erziehungswissenschaftlichen Studium" (BAS!S) ins Leben gerufen. Das Projekt BAS!S dient der Stärkung der Themenfelder Inklusion und Heterogenität in der universitären Lehre in der ersten Phase der Lehrerinnen- und Lehrerbildung an allen bayerischen Universitäten.
Zielsetzung des Projektes ist es, allen angehenden Lehrkräften Basiskompetenzen zu den unterschiedlichen Dimensionen von Heterogenität, den inklusiven Schulsystemen, dem inklusiven Unterricht und der inklusiver Schulentwicklung zu vermitteln. In der zweiten Projektphase, BAS!S 2.0 „Basiskompetenzen Inklusion“ ab dem WS 2023/2024, wurde die Projektkoordination für alle Universitätsstandorte in Bayern von der Universität Bamberg übernommen. Nun sollen die Bemühungen einerseits vertieft und andererseits breiter angelegt, weiterverfolgt und transferiert sowie wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden.
Im Jahr 2017 haben alle Universitäten in Bayern zusammen ein Projekt gestartet.
Das Projekt heißt "BAS!S".
Das Geld für das Projekt kommt vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus.
Das Ministerium kümmert sich um die Schulen in Bayern.
Das Projekt BAS!S soll Lehrerinnen und Lehrer besser auf ihre Arbeit vorbereiten.
Es geht um Themen wie Inklusion, Heterogenität und Sonderpädagogik.
Inklusion bedeutet, dass alle Menschen zusammen lernen und leben können.
Heterogenität bedeutet, dass jeder Mensch anders ist.
Und Sonderpädagogik hilft Menschen, die beim Lernen besondere Unterstützung brauchen.
Das Projekt BAS!S gibt es an allen Universitäten in Bayern.
Das Ziel vom Projekt ist, Lehrerinnen und Lehrer für die Unterschiede zwischen den Menschen zu sensibilisieren.
Sie sollen lernen, wie man alle Kinder und Jugendlichen zusammen unterrichtet.
Und sie sollen lernen, wie man eine Schule für alle gestaltet.
Ab dem Wintersemester 2023/2024 wird das Projekt von der Universität Bamberg geleitet.
Dort organisieren Leute das Projekt für alle Universitäten in Bayern.
Jetzt sollen die Anstrengungen intensiviert und erweitert werden.
Das heißt, das Projekt soll tiefer in die Themen gehen und mehr Bereiche abdecken.
Außerdem soll das Projekt weiterverfolgt und auf andere Bereiche übertragen werden.
Und es wird wissenschaftlich begleitet und überprüft, ob es erfolgreich ist.
BAS!S „Basiskompetenzen Inklusion“ für alle Standorte in Bayern
- Zukünftige (bayerische) Lehrkräfte sollen für zentrale Themen und Begriffe von Inklusion sensibilisiert werden und basale Kompetenzen zum Umgang mit Heterogenität erwerben.
- Studienangebote sollen weiter ausgebaut werden, nicht nur für Studierende aller Lehrämter in der ersten Phase, sondern auch als Fort- und Weiterbildungsangebote für angehende Lehrkräfte in der zweiten Phase und Lehrkräfte im Berufsalltag.
- (Angehende) Lehrkräfte sollen lernen, in multiprofessionellen Teams zu kooperieren, um den Herausforderungen in der Praxis gerecht zu werden.
- Innerhalb des Projekts BAS!S 2.0 wirken an allen Standorten abgeordnete Lehrkräfte in der Lehre, der Netzwerkarbeit und Beratung innerhalb der Universitäten mit.
- Zur Verstetigung der Projektinhalte sollen die Kooperation und der fachliche Austausch zwischen Studierenden aller Lehrämter, Dozierenden und Forschenden innerhalb der Universitäten dienen.
- Vernetzung und Austausch werden auch über die Universitäten hinaus gepflegt und umfassen die Regionen in einem bayernweiten Netzwerk der mit Inklusion beschäftigten Professionellen und Interessierten.
- Auch die abgeordneten Lehrkräfte arbeiten vernetzt und im ständigen Austausch miteinander. Regelmäßige bayernweite Arbeitstreffen und Klausurtagungen, zu denen auch wissenschaftliche Expertinnen und Experten eingeladen werden, dienen der inhaltlichen, methodischen und strukturellen Weiterentwicklung des Themas Inklusion an den lehrkräftebildenden Universitäten in Bayern.
- Eine jährlich stattfindende Tagung und eine im Wintersemester stattfindende online-Ringveranstaltung dienen der Fortbildung (angehender) Lehrkräfte und weiterer Interessierter, beispielweise Schulleitungen oder Vertretungen der Administration.
Inklusion ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das gerade auch die Bildung in besonderer Weise betrifft.
So verweisen die Vereinten Nationen in der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung von 2009 in Artikel 24, Absatz 1, auf das Recht an einem inklusiven Bildungssystem teilzuhaben.
Die Vertragsstaaten erkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung an. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und ein lebenslanges Lernen, das darauf ausgerichtet ist
a. die volle Entfaltung des menschlichen Potenzials und des Gefühls der Würde und des Selbstwerts sowie die Stärkung der Achtung der Menschenrechte, der Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt
b. Entfaltung der Persönlichkeit, der Talente und der Kreativität von Menschen mit Behinderungen sowie ihrer geistigen und körperlichen Fähigkeiten in vollem Umfang
c. Befähigung von Menschen mit Behinderungen zur wirksamen Teilnahme an einer freien Gesellschaft.
Unter Artikel 24, Absatz 2, wird dies präzisiert:
Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass:
a) Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden und dass Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund einer Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden;
b) Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen in den Gemeinschaften, in denen sie leben, Zugang zu einer integrativen, hochwertigen und kostenlosen Grundschul- und Sekundarschulbildung haben;
c) Es werden angemessene Vorkehrungen für die Bedürfnisse des Einzelnen getroffen;
d) Menschen mit Behinderungen im Rahmen des allgemeinen Bildungssystems die erforderliche Unterstützung erhalten, um ihre effektive Bildung zu erleichtern;
e) wirksame individualisierte Unterstützungsmaßnahmen in einem Umfeld bereitgestellt werden, das die akademische und soziale Entwicklung maximiert und mit dem Ziel der vollständigen Integration im Einklang steht.
Auch die die Bildung Erwachsener wird unter Artikel 24, Absatz 5, in den Blick genommen.
Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung, Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen haben. Zu diesem Zweck stellen die Vertragsstaaten sicher, dass für Menschen mit Behinderungen angemessene Vorkehrungen getroffen werden.
(vgl. https://social.desa.un.org/issues/disability/crpd/article-24-education; abgerufen am 11.11.24)
In Ihren Beschlüssen legte die Kultusministerkonferenz 2011 hierzu fest:
Inklusion in diesem Sinne bedeutet für den Bereich der Schule einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung für alle und das Erkennen sowie Überwinden von Barrieren. (vgl. KMK 2011, S. 3)
Die individuellen Lernansprüche der Schüler sind an jedem Lernort durch enge Zusammenarbeit aller Beteiligter bestmöglich erfüllen. (vgl. KMK 2011, S. 3f.)
Bildung und Erziehung von jungen Menschen mit Behinderungen sind Aufgaben aller Bildungseinrichtungen. (vgl. KMK 2011, S. 4)
Persönliche Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen eines Kindes sowie dessen schulische Lern- und Leistungssituation sollen verstärkt betrachtet werden. (vgl. KMK 2011, S. 4)
Sonderpädagogische Bildungs-, Beratungs- sowie Unterstützungsangebote sollen ein qualitativ hochwertiges gemeinsames Lernen ermöglichen. (vgl. KMK 2011, S. 5)
Diese Zielsetzung spiegelt sich auch im Bayerisches Gesetz über Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) wider. Unter Artikel 2, Aufgaben der Schulen, wird in Absatz 2 hierzu betont:
(2) Inklusiver Unterricht ist Aufgabe aller Schulen.
Dies führt der Artikel 30 noch genauer aus und hebt unter anderem hervor:
Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf können gemeinsam in Schulen aller Schularten unterrichtet werden. (vgl. BayEUG Art. 30a Abs. 3)
Die allgemeinen Schulen werden bei ihrer Aufgabe, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu unterrichten, von den Förderschulen unterstützt. (vgl. BayEUG Art. 30a Abs. 3)
Die inklusive Schule ist ein Ziel der Schulentwicklung aller Schulen. (vgl. BayEUG Art. 30b Abs. 1)
(vgl. BayEUG Artikel 2 und Artikel 30; Fassung vom 31.05.2000, Gültigkeit ab dem 01.08.2024)
- Das Projekt BAS!S hat die Stärkung der Themenfelder Inklusion und Heterogenität in der universitären Lehre in der ersten Phase der Lehrkräftebildung zum Auftrag. Die Zielgruppe sind Studierende aller Lehrämter, aber auch Dozierende an den Universitäten.
- Darüber hinaus existieren zahlreiche Projekte und (Weiter-)Bildungsangebote zu Inklusion für Lehrkräfte, zum Beispiel die Inklusive Positive Schulentwicklung (INPOSE).
- Inzwischen tragen über 500 bayerische Schulen das Schulprofil Inklusion. Die Grundlage für das Schulprofil Inklusion bildet ein von allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren gemeinsam erarbeitetes inklusives Bildungs- und Erziehungskonzept, zu dem auch Mitarbeitende von BAS!S 2.0 einen Beitrag leisten können.
- Ab dem Schuljahr 2024/25 findet eine schrittweise Ausweitung der gegenwärtig zehn Inklusiven Regionen in Bayern statt. In ihnen vernetzen sich die schulischen und außerschulischen Akteurinnen und Akteure einer Region, entwickeln passgenaue Formen eines gemeinsamen Unterrichts weiter und stimmen Angebote für Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf ab.
- Auch mit den Seminarleitungen für das Lehramt an Grundschulen, Lehramt an Mittelschulen, Lehramt für Sonderpädagogik sowie Fach- und Förderlehrkräfte steht das BAS!S-Koordinationsteam im Kontakt.