Perspektiven zum Studium im Nebenfach Europäische Ethnologie
von Mia
Europäische Ethnologie bietet eine Chance zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung und ist ein Wohlfühl-Fach.
Wenn ich gefragt werde, was ich studiere, und „Europäische Ethnologie“ antworte, reicht das meistens nicht aus, denn das Ergebnis ist in den meisten Fällen ein noch fragenderes Gesicht als zuvor. Ich versuche es dann erneut: „Naja, also Europäische Ethnologie… kommt aus der ehemaligen Volkskunde… man könnte auch Kulturwissenschaft sagen.“
Als Anschlussfrage kommt dann meistens „Und was macht man da dann so?“ – Ja, gute Frage! Alles irgendwie. Von historischen Themen wie Märchen, Bräuchen und Traditionen über brandaktuelle gesellschaftliche Themen wie Gender bis hin zur Europäischen Union oder Esskultur, es ist alles und für jeden etwas dabei.
Jedes Semester werden unterschiedliche Seminare zu verschiedenen Themen angeboten. EuroEthno, wie das Fach von uns liebevoll genannt wird, überrascht dabei in den meisten Fällen. Man stößt immer auf Unerwartetes und Interessantes, mit dem man sich bisher nie auseinandergesetzt hat. Auch wenn sich manche Themen vielleicht zuerst nicht so spannend anhören und man sich erstmal denkt: „Was bringt mir das eigentlich? Wozu sollte ich mich damit auseinandersetzen?“, bringen die Denk- und Herangehensweisen der EuroEthno immer etwas Neues, Spannendes und Beeindruckendes hervor. Dabei entwickelt man sich nicht nur fachlich, sondern vor allem auch persönlich weiter.
Damit ist das Fach für mich ein absolutes Wohlfühl-Fach geworden. Mit lieben Dozierenden, die immer ein offenes Ohr für ihre Studierenden haben und sich für sie und ihre Meinungen interessieren!
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Mia studierte in der Fächerkombination Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Europäische Ethnologie.
von Sophie
Europäische Ethnologie erweitert den Horizont und bereichert das Allgemeinwissen.
Die Europäische Ethnologie bietet, wie wahrscheinlich kaum eine andere Disziplin, die Möglichkeit, alle Facetten des Alltagslebens (historisch und gegenwärtig) zu erforschen. Eine Herausforderung dabei ist, dass wir im Gegensatz zu anderen geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen nicht quantitativ, sondern qualitativ vorgehen. Dies ermöglicht, Aspekte aus dem Alltag nicht nur zu erklären, sondern auch zu verstehen.
Die EuroEthno verändert die eigene Perspektive auf den Alltag oder auch auf alltägliche Geschehnisse, denen man normalerweise keine Aufmerksamkeit schenkt. Im letzten Semester habe ich mich mit Themen wie dem Adventskranz, Liebe & Digitalisierung sowie im Bereich Fachgeschichte mit Märchen der Brüder Grimm auseinandersetzen dürfen. Dieses Semester besuche ich u.a. ein Seminar zu der Geschichte Hamburgs in Comics, befasse mich mit Waldfriedhöfen sowie mit modernen Kulturmagazinen wie der Landlust. Weiterhin führe ich im Zuge eines Seminars eine Forschung zur Selfie-Kultur in Bamberg durch, was auch für mich eine neue Erfahrung darstellt.
Die Disziplin bietet oftmals die Möglichkeit, seine eigenen Interessen ethnologisch zu betrachten und an Themen, die uns Studierende interessieren, Methoden und Grundlagen des Faches zu erlernen. Ich persönlich empfinde die europäisch-ethnologische Sichtweise immer wieder als Herausforderung, aber vor allem als Bereicherung meines Allgemeinwissens. Ich habe einen neuen Blick auf viele Bereiche des Lebens sowie ein erweitertes Verständnis von kulturellen Phänomenen entwickelt. Dadurch erlebe ich meinen Alltag bewusster als vor dem Studium. Ich kann das Studienfach nur weiterempfehlen, es macht wahnsinnig viel Spaß und überrascht immer wieder mit neuen Aspekten!
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Sophie studierte in der Fächerkombination Kommunikationswissenschaft, Europäische Ethnologie und Betriebswirtschaftslehre.
von Jona
Europäische Ethnologie fordert eingefahrene Perspektiven heraus.
Der Blick auf den eigenen Alltag verändert sich durch das Studium enorm, denn die Europäische Ethnologie setzt Themen in größere Zusammenhänge. Meine Gedanken beispielsweise in der Umkleidekabine beim Shoppen haben sich durch mein Studium deutlich geändert. Während ich eine Jeans anprobiere, denke ich an die skurrilen Hosenschnitte der letzten Jahrhunderte.
Ich erinnere mich, welche Bedeutung die Jeans für die 68er-Generation und die Frauenbewegung hatte und was sie heute für mich und die Gesellschaft symbolisiert. Die Hose ist nicht mehr ein totes Ding, sondern ein kulturbeladener Gegenstand geworden. Dinge haben eine Geschichte und waren nicht immer das, was sie heute sind. Ebenso wie Bräuche und Traditionen verändern sie ihre Form und Bedeutung ständig. Ihr heutiger Sinn ist das Ergebnis ihrer Kulturgeschichte.
Die eigene Umwelt wird reicher, komplexer und faszinierender durch ein Studium der Europäischen Ethnologie. Einzige Voraussetzung: Neugierig sein! Dann sind alte Fotoalben nicht mehr nur eine Sammlung von verstaubten Erinnerungen, sondern werden zu Quellen. Auch der nach Mottenkugeln riechende und mit Spinnweben verhangene Dachboden der Großeltern verwandelt sich in eine Fundgrube für begeisterte Europäische Ethnologen. Überall gibt es plötzlich etwas zu entdecken. Die Europäische Ethnologie beschäftigt sich zwar mit vergangener Kultur wie ausgestorbenen Handwerksberufen, untersucht aber auch aktuelle kulturelle Phänomene wie Fast-Food, Smartphonesucht, Punkmusik und Yoga-Festivals oder wagt einen Blick in die Zukunft z.B. wenn es um Digitalisierung, VR, KI und Robotik geht.
Was ist Identität und Heimat? Wie hat sich Kultur verändert und wie wird sie es tun?
Die Europäische Ethnologie liefert darauf viele Antworten. Eröffnet aber noch mehr Fragen. Jede*r Einzelne muss sich in diesem Studium mit dem eigenen Handeln und dem der anderen Menschen auseinanderzusetzten. Und das macht meistens sehr viel Spaß!
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Jona studierte in der Fächerkombination Geschichte, Kommunikationswissenschaft und Europäische Ethnologie.
von Theresa
Ein Fass ohne Boden oder mit Hingabe Kultur verstehen lernen?
Ob man sich nun in der Europäischen Ethnologie mit den Brüdern Grimm beschäftigt, dem Umgang mit Technik oder Kulturartefakten – das ist jeder bzw. jedem selbst überlassen. Im Studium wird einem schnell klar, wieso das Fach oft unsanft als bodenlos oder chaotisch beschrieben wird. Zu Beginn scheint es kaum ein Thema zu geben, dass die EuroEthno nicht abdeckt. Und doch – unser Fach hat seine Grenzen! Und es hat Relevanz und Kompetenz!
Zwischen der Vielgestaltigkeit und dem Forschungsumfang profitiert die EuroEthno besonders von der einmaligen Hingabe, mit der sich die Ethnologinnen und Ethnologen ihrer Arbeit widmen. Im ständigen Austausch mit den Studierenden ergeben sich Leitlinien, die unsere kulturelle und soziale Umgebung beschreiben. Für unsere Studierenden gilt: mit dem Diskurs kommt das Interesse, und mit dem Interesse die Begeisterung für das Fach. Vorgänge verstehen lernen und Hintergrundwissen erleben, heißt es im Studium. Die Praxisnähe zeigt sich in zahlreichen Exkursions-, Übungs- oder Praktikumsmöglichkeiten und dank der Kleinheit des Faches (die Euro Ethno ist auch ganz offiziell ein „kleines Fach“ an der Uni Bamberg) entsteht eine einmalige, vertraute Gruppendynamik.
Die Europäische Ethnologie als Nebenfach kombiniert sich hervorragend mit anderen Fächern und weist zahlreiche Schnittpunkte auf: sei es die medialisierte Kulturdiskussion in der Kommunikationswissenschaft zu vertiefen oder die Vielfalt von Kultur vor dem Horizont europäischer Geschichte und Gesellschaftlichkeiten auszuleuchten – EuroEthno hat Konjunktur und bietet eine einmalige Chance, sich und das eigene Umfeld neu zu entdecken.
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Theresa studierte in der Fächerkombination Anglistik/Amerikanistik, Europäische Ethnologie und Kommunikationswissenschaft. Wie es mit ihr weiterging, ist in unserer Rubrik "Wege in den Beruf" nachzulesen: Theresa Wirth B.A.