RESEARCH INSIGHT ▼
WAS WEISST DU ÜBER DEIN WISSEN?
DIE VON DIANA KLOSE MIT ENTWICKELTE IQ-APP ERMITTELT SPIELEND DIE ANTWORT
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KURZPROFIL
Name: Diana Klose
Forschungsfeld: Soziologie
Land: Deutschland
Position: Doktorandin Bamberg Graduate School of Social Sciences
Forschungsinteressen: Smartphone-basierte Diagnostik, Intelligenzmessung (insb. deklaratives Wissen), Latente Variablen Modellierung
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▐ Unsere Doktorandin Diana Klose hat eine App entwickelt die den Nutzer genau das herausfinden lässt. In Zusammenarbeit mit der Universität Ulm ist so die IQ-App entstanden, die drei Aufgabenbereiche umfasst: Ein IQ-Test, ein Allgemeinwissenstest und ein Persönlichkeitstest. So kann der Nutzer sein Wissen umfassend erforschen und bekommt direkt eine Auswertung – kostenlos und ganz bequem von zu hause oder von unterwegs.
Die Forscher, die die App entwickelt haben, erfassen dann anonym die Nutzerdaten um neue Erkenntnisse im Bereich IQ- und Wissensforschung zu gewinnen. Zwei Fragen gibt es hauptsächlich zu klären: Ist die Smartphone Diagnostik überhaupt eine Alternative zu ‚klassischen’ IQ-Testverfahren? und: Wie ist unser Wissen aufgebaut? Im Jugend- und Kindesalter ist diese Frage weitgehend geklärt. Hier ist unser Wissen aufgrund ähnlicher oder gleicher Beschulung sehr homogen aufgebaut. Über Wissen im Erwachsenenalter ist jedoch weniger bekannt.
Die App ist, um diese Fragen zu klären, von Psychologen auf wissenschaftlicher Basis konzipiert worden mit Bezug auf entsprechende Theorien und Verfahren. Im Gegensatz zu kommerziellen Apps werden die Daten außerdem ausschließlich für diese wissenschaftliche Zwecke benutzt und niemals an Dritte weitergegeben.
Der Nutzer profitiert also von wissenschaftlich fundierten Fragen, die sofortige Ausgabe eines differenzierten Profils im Bereich IQ, Allgemeinwissen und Persönlichkeit und der anonymen Behandlung der Daten. Außerdem ist die IQ-App ein guter Weg, mehr über sich und über sein Wissen zu erfahren – vielleicht entdeckt man Themengebiete bei denen man gar nicht wusste, dass man viel über sie weiß oder man entdeckt Themenbereiche über die man gerne mehr wissen würde.
Die IQ-App gibt es kostenlos zum downloaden im Google PlayStore für Android Systeme und im AppStore für iOS. Weitere Informationen liefert die Website der App. ◼
Der Flyer zur IQ App
Finden Sie hier den Flyer zur IQ App mit den wichtigsten Informationen im Überblick
DOWNLOAD:
+ Flyer IQ App PDF
(1.7 MB, 2 pages)
EIN KURZES GESPRÄCH MIT DIANA ÜBER IHR FORSCHUNGSPROJEKT
Wie bist du zu dem Projekt gekommen?
D.K. Wir haben bei dem Projekt an alte Arbeiten angeknüpft. Es gab eine Dissertation die auf der Basis endete: Wissen ist ein spannendes Thema aber eigentlich wissen wir über Wissen noch viel zu wenig. Da haben wir uns überlegt wie wir neuere Technologie nutzen können um unseren Wissensschatz weiter auszubauen. Da sind wir auf die Idee gekommen, dass wir die Forschung als Spiel verpacken können und so versuchen können mehr Menschen anzusprechen.
Was begeistert dich persönlich am meisten an dem Projekt?
D.K. Ich finde es ist sehr zugänglich. Was mich begeistert ist, dass die Leute sofort einen Eindruck haben von dem was ich mache und ich interessante Gespräche darüber führen kann. Das ist ein Thema das jeden interessiert und für jeden greifbar ist. Es gibt Leute die spielen gerne Quizapps oder schauen jeden Montagabend um 20:15 Uhr 'Wer wird Millionär' und die können damit auch was anfangen. Das ist nicht so wie andere Forschungsgebiete in die man erstmal eine lange Einführung braucht um zu verstehen worum es geht und warum das spannend ist.
Worum geht es denn in dem wissenschaftlichen Teil? Was möchtest du herausfinden?
D.K. Zwei große Fragen die wir beantworten wollen ist einmal ob es überhaupt möglich ist auf diese Art und Weise Wissen in einem psychologischen Kontext zu messen und zweitens ob wir Informationen auf diese Art und Weise gewinnen können oder ob wir viele andere Sachen messen, die aber eigentlich gar nichts mit Wissen zu tun haben. Das ist die methodische Seite: Ist das was wir tun überhaupt sinnvoll? Und die inhaltliche Seite ist: Was können wir denn neues über die unbeantworteten Wissensfragen lernen? Inhaltlich geht es zum Beispiel darum, die Dimensionalität von Wissen im erwachsenen Alter zu erforschen. Über Wissen im Jugendalter wissen wir relativ viel. Hier ist Wissen ein relativ homogener Faktor. Bei Kindern die alle gleichmäßig beschult werden, können wir davon ausgehen, dass diejenigen, die viel in Erdkunde wissen, auch relativ viel in Geschichte und sprachlichen Fächern wissen. Die Theorien sagen aber auch, dass wenn wir ins erwachsenen Alter kommen und nicht mehr alle in einer Schulklasse sitzen sondern auf verschiedene Fachbereiche spezialisieren, sich das ganze Wissen auffächert. Wir haben aber noch keine Daten mit denen wir diese Fragen beantworten können und genau diese Daten wollen wir liefern.
Und was ist das besondere an der App? Was bewegt den Nutzer dazu sie immer wieder zu öffnen?
D.K. Der Grund diese App überhaupt zu wählen ist, dass sie wissenschaftlich fundiert ist. Wir haben uns nicht irgendwelche Fragen ausgedacht, sondern die Erhebung hat Substanz. Die App basiert auf entsprechenden Theorien und wir haben uns bemüht den Fragenkatalog ausbalanciert zu halten und breit aufzufächern. Unser Angebot ist kostenlos und die Daten werden anonym behandelt. Wir sind keine kommerzielle App bei der die Daten dann eventuell als Paket verschnürt weiterverkauft werden sondern uns geht es um den wissenschaftlichen Zweck. Deswegen sind die Daten anonym und wir lassen keine Ruckschlüsse auf die Person zu. Es geht nur um den wissenschaftlichen Mehrwert. Das ist erstmal der Grund warum man diese App wählen sollte. Warum man dranbleiben sollte ist, dass es ein guter Weg ist mehr über sich und über sein Wissen zu erfahren. Vielleicht entdeckt man Themengebiete bei denen man gar nicht wusste, dass man viel über sie weiß oder man entdeckt Themenbereiche über die man gerne mehr wissen würde. Dazu bieten wir kostenlos, auch in Gegensatz zu anderen Quizapps, die Möglichkeit sich ein differenziertes Profil ausgeben zu lassen in den Bereichen Allgemeinwissen, IQ und Persönlichkeit in einem psychologischen Kontext.
Wie ist der Prozess von der Idee bis hin zur Entwicklung des wissenschaftlichen Teils dieser App? Vor allem bezüglich des Allgemeinwissenstests: Wie kann man sich die Datensammlung vorstellen?
D.K. Wir haben ein paar Regeln was eine gute Frage ausmacht - wie sie gestellt sein muss, wie sie formuliert worden muss und auch wie die verschiedenen Antwortmöglichkeiten beschaffen sein müssen. Erstmal geht es darum die Fragen möglichst klar und verständlich zu formulieren und dann eben auch darum, die Antworten möglichst eindeutig zu formulieren. Die falschen Antworten müssen auf der einen Seite plausibel genug sein damit man nicht sofort die Richtige erkennt, ohne die Frage überhaupt richtig verstanden zu haben, auf der anderen Seite dürfen sie auch nicht zu schwer sein. Da gibt es einen relativ langen Katalog der sich damit befasst wie man eine gute Frage und eine gute Antwort formuliert. An diesem Katalog haben wir uns sehr stark orientiert. Es ist auch wichtig die Kategorien richtig zu bespielen und nicht eine Richtung stark zu bevorzugen. Es steckt sehr viel Recherche dahinter. Wir haben uns Fragen gestellt wie: "Was gehört den eigentlich alles zum Themengebiet Philosophie oder Biologie" und "Wie können wir die Fragen zu den Themenbereichen zuordnen?" oder auch "Was wurde in früheren Quizspielen nicht berücksichtigt und wo können wir noch etwas hinzufügen?". Es gibt diverse Autoren, die unterschiedliche Themengebiete abgeforscht haben. Wir haben versucht hier eine gewisse Synthese zu bilden und nichts außen vor zu lassen. Das Ganze haben wir auch dadurch bereichert, dass wir verschiedene Berusfsgebiete betrachtet haben und überlegt haben wie wir das Wissen dieser einzelnen Berufsbereiche einbringen können. Es gibt Berufsguppen, die in jedem klassischen Quiz enthalten sind - meitens sind das die klassischen Schulfächer. Wir haben uns bemüht, Fachwissen von jemandem der handwerklich arbeitet zu integrieren oder Fachwissen das jemand hat der vor allem im Rahmen seiner Familie tätig ist. Wir haben versucht herauszufinden was man überhaupt alles über diese Welt wissen kann. Ich glaube das ist euch auch gut gelungen.
Mal ein Ausblick: Gibt es erste Prognosen oder sogar schon erste Ergebnisse?
D.K. Belastbare Ergebnisse haben wir noch nicht, dazu brauchen wir noch mehr Teilnehmer um wirklich etwas Solides auf die Füße zu stellen. Allerdings haben wir schon rausgefunden, dass wir verschiedene Bereiche gut identifizieren können. Das stimmt auch mit früheren Forschungsergebnissen überein. Wir können schon gewisse Stärken- und Schwächenprofile für die einzelnen Teilnehmer herausfinden. Es ist nicht so, dass jemand viel weiß und das dann auch in allen Bereichen oder dass jemand wenig weiß und dann auch in allen Bereichen wenig weiß. Es kristallisiert sich eine gewisse Dreiteilung in Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften heraus, die sich über die Kategorien gut abbilden lässt. Man kann gut sehen wer in welchen Bereichen interessierter ist als in anderen.
Und bezüglich der Methodik? Hat sich das Smartphone basierte Testing bisher bewährt?
D.K. Was wir auf jeden Fall sehen ist, dass wir einen unglaublich interessanten Datensatz produzieren der anders ist als Datensätze die man aus der traditionellen psychologischen Forschung kennt. Dieser Datensatz ist sehr einzigartig. Andererseits bedeutet das, dass wir ihn nicht mit den klassischen Methoden analysieren können sondern dass wir an der ein oder anderen Seite vor Herausforderungen stehen bezüglich Bearbeitung und Analyse der Daten um belastbare Ergebnisse zu bekommen. Aber insgesamt ist es hochspannend! Wir sind begeistert wie gut es funktioniert und freuen uns über jedes positive oder kritische Feedback. Die App entwickelt sich immer weiter - wir merzen zum Beispiel gerade noch kleine Fehler aus die sich eingeschlichen haben und überlegen, den Allgemeinwissenstest um weitere Aufgaben zu ergänzen. Es ist auf jeden Fall ein spannendes Projekt und ich bin auch schon hoch neugierig zu welchen Ergebnissen wir im Endeffekt kommen!
Da freuen wir uns auch drauf! Hast du noch einen packenden, motivierenden Abschlusssatz für potentielle Nutzer? Warum sollte man sich sofort die App herunterladen?
D.K. Man kann viel über sich lernen, man kann sich auch selber überraschen mit dem was man alles kann und welche Potenziale in einem stecken. Wir helfen gerne dabei, diese zu entdecken. ◼
// Interview and Editing: Theresa Schmitz / Konzept & Design: Katrin Bernsdorff
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