Berufliche Perspektiven
Außerhalb der Schule eröffnen sich Geographinnen und Geographen vielfältige Berufsfelder. Den "typischen" Beruf sucht man dabei vergebens. Gerade dies ist jedoch einer der größten Vorteile der geographischen Ausbildung. Durch ein breites Wissen, eine sehr gute Methodenschulung und die Fähigkeit, raumbezogene Zusammenhänge im Verhältnis von Gesellschaft und Umwelt zu erkennen, können Geographinnen und Geographen "über den Tellerrand hinaus schauen" und in verschiedensten Berufsfeldern tätig werden. Insbesondere die gezielte Wahl von Praktika kann den Einstieg in die Berufswelt erleichtern. Die breite Ausbildung erlaubt es Geographinnen und Geographen, sich schnell in unterschiedliche und komplexe Arbeitsfelder einzuarbeiten. Dazu gehören etwa Anstellungen, aber auch die Selbständigkeit in folgenden Bereichen:
- Stadt- und Regionalplanungsbehörden, Wirtschaftsförderung
- Stadt- und Regionalmanagement
- Sozial(raum)planung und Quartiersmanagement bzw. Quartiersentwicklung
- Ländliche Entwicklung und kommunale Allianzen
- Tourismusmanagement
- Meinungsforschungsunternehmen
- Versicherungen
- Institutionen mit Bedarf an GIS-Anwendungen und GIS-gestützter Raumanalyse
- Statistische Ämter
- Ingenieur- und Planungsbüros, insbesondere Standortanalyse
- Infrastrukturplanung, insbesondere im Bereich alternativer Energien
- Internationale Organisationen (Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen)
- Fachjournalismus, Verlagswesen und Kommunikation
- Erwachsenenbildung, Bildungsstätten
- Denkmalpflege, Kulturlandschaftspflege
- Museen, Bibliotheken, Dokumentationsstellen
- Wasserwirtschafts- und Umweltämter
- Naturschutzverwaltungen
Höhere Qualifikationen werden durch einen der beiden Masterstudiengänge am Institut für Geographie erworben: MA Sozial- und Bevölkerungsgeographie oder MA Historische Geographie. Diese erweitern potentielle Arbeitsfelder, etwa um die Konfliktmoderation und -mediation, der Unternehmensberatung und dem raumbezogenen Consulting sowie um Tätigkeiten im Bereich Presse und Kommunikation. Darüberhinaus ist nach einer solchen Vertiefung auch eine Tätigkeit im Bereich der geographischen Forschung möglich. Besonders in Bezug auf Landschaftsveränderungen, Kulturlandschaftspflege und Denkmalschutz, den Demographischen Wandel, der raumbezogenen Konfliktforschung, der geographischen Transformationsforschung, den Dynamiken der räumlichen Ordnung von Kultur und Gesellschaft sowie schließlich Geographischen Informationssysteme können wichtige aktuelle geographische Forschungsfelder identifiziert werden.