Qualifikationsziele
Der Bachelorabschluss im Studiengang „Interdisziplinäre Mittelalterstudien“ bildet einen ersten wissenschaftlichen und berufsqualifizierenden Abschluss. Im Vordergrund des Bachelorstudiengangs steht der Erwerb von ersten Kompetenzen zur Erforschung des europäischen Mittelalters aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Perspektiven.
Die folgenden Qualifikationsziele treffen Aussagen darüber, welche Kompetenzen sich Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs angeeignet haben.
Wissenschaftliche Befähigung
- Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs „Interdisziplinäre Mittelalterstudien/Medieval Studies“ kennen durch das Absolvieren der Module in den Bereichen Sprachliche Strukturen und literarische Repräsentationen, Historische Quellen und theoretische Texte und Materielle Kultur und visuelle Repräsentationen das europäische Mittelalter aus unterschiedlichen Perspektiven (u.a. Sprache, Kultur, Materialität usw.). Sie besitzen damit fundierte Einblicke in die methodische Basis einer Vielzahl kulturwissenschaftlicher Disziplinen und können die erworbenen theoretischen Grundlagen in ausgewählten Kontexten anwenden.
- Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs „Interdisziplinäre Mittelalterstudien/Medieval Studies“ beherrschen durch den Besuch der Module in 3 Erkenntnisfeldern und durch die eigenständig verfassten Hausarbeiten grundlegende fachwissenschaftliche Theorien, Methoden und den Umgang mit Hilfsmitteln und können diese sachgerecht anwenden. Mit diesen Fertigkeiten können sie Quellen, Objekte oder Funde in ihren historischen Entstehungs- und Wirkungszusammenhang einordnen und interpretieren, entsprechende (historische) Fachliteratur auswerten und ihre Ergebnisse für Dritte in angemessener Weise mündlich oder schriftlich unter Einhaltung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis darstellen und präsentieren.
- Die Absolventinnen und Absolventen haben sich im Rahmen des Studiums generale über die Fächergrenzen hinaus interdisziplinäres Wissen und interkulturelle Kompetenz angeeignet, die sie dazu befähigen, die Kernkompetenz ihres Faches der interdisziplinären Mittelalterstudien um andere wissenschaftliche Perspektiven und Inhalte anzureichern.
- Durch den Besuch des Moduls „Mediävistisches Seminar“, das explizit interdisziplinär ausgerichtete Projekt-Arbeit beinhaltet und Kompetenzen in der interdisziplinären mediävistischen Forschung vermittelt, beherrschen die Absolventinnen und Absolventen interdisziplinäres Arbeiten. Dieses wiederum befähigt sie, ihr erworbenes Wissen auch auf für sie fremde Disziplinen zu übertragen.
- Durch den flexiblen Wahlpflichtbereich haben die Absolventinnen und Absolventen nach freier Wahl weitere kulturwissenschaftliche Grundkompetenzen (z. B. weitere Fremdsprachenkenntnisse, Fähigkeiten in der angewandten Informatik, religiöse Traditionen usw.) erworben bzw. ausgebaut und können diese in ausgewählten Kontexten in der Analyse von Quellen, Objekten oder Funden anwenden.
Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit
- Im Studium – insbesondere auch durch die verpflichtenden Praktika – erworbene Einblicke in Bereiche der Literatur(kritik) und der Medien und ihres Wandels, des Kulturmanagements, der archäologischen Feldkampagnen und der Arbeit in Bibliotheken und Archiven qualifizieren die Absolventinnen und Absolventen für verschiedenste Berufs- und Arbeitsfelder. Sie sind in der Lage, wichtige Gegenstandsbereiche des Archiv- und Bibliothekswesens, der archäologischen Analyseinstrumente und Fragen des Kulturmanagements (z.B. in Museen, Archiven, Bildungseinrichtungen im In- und Ausland) zu benennen, zu diskutieren und anzuwenden.
- Sie haben interdisziplinäre Kompetenz durch die Teilnahme an Kursen im Wahlpflichtbereich, oder im Rahmen von interdisziplinären Lehrveranstaltungen und Lehrveranstaltungen (z.B. Digitale Denkmaltechnologien) weiterentwickelt. Dadurch können sie in Grundzügen auch verschiedene Perspektiven in die Interpretation z.B. archäologischer oder kunsthistorischer Quellen einbeziehen und Grundlagen von Dokumentations- und Auswertungsmethoden anwenden.
- Das Bamberger Zentrum für Mittelalterstudien zeichnet sich darüber hinaus durch seine enge Zusammenarbeit mit Gastdozierenden aus der Berufspraxis aus. Vertreterinnen und Vertreter aus Archiven, Bibliotheken (z.B. Staatsbibliothek Bamberg) und Museen (z.B. Germanisches Nationalmuseum) vermitteln in Praxisseminaren Fähigkeiten in den Bereichen Archiv-, Bibliothekswesen und Museumspädagogik. Die Absolventinnen und Absolventen erfuhren dabei, dass ihre im Studium erworbenen Kompetenzen sprach- und literaturwissenschaftlicher bzw. historischer Textanalyse oder archäologischer oder kunsthistorischer Analyse-Instrumente zentrale Bausteine für die spätere Berufspraxis darstellen und zeigten in kleineren Projekten der berufspraktisch-orientierten Lehrveranstaltungen, dass sie diese im Studium erworbenen Kompetenzen in berufspraktischen Kontexten anwenden können.
- Darüber hinaus haben die Absolventinnen und Absolventen eine Reihe weiterer berufsrelevanter Qualifikationen erworben: Sie haben in Gruppenarbeiten und Referaten gelernt, ihre Kenntnisse und Gedanken vor Zuhörerschaft weiterzugeben und argumentativ zu verteidigen. Sie sind durch intensive Diskussionen in Seminaren oder bei der gemeinsamen Referatvorbereitung mit Kommilitoninnen und Kommilitonen in der Lage, mit Konflikten und kritischen Situationen umzugehen und konsensuale Lösungen zu finden. Sie sind auf lebenslanges Lernen vorbereitet, kennen die Strukturen der Wissenschaft und können in ihrer beruflichen Zukunft darauf zurückgreifen.
- Sie haben im Rahmen von studiumsbegleitenden Hausarbeiten und der Bachelorarbeit gelernt, sich ein Wissensgebiet so zu erschließen, dass sie zu einer kritischen Reflexion wie einem Transfer auf andere Gebiete und damit zu einer Nutzung im beruflichen Umfeld in der Lage sind.
Persönlichkeitsentwicklung
- Absolventinnen und Absolventen haben im Rahmen von Gruppenarbeiten und Projekten eine Sensibilität für das europäische Mittelalter und dessen Relevanz für die Gegenwart entwickelt und können diese durch ihre Argumentations- und Kommunikationsstärke gesellschaftsrelevant einsetzen.
- Sie sind in der Lage, andere Perspektiven einzunehmen und diese aus einer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung heraus zu verstehen. Diese Fähigkeit haben sie bei Studienaufenthalten im Ausland und im Umgang mit internationalen Studierenden in Bamberg schulen können.
- Sie haben Strategien erlernt, um ihr Wissen eigenständig zu erweitern und zu vertiefen sowie zielgruppenspezifisch zu präsentieren. Sie können damit die Relevanz des Mittelalters wissenschaftlich reflektieren.
- Das Bachelorstudium Interdisziplinäre Mittelalterstudien vermittelt Einsichten in aktuelle kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungstendenzen. Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, komplexe kulturelle Zusammenhänge zu erkennen und in Zusammenhang z.B. mit konkreten Kunstwerken oder historischen Begebenheiten über Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen, geistesgeschichtlichen und politischen Entwicklungen zu reflektieren. Sie können gesellschaftliche Prozesse kritisch und reflektiert mit Verantwortungsbewusstsein und im demokratischen Gemeinsinn maßgeblich mitgestalten.
- Absolventinnen und Absolventen sind sich der Bedeutung der Sprache, Geschichte und Kultur vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer Gegebenheiten in multikulturellen und sonstigen Gesellschaften bewusst. Dabei sind sie sensibilisiert für Diversität, vor allem hinsichtlich Migration, Gender und Religion, und können sich konstruktiv in von Diversität gekennzeichneten Gruppendynamiken einbringen.
- Absolventinnen und Absolventen haben ein berufliches Selbstverständnis entwickelt. Im Rahmen eines Praktikums oder studienbegleitenden Engagements haben sie gelernt, im Studium erarbeitetes Wissen und Kompetenzen in neue Bereiche zu übertragen.