Karriere-Abend: Markt- und Meinungsforschung
Der Karriereabend ist mittlerweile eine feste Institution im BAD e.V.-Kalender und gibt Studierenden die Möglichkeit, Einblick in verschiedene Berufsfelder zu bekommen und unmittelbar von den Erfahrungen erfolgreicher Absolventen zu profitieren. Als Referenten für den diesjährigen Karriereabend zum Thema „Markt- und Meinungsforschung“ am 24. November konnten wir drei ehemalige Bamberger Politikstudenten und BAD e.V.-Mitglieder begrüßen: Dipl.-Pol. Peter Eisele, Dipl.-Pol. Christian Mackenrodt sowie Dipl.-Pol. Rüdiger Fiebig. Für diesen Karriereabend konnte sogar „professorale Unterstützung“ gewonnen werden, denn Prof. Dr. Harald Schoen, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Soziologie und selbst auch BAD e.V.-Mitglied, nahm die Gelegenheit wahr, noch einmal den Stellenwert der Methodenausbildung in Bamberg hervorzuheben. Mit einschlägigen Kenntnissen in der Datenerhebung und –auswertung ließe sich „auf dem Arbeitsmarkt etwas Vernünftiges machen“. Dies bewiesen nicht zuletzt die drei geladenen Absolventen.
Die Karrierewege der drei Referenten in die Markt- und Meinungsforschung verliefen dabei ganz unterschiedlich. Peter Eisele arbeitete bereits neben dem Studium als Praktikant beim Marktforschungsinstitut Ipsos und fand dort nach dem Abschluss auch einen nahtlosen Übergang in den Beruf. Später wechselte er von der Instituts- auf die Unternehmensseite und ist heute bei der Deutschen Telekom als Manager Market Research für die Erforschung der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zuständig. Als Politikwissenschaftler sei der Weg in die Marktforschung von großen Unternehmen nicht immer einfach, denn unter den zahlenmäßig weit überlegenen Betriebswirten gelte man doch eher als „Exot“. Peter Eisele stellte jedoch klar, dass dies keinen Nachteil darstellen müsse: Wichtig für die Arbeit in der Marktforschung seien die im Studium erworbenen Kenntnisse in Statistik und in den Methoden der empirischen Sozialforschung, eine damit einhergehende Affinität zu Zahlen sowie eine hohe intrinsische Motivation.
Christian Mackenrodt war nach seinem Abschluss zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen tätig, bevor er zur GfK kam, wo er insbesondere mit der Erforschung von Markenimages und Kommunikationsstrategien von Energieunternehmen betraut ist. Für seine Tätigkeit zählen neben dem fachlichen und methodischen Wissen auch die Fähigkeit Kunden zu werben, Aufträge zu generieren und die Ergebnisse angemessen zu kommunizieren. Diesen Aspekt konnte auch Peter Eisele bestätigen: „Die Mitarbeiter der Marktforschungsinstitute müssen immer auch Verkäufer ihrer Produkte sein und die Freude an der Kommunikation und am Umgang mit Menschen gehört damit ebenfalls zu den unabdingbaren Voraussetzungen erfolgreicher Arbeit“.
Einen anderen Blickwinkel auf das Berufsfeld eröffnete Rüdiger Fiebig, der in der klassischen Meinungsforschung tätig ist. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (SOWI) betreibt er so genannte ‚Ressortforschung‘ und führt im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung Umfragen zu sicherheitspolitischen Einstellungen in der Bevölkerung durch. Seine Arbeit weist dabei große Gemeinsamkeiten zur Arbeitsweise an der Universität auf, die er nach seinem Abschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politikwissenschaft II kennenlernte. Die Freude am präzisen wissenschaftlichen Schreiben sei auch für die Meinungsforschung eine wichtige Eigenschaft.
Im Anschluss blieb genug Zeit für die Beantwortung von Fragen der anwesenden Studierenden. Dabei betonten alle drei Referenten die Möglichkeit von Praktika in ihren Organisationen und forderten die Bamberger Politikstudierenden ausdrücklich zur Bewerbung auf. Für einen gelungenen Abend gilt den Referenten der herzliche Dank des BAD e.V.!