Shirin Adibifar

Projekt: A sociolinguistic study of language shift and maintenance in Māzandarāni

Fachbereich: Allgemeine Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Geoffrey Haig

Due to the recent social, cultural, and economic developments in the Māzandarān Province in Iran, the use of Persian has been increasing steadily. As a result, Māzandarāni as a minority language is currently facing the threat of extinction. This study provides a snapshot of the current sociolinguistic status of Māzandarāni with an analysis of the social factors contributing to language shift/maintenance and taking into account the attitudes of Māzandarāni speakers towards the language, their use of the language in various domains, and their proficiency.

Katharina Beuter

Projekt: Transcultural pragmatics in English as a Lingua Franca interactions: How secondary school students negotiate meaning, rapport and identity

 

Fachbereich:Englische Sprachwissenschaft

Betreut von:Prof. Dr. Manfred Krug

Die Dissertation geht der Frage nach, wie Jugendliche in einer interkulturellen Kontaktsituation mithilfe von Englisch als Lingua Franca (ELF) kommunikative Ziele umsetzen. Durch korpusgestützte Analysen qualitativer und quantitativer Art wird Sprache als transkultureller Raum offengelegt, in dem interaktiv Bedeutungen, Beziehungen und Identitäten verhandelt werden.

Dazu wurde im Rahmen eines deutsch-tansanischen Schüleraustauschs ein 190.000 Wörter umfassendes Korpus von 26 Stunden gesprochener Interaktion zwischen 30 Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 bis 19 Jahren erstellt (TeenELF Corpus), das die wichtigste Grundlage für eine dateninduzierte Konversationsanalyse darstellt. Zusätzlich stützt sich die interaktional-linguistisch ausgerichtete Studie auf retrospektive Interviews, Feldnotizen, mittels Fragebögen erhobene soziolinguistische und sprachbiografische Informationen sowie sogenannte Dia/log/books, in denen die teilnehmenden Jugendlichen ihre Erfahrungen dokumentierten.

Explizitheit, kooperatives Interaktionsverhalten und Translanguaging treten als zentrale Kommunikationsstrategien hervor. Im Einzelnen werden Wiederholungen und sprachliche Reparaturmechanismen, die Verwendung von Komplimenten, Lachverhalten sowie Code-Switching detaillierten Analysen bezüglich ihrer situativen Bedeutung für die genannten Kommunikationsziele unterzogen.

Als wichtigste Folgerungen für einen diversitätsorientierten und global orientierten Englischunterricht werden das Aufbrechen vielerorts immer noch vorherrschender Vorstellungen von Sprach-Nation-Kultur-Einheiten, ein konzertiertes Hinarbeiten auf situativ angemessenen Sprachgebrauch sowie die umfassende Förderung metasprachlichen und metakulturellen Bewusstseins herausgearbeitet.

Katrin Betz

Projekt: Mündlichkeit und Schriftlichkeit: die Verwendung deadjektivischer Depiktive im Spanischen. Eine korpuslinguistische Untersuchung im Rahmen der kognitiven Linguistik.

 

Fachbereich: Romanische Sprachwissenschaft

Betreut von:Prof. Dr. Martin Haase

Depiktive und adverbiale Konstruktionen haben sich als ein ergiebiger Untersuchungsgegenstand der Sprachwissenschaft erwiesen. Ihre Beschreibung führte sowohl im Rahmen formalistischer als auch funktionaler Grammatikmodelle zu zahlreichen Veröffentlichungen. Daneben sind sie auch aus variationslinguistischer Sicht von Interesse.

In der Arbeit werden die typischen Eigenschaften von depiktiven Konstruktionen im Spanischen herausgearbeitet. Dazu wird auf die Beschränkungen eingegangen, die der Verwendung bestimmter Adjektive und Adverbien zu Grunde liegen, wobei auch die Abgrenzung prädikativer Adjektive von bestimmten Adverbien eine Rolle spielt.

Grundlage dieser Untersuchung soll die Entwicklung einer sprachtheoretisch fundierten Methode sein, die eine gezielte korpuslinguistische Untersuchung ermöglicht. Auf diesem Hintergrund soll schließlich versucht werden, hypothetische Rückschlüsse auf die Grammatikalisierung der MENTE-Adverbien zu ziehen.

Marco Bruckmeier

Projekt: Aspektmarkierung im Mittelhochdeutschen. Untersuchungen zur präfixgesteuerten Perfektivierung und verbalen Paarigkeit.

Fachbereich: Deutsche Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Stefanie Stricker

Slawische Sprachen wie das Russische verfügen über ein grammatisches Aspektsystem, das es erlaubt, Ereignisse im Verlauf (imperfektiv) oder in ihrer Totalität (perfektiv) darzustellen. Wird eine Handlung in ihrer Totalität dargestellt, so wird eine bestimmte Ereignisphase fokussiert – zum Beispiel der Beginn oder der Ausgang eines Geschehens. Letztlich legt der perfektive Aspekt also die Grenzen eines Ereignisses fest. Der imperfektive Aspekt lässt solche Grenzen hingegen frei.

Viele Indizien sprechen dafür, dass dem grammatischen Aspekt auch in nichtslawischen Sprachen eine essentielle Rolle zukommen kann. Im Althochdeutschen lässt sich beispielsweise anhand der Opposition von gi-präfigierten Verben und ihren jeweiligen Simplizia eine Aspektualisierung des Verbalgeschehens beobachten. Aus mehreren Gründen findet zum Mittelhochdeutschen ein ausgeprägter Abbau dieser Systematik statt. An dieser Stelle setzt mein Promotionsprojekt an: Es überprüft, inwiefern im Mittelhochdeutschen noch eine Paarigkeit zwischen Simplex und präfigiertem Verb vorhanden ist und inwiefern dem Präfix noch eine perfektivierende, handlungsperspektivierende Funktion zukommt. Hierzu wird das Referenzkorpus Mittelhochdeutsch herangezogen.

Hanna Budig

Projekt: Sprachkonflikt in den katalanischen Ländern

 

Fachbereich:Romanische Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz

Lisa Dücker

Projekt: Das Zusammenspiel von Belebtheit, semantischer Rolle und syntaktischer Funktion bei der Entwicklung der satzinternen Großschreibung im Deutschen. Eine korpuslinguistische Analyse von frühneuhochdeutschen Hexenverhörprotokollen.

Fachbereich: Deutsche Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Renata Szczepaniak

Die bisherige Forschung zur Entwicklung der satzinternen Großschreibung hat sich vor allem auf gedruckte Texte konzentriert. In diesem Bereich wurden bereits Ergebnisse zum Einfluss der Belebtheit vorgelegt, doch die Bedeutung von syntaktischen Funktionen wie Subjekt, Objekt und adverbialen Bestimmungen sowie semantischen Rollen (Agens, Patiens u.a.) wurde noch nie systematisch untersucht. Diese Lücke will ich mit meiner Dissertation schließen und zusätzlich herausarbeiten, wie die drei genannten Faktoren Belebtheit, semantische Rolle und Satzgliedfunktion in Handschriften interagieren.

Caroline Limpert

Projekt: The horse, the rider, the word - A Frame Semantics approach to Middle English equestrian terminology

Fachbereich: Englische Sprachwissenschaft, einschließlich Sprachgeschichte

Betreut von: Prof. Dr. Gabriele Knappe

Mein Promotionsprojekt hat das Ziel, die Bedeutungsebenen des mittelenglischen Reitvokabulars aus linguistischer und hippologischer Sicht zu erschließen.
Die Datengrundlage bildet das Corpus of Middle English Prose and Verse, aus dem hauptsächlich manuell eine Sammlung von ca. 10 000 relevanten Textauszügen mit Belegen der Wortverwendung von über 70 mittelenglischen Begriffen extrahiert wurde. Ausgangspunkt für die Diskussion ist, dass sich die Wahrnehmung der Wortbedeutung mittelalterlicher und moderner Rezipienten mittelenglischer Literatur aufgrund der unterschiedlichen Lebenshintergründe deutlich unterscheidet. Für die mittelalterlichen Rezipienten mittelenglischer Literatur ist davon auszugehen, dass sie über umfangreiche praktische Kenntnisse ebenso wie über theoretisches Wissen zu Pferden und dem Reiten verfügten. Heutige Leser sind in der Mehrheit keine Experten auf diesen Gebieten und verstehen Vokabeln und Beschreibungen reiterlichen Handelns deshalb auf einer anderen Ebene. Hier versteht sich meine Arbeit als Mittler zwischen den beiden Epochen und Erfahrungswelten.
Um dies zu erreichen, basieren meine Untersuchungen auf dem Konzept der Frame Semantics. Dabei wird angenommen, dass jedes Wort einen semantischen Rahmen (Semantic Frame) ausdrückt, der einige Kernattribute aufweist, die eine erfolgreiche Kommunikation mittels des Wortes ermöglichen. Darüber hinaus sind dem Rahmen eine variable Anzahl weiterer Attribute zugeordnet, die sich je nach Kontext und Benutzer des Wortes unterscheiden. Der semantische Rahmen wiederum ist mit dem konzeptionellen Feld, dem Wissensrahmen eines jeden Individuums verbunden, das das Wort benutzt. Der Wissensrahmen enthält das Weltwissen des Individuums und speist sich aus persönlichen Erfahrungen und erlerntem Wissen. In meiner Arbeit erprobe ich den Ansatz, dass eine Annäherung der unterschiedlichen semantischen Rahmen von mittelalterlichen und modernen Rezipienten vom heutigen Standpunkt aus möglich ist. Der Schlüssel für die Angleichung moderner an historische semantische Rahmen liegt im enzyklopädischen Wissen, da ein Zugriff auf individuelle Erfahrungen schwer oder nicht möglich ist. Das Wissen über die mittelalterliche Reiterei lässt sich jedoch anhand schriftlicher, bildlicher und archäologischer Zeugnisse, sowie aus modernen experimentellen Rekonstruktionen hinreichend erschließen und mit den sprachlichen Zeugnissen in Bezug setzen, um die Wortbedeutung möglichst vielschichtig zu erfassen.

Baydaa Mohammed Saeed Mustafa

Projekt: Language choice and patterns of usage among Kurdish speakers of Duhok: an empirical intergenerational study

Fachbereich: Allgemeine Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Geoffrey Haig

This study is intended as an empirical contribution to the sociolinguistics of the Kurdish language. It investigates the impact of social factors, in particular age, on various aspects of language structure. It is an empirical intergenerational study aiming at investigating the linguistic variation at lexical level between three different generations, all speakers of the Bahdini dialect of Kurdish spoken in Duhok city in Iraqi Kurdistan.

The methodology consists mainly of three parts. The first part will be devoted to free speech and the second part will deal with language choice. The last part is devoted to lexical choice. Fieldwork will take place in early 2016.

Jochen Podelo

Projekt: Nicht standardisierte Orthographie in der russischen Internetkommunikation aus Kontextualisierungsperspektive

 

Fachbereich:Slavische Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Sebastian Kempgen

Tanja Prohl

Projekt: Diglossie in Frankreich? - Eine empirische Untersuchung der lexikalischen Ebene

 

Fachbereich:Romanische Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz

Nils Norman Schiborr

Projekt: Lexical anaphora: A corpus-based typological study of referential choice

Fachbereich: Allgemeine Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Geoffrey Haig

While languages differ greatly in their preference for either pronominal (she, this) or zero anaphora to refer back to previously mentioned discourse referents ('pro-drop'), overall rates of lexically-headed anaphora (the woman, Jane) are remarkably stable cross-linguistically.
This study examines the circumstances in which speakers opt for the more informative but less econominal choice of full NP references over reduced alternatives. It does so from a typological and comparative angle, charting the cross-linguistic stability of certain classes of factors on the one hand and the parametricization of others across languages on the other. Rather than adopt a theory-based avenue into the question, it instead explores a number of empirical bottom-up approaches, deriving complex structural categories from multiple levels of relatively basic annotation.
Earlier research on referential choice is predominantly based on written data, or else on small data sets of spoken language from English and other overrepresented languages. This study aims to address issues of typological representativity by employing spoken corpora from a diverse set of 10+ languages, many of which are understudied and endangered.
Part of the project involves the co-development of and contribution to the https://multicast.aspra.uni-bamberg.de/ Multi-CAST collection of spoken language corpora, on which the study is based.

Eleonore Schmitt

Projekt: Sprachlicher Fehler: Typologisierung und Prozessierung von Systemabweichungen

Fachbereich: Deutsche Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Renata Szczepaniak

Das zentrale Anliegen des Dissertationsprojekts ist es, eine Typologie des sprachlichen Fehlers zu entwickeln. Dabei sollen systemlinguistische und psycholinguistische Ansätze kombiniert werden. Im Theorieteil der Arbeit werden dafür Fehler- sowie Normkonzepte vorgestellt und kritisch diskutiert. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Norm- und Systemabweichung zentral. Systemabweichungen sind nicht systemkonforme Varianten (*die Katze sitzen). Normabweichungen sind dagegen echte Variationsfälle, in denen zwei oder mehr Varianten im Sprachsystem verankert sind (Ich sehe den Pfau/en) (vgl. Eisenberg und Voigt 1990). In der Dissertation wird vorgeschlagen, Systemabweichungen als Verstöße gegen konstitutive Regeln, Normabweichungen dagegen als potentielle Verstöße gegen regulative Regeln zu betrachten. Konstitutive Sprachregeln erschaffen ein System von Handlungsmöglichkeiten und ermöglichen dadurch erst bestimmte verbale Handlungen. Regulative Sprachregeln schränken hingegen vorhandene Handlungsmöglichkeiten ein, die von konstitutiven Regeln ermöglicht werden.
Es wird der Frage nachgegangen, anhand welcher Kriterien Norm- und Systemabweichungen unterschieden werden können. Dabei wird angenommen, dass Frequenz, Prototypizität und Schematizität Einfluss auf die Systemkompatibilität von Variation nehmen können: Ein hohes Maß an Frequenz, Prototypizität und Schematizität führt zu Systemhaftigkeit einer Form und verringert somit die Systemkompatibilität von Variation. Die Einflussfaktoren werden dabei skalar betrachtet: Je weniger frequent, je weiter vom Prototyp entfernt und je weniger eine Form in ein Schema passt, desto wahrscheinlicher ist Variation.
Diese systemlinguistischen Einflussfaktoren werden im empirischen Teil der Arbeit anhand psycholinguistischer Methoden überprüft. Da ungrammatische Formen anders prozessiert werden als grammatische (vgl. Kaan und Swaab 2003), wird anhand der Prozessierung getestet, inwiefern Frequenz, Prototypizität und Schematizität auf die Systemhaftigkeit einer Form Einfluss haben kann. Dabei wird mit self-paced reading Experimenten (SPR) gearbeitet.

Laurentia Schreiber

Projekt: A grammar of Romeyka under consideration of contact-induced language change

Fachbereich: Allgemeine Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Geoffrey Haig

This doctoral thesis aims to provide a grammatical sketch of the endangered minority language Romeyka spoken in Trabzon Province in north-eastern Turkey. Romeyka classifies as a variety of Asia Minor Greek and, more specific, Pontic Greek and has been in contact with Turkish (as well as other languages of the area such as Laz and Hemshin) for several hundred years. This corpus-based study presents the first grammatical description of the Muslim variety of Pontic Greek whose speakers remained in Turkey after expulsion of the Christian Pontic Greek speakers in 1923.

A special focus is on contact-induced language change and the influence of individual bilingualism, namely phenomena of attrition and incomplete acquisition, on the morphosyntax of Romeyka. In order to account for sociolinguistic influences on language change, naturalistic oral data are enriched by detailed multilingual profiling and questionnaire data. Hence, this study seeks to contribute not only to the description and documentation of an endangered language but also to the scholarly understanding of the structural processes accompanying language shift, and ultimately, death.

Daniela Schröder

Projekt: Insubordinate Exclamatives in the History of English

 

Fachbereich:Englische Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Renata Szczepaniak

Thema der Dissertation sind so genannte insubordinierte Strukturen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie nach formalen Kriterien Nebensätzen entsprechen, aber als konventionalisierte Hauptsätze verwendet werden. In dieser Arbeit geht es um drei spezielle insubordinierte Exklamativsätze. Diese sind die heute als prototypisch geltenden Exklamativsätze how-Exklamativa (How she can say such a thing! und How beautiful she is!) und what a-Exklamativa (What a nerd she is!). Der Begriff Insubordination wurde von Evans (2007) eingeführt und hat seitdem einige Aufmerksamkeit erhalten, allerdings nicht aus sprachhistorischer Perspektive. Dabei ist gerade dieser Aspekt für die Frage nach der Grammatikalisierung und Lexikalisierung bzw. Konstruktionalisierung in einer Sprache interessant. Die bisher einzige Theorie zum Entstehen solcher syntaktischen Hybridformen stammt von Evans (2007), der argumentiert, dass insubordinierte Strukturen aus einer Ellipse hervorgegangen sind und die Konstruktionen ursprünglich einmal ein komplexes Satzgefüge aus Haupt- und Nebensatz waren. Diese Annahme basiert jedoch auf rein hypothetischen Annahmen. Diese Arbeit zeigt nun erstmalig, dass insubordinierte Exklamativsätze bereits in der indoeuropäischen Zeit verwendet wurden und, aufgrund des Datenmangels daher keine empirisch basierte Aussage über den Ursprung gemacht werden können.
Stattdessen wird der Fokus auf einen konstruktionsgrammatischen Theorierahmen gelegt und untersucht, ob und wie sich die Konstruktionen in den letzten fünfhundert Jahren geändert haben. 
Dieser Frage wird sich anhand einer Korpusstudie angenähert. Die Daten decken den Zeitraum vom Frühneuenglischen (ab 1500) bis heute ab.
Die ersten Ergebnisse legen zum einen nahe, dass die drei untersuchten insubordinierten Strukturen genrespezifisch sind. So zeigt sich, dass besonders narrative Prosa das Vorkommen von Insubordination begünstigt, während es in Dialogen kaum eine Rolle spielt. Des Weiteren zeigt sich, dass es in den einzelnen lexikalischen Slots über die Jahrhunderte durchaus unterschiedliche Veränderungen gegeben hat.

Vincenz Schwab

Projekt: Frühe volkssprachige Lexik in den mittelalterlichen Gesetzestexten der Alemannen

 

Fachbereich:Deutsche Sprachwissenschaft

Betreut von:Prof. Dr. Stephanie Stricker

Bei der Überführung von mündlicher zu geschriebener Rechtstradition werden in den Gesetzesaufzeichnungen des frühen Mittelalters im Kontext des lateinischen Wortlauts mitunter vulgärsprachige Wörter kodifiziert. Diese dokumentieren mit dem archaischen Rechtswortschatz die frühesten Belege einer deutschen Fachsprache überhaupt.

Das Dissertationsvorhaben setzt es sich zum Ziel, die Überlieferungsträger der Rechtsaufzeichnungen der Alemannen zu sichten, bewerten und zu sortieren. Das darin enthaltene volkssprachige Wortgut soll nach zeitgemäßen philologischen Maßstäben ganzheitlich erfasst und aufbereitet werden. Die Erschließung dieses genuin deutschen Wortmaterials bietet Erkenntniswert für die historische Sprachwissenschaft im Bereich der Grammatik, Lexik und Pragmatik.

Lukas Sönning

Projekt: Phonological variation in German Learner English

 

Fachbereich: Englische Sprachwissenschaft

Betreut von:Prof. Dr. Manfred Krug

This study is concerned with the linguistic constraints underlying the acquisition of a second language (L2) phonology. It pursues two aims: The first is to offer an extensive survey of theoretical work on L2 phonology with a focus is on the scope and predictive adequacy of individual frameworks. A set of n = 20 contributions is evaluated in terms of their domain of application and the specificity of their predictions. The second aim is to make empirical contributions to the study of phonological variation in German Learner English by exploring the relevance of theoretically motivated constraints across a diverse range of proficiency levels. Theory-derived hypotheses are confronted with data from a cross-sectional study on various segmental features in the pronunciation of n = 62 German learners of English (including n = 27 native speakers as a baseline of comparison). The study relies on acoustic and auditory analyses to shed new light on several notorious structures, including final obstruent (de)voicing, dental fricatives, the labiodental fricative /v/, the labio-velar glide /w/, English /r/, ‘clear’ and ‘dark’ laterals, and the TRAP-DRESS contrast.

Alicia Urquidi

Projekt: Konventionalität und Originalität von spanischen Wirtschaftsmetaphern im journalistischen Diskurs

 

Fachbereich:Romanische Sprachwissenschaft

Betreut von:Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz

Diese Arbeit verfolgt zwei Fragestellungen. Erstens wird der Metapherngebrauch im journalistischen Wirtschaftsdiskurs spanischsprachiger Zeitungen erörtert. Wie wird in der spanischsprachigen Öffentlichkeit über die gesellschaftsrelevanten Wirtschaftsphänomene gesprochen? Können dominante Metaphern identifiziert werden, die den Ton der Diskussion machen? Spiegeln sich die Entwicklungen in der öffentlichen Meinung, die nach der Finanzkrise von 2008 scheinbar eine kritische Wende gemacht hat, auch in der Sprache wider? Wie werden Sachverhalte anhand von Metaphern konzeptualisiert?

Das zweite Ziel ist die sprachwissenschaftliche Erforschung von Metaphern als Phänomen zwischen Konventionalität und Neuartigkeit im Rahmen der kognitiven Linguistik. Welche formellen und inhaltlichen Eigenschaften unterscheiden eine konventionelle Metapher wie „steigende Inflation“ von einer Neuartigen wie „Steuerbunker“? Sind verschiedene Metaphern unterschiedlich 'stark', und deswegen mehr oder weniger relevant zur Diskursanalyse? Wenn wir Veränderungen im Metapherngebrauch feststellen können (z.B. Neuschöpfungen, Umdeutungen oder Verlust und Gewinn in ihrer metaphorischen Stärke), wie können wir diese erklären? Mit Methoden der Korpus- und Kognitionslinguistik werden neben zwei großen Textkorpora (CODICACH und IULA/UPF) auch Zeitungsartikel aus zwei spanischsprachigen Zeitschriften, El País und El Mercurio, untersucht, um diese Fragen zu beantworten.

Fabian Vetter

Projekt: Issues of corpus comparability and register variation in the International Corpus of English: Theories and computer applications

 

Fachbereich:Englische Sprachwissenschaft

Betreut von:Prof. Dr. Manfred Krug

This study offers an account of the issue of corpus comparability of components of the International Corpus of English (ICE). By employing quantitative and qualitative methods, it contributes to corpus-based studies of varieties of English, and corpus linguistics as a linguistic discipline more generally. Specifically, it (i) exemplifies how discrepancies in sampling strategies can decrease the comparability of components of comparable corpus families such as ICE, (ii) presents methods to detect such discrepancies, (iii) develops and releases a user-friendly computer program (ICEtree) that allows the application of these methods to components of ICE that are not investigated in this study and (iv) illustrates how a register-based annotation framework could help mitigate some of the conflicting priorities in the use and compilation of  comparable corpora.

Annika Vieregge

Projekt: Der Einfluss metapragmatischer Bewertungen auf den Rektionswandel bei Sekundärpräpositionen im Deutschen

Fachbereich: Deutsche Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Renata Szczepaniak

Im Deutschen schwanken zahlreiche Präpositionen, wie wegen oder dank, in ihrer Kasusrektion zwischen dem Genitiv und dem Dativ (dank dem Umzug oder dank des Umzugs). Die Variation ist dabei nicht nur von der fortschreitenden Grammatikalisierung dieser sprachhistorisch jungen Präpositionen gesteuert, sondern insbesondere von Sprachideologien, die den beiden Varianten unterschiedliche soziale Indexikalitäten zuschreiben. Die Genitivrektion wird etwa als Hinweis auf Formalität und Bildung gedeutet, während der Dativ bspw. als umgangssprachlich gilt. Solche sprachideologischen Zuschreibungen stehen im Fokus des Dissertationsprojektes, das sich auf die Präpositionen dank, wegen, während und gegenüber konzentriert.

Mithilfe eines Onlinefragebogens wurden Daten zu Gebrauch und Akzeptabilität der beiden Rektionsvarianten dieser Präpositionen in unterschiedlichen Kontexten erhoben. Zudem wurde nach Assoziationen gefragt, die SprachbenutzerInnen mit den Varianten haben. Die Ergebnisse zeigen, dass es unter den Befragten eine hohe metapragmatische Bewusstheit für die Variation gibt und dass Genitiv- und Dativrektion über unterschiedliche indexikalische Felder verfügen. Während Varianten mit Genitiv als standardsprachlich korrekt, professionell oder arrogant wahrgenommen werden, werden Dativvarianten eher als Marker für Vertrautheit, einen niedrigen Bildungsstand oder Informalität gesehen. Diese sprachideologischen Vorstellungen wirken sich auf Akzeptabilität und Gebrauch der Varianten aus.

Valentin Werner

Projekt: Usage and alternation of past time reference in World Englishes

 

Fachbereich:Englische Sprachwissenschaft

Betreut von: Prof. Dr. Manfred Krug

Link zur Publikation

This PhD project focuses on a combined quantitative and qualitative analysis (mainly) on the present perfect (HAVE + past participle).

I employ corpus material from various components of the International Corpus of English, which is automatically tagged for parts of speech and from which occurrences of the present perfect are automatically extracted. Representative samples of the occurrences are then manually annotated for various factors (such as semantics, Aktionsart, temporal adverbials, sentence type, preceding tense, etc.) so that the distributions and the relative importance of these factors can be analyzed. Also the impact of alternative surface forms that may express a present perfect notion is considered.

The layout of the dataset makes the inclusion of effects of different registers possible, a point that has been largely ignored in previous work. Measures of similarity between the various varieties of English under investigation are established (e.g., with the help of hierarchical cluster analysis) and relate the findings to a number of general models of World Englishes, whose adequacy for this particular area of grammar is tested. Therefore, the project complements other empirical studies of the present perfect which merely focus on differences between British and American English or which outline differences and similarities between various non-native Englishes in general.