Qualifikationsziele
Der Bachelorstudiengang Anglistik/Amerikanistik entwickelt durch seine Module aus den Teilfächern Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft sowie Sprachpraxis die Kompetenzen seiner Absolventinnen und Absolventen in Hinsicht auf ihre Fähigkeiten zur fachlichen und gesellschaftlichen Reflexion, auch und gerade in englischer Sprache, und, bezogen auf ihr Fachgebiet und ihr eigenes Handeln, zur Innovation. Im Einzelnen sind die sich daraus ergebenden Qualifikationsziele:
Wissenschaftliche Befähigung
- Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Anglistik/Amerikanistik verfügen durch den Besuch der fachwissenschaftlichen Module über grundlegende thematische Kenntnisse der Geschichte und Vielfalt des anglophonen Kulturraums sowie der Landeskunde. Sie sind in der Lage, literarische Texte und wichtige literarische, politische, kulturelle und soziale Kontexte zu beschreiben und analysieren, die englische Sprache in ihren weltweiten Varietäten und in historischer Sicht vergleichend zu untersuchen sowie Problemstellungen der Kulturwissenschaft in ihren inhaltlichen Kontexten nachzugehen. Im Hauptfach (75 ECTS-Punkte) werden diese grundlegenden Kenntnisse in einer vierstufigen Modulfolge vertieft und zunehmend spezialisiert erworben, im ersten Nebenfach zu 45 ECTS-Punkten in zwei Teilfächern bis auf die zweite Stufe und in einem davon auf die dritte, im zweiten Nebenfach zu 30 ECTS-Punkten spezialisieren sich die Studierenden nur auf ein Teilfach, verfolgen dies aber bis zur dritten Stufe.
- Die Absolventinnen und Absolventen haben in den fachwissenschaftlichen Modulen erlernt, über sprachliche, gesellschaftliche, politische und kulturelle Hintergründe der anglophonen Welt vertieft zu reflektieren, wobei es die flexible Anlage des Studiengangs erlaubt und fordert, dass sie eine eigene Schwerpunktsetzung erarbeiten und sich fachlich zunehmend auf Literatur-, Sprach- oder Kulturwissenschaft spezialisieren.
- In Unterrichtsdiskussionen, die häufig unter internationaler Beteiligung stattfinden, haben sie bewiesen, dass sie über die Bedeutung der Fachkenntnisse für die gesellschaftliche Gegenwart reflektieren können.
- Im Rahmen ihrer Seminararbeiten zwischen Aufbau- und Vertiefungsmodul haben sie gelernt, Fachkenntnisse einschließlich der Fachterminologie, Literaturrecherche und -analyse sowie die einschlägigen Forschungsmethoden, wie zum Beispiel die Analyse von Sprachkorpora und Tools und Techniken für sprachwissenschaftliche Interviews, sowie Forschungsmodelle, wie etwa Genderstudien, Poststrukturalismus oder Postkolonialismus in der Literaturwissenschaft, solcherart zu verknüpfen, dass sie eine Forschungsfrage herausarbeiten, bearbeiten und in ihrer Relevanz für das Fach beurteilen können.
- Die Studierenden in allen Fachformaten haben sich zudem die Kompetenz angeeignet, Schnittstellen zu anderen Fächern wie zum Beispiel der Soziologie (etwa durch die Fragebogenerhebungen) oder der Kommunikationswissenschaft (etwa durch die Interviewtechniken) zu erkennen und für den kritischen Diskurs nutzbar zu machen.
- Studierende im ersten Hauptfach (75 ECTS + 12 ECTS-Punkte Abschlussarbeit) weisen durch ihre Bachelor-Abschlussarbeit die Kompetenz nach, wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren und eine Forschungsarbeit in einem vorgegebenen Zeitraum unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis sowie unter Anwendung von geeigneten Methoden qualitativer oder quantitativer Art zu verfassen. Sie können ihr Wissen und Verstehen sowie ihre Fähigkeiten zur Problemlösung auch in neuen und unvertrauten Situationen anwenden. Sie zeigen außerdem ihre Kompetenz, sich selbstständig neues Wissen und Können anzueignen, Wissen zu integrieren und mit Komplexität umzugehen, darüber hinaus auf der Grundlage unvollständiger oder begrenzter Informationen wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu fällen, Argumentationen zu entwickeln und dabei gesellschaftliche, wissenschaftliche und ethische Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit
- Die Absolventinnen und Absolventen sind, wie sie in Seminararbeiten, Referaten und Seminarbeiträgen gezeigt haben, in der Lage, mit Literatur, Sprache und Kultur des anglophonen Kulturraums zu arbeiten, unter Einhaltung eines selbst erarbeiteten Zeitplans fristgerecht Informationen zu recherchieren sowie fachliche Inhalte zu strukturieren und zu interpretieren. Sie können komplexe Sachverhalte sowohl mündlich als auch schriftlich und unter Nutzung digitaler Medien für ein Fachpublikum und die breite Öffentlichkeit angemessen präsentieren. Die Absolventinnen und Absolventen können diese Kompetenzen in berufspraktischen Kontexten, wie zum Beispiel im Verlagswesen, in Archiven, Bibliotheken, im Kulturtourismus und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zielorientiert anwenden.. Dabei bringen die Studierenden des ersten und zweiten Hauptfachs zu 75 ECTS-Punkten mehr Rüstzeug für die eigenständige Anwendung dieser Kompetenzen in größerer thematischer Breite mit als die der Nebenfächer, in denen diese Kompetenzen eher unter Anleitung angewendet werden, wobei die thematische Breite der Studierenden des erste Nebenfachs zu 45 ECTS größer als die des zweiten Nebenfachs zu 30 ECTS-Punkten. Den Studierenden der Nebenfächer ist durch die einführenden Kurse, die thematischen Seminare und Theorien- und Methodenkenntnisse jedoch der Weg für ein weiteres eigenverantwortetes Studium bereitet.
- Alle Absolventinnen und Absolventen haben im Verlauf Ihres Studiums immer detaillierter erkannt, dass lebenslanges Lernen auf der Grundlage kompetenter Differenzierungsfähigkeit die Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben ist. Im Rahmen der Anfertigung von eigenständigen (Hauptfach) und angeleiteten (Nebenfächer) wissenschaftlichen Arbeiten haben sie gezeigt, dass sie sich schnell in neue Themengebiete einarbeiten können.
- Die Absolventinnen und Absolventen haben durch die Unterrichtssprache Englisch, die sprachpraktischen Kurse und ggf. Exkursionen und einem Auslandsaufenthalt im anglophonen Raum ihre sprachlichen Fertigkeiten weiterentwickelt und gefestigt. Die sprachpraktischen Kurse sind zwar nicht nach den Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen definiert, aber die erreichte Stufe in den Nebenfächern ist mindestens mit B2 (selbstständige Sprachverwendung), die im Hauptfach mindestens mit C1 (fachkundige Sprachkenntnisse) vergleichbar: Die Absolventinnen und Absolventen sind sicher im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der englischen Sprache aufgrund eines umfangreichen Wortschatzes und gründlicher Kenntnis der Grammatik, Stilistik und Idiomatik sowie einer in Lautbildung und Intonation richtige und zu fester Gewöhnung gebrachten Aussprache. Sie sind in der Lage, in Unternehmen und Einrichtungen, die mit englischsprachigen Ländern kooperieren oder in denen Englisch vorrangige Geschäftssprache ist, professionell zu agieren und kommunizieren.
Persönlichkeitsentwicklung
- In mündlichen Referaten haben die Absolventinnen und Absolventen gezeigt, dass sie ihre Fachkenntnisse sachgerecht, terminologisch korrekt und verständlich kommunizieren sowie unter Einsatz medialer und digitaler Techniken präsentieren können. So sind sie in der Lage, komplexe Sachverhalte sowohl mündlich als auch schriftlich zielgruppenorientiert adäquat aufzubereiten und zu präsentieren.
- Die Absolventinnen und Absolventen können, wie sie durch interaktive, projektbezogene Gruppenarbeiten erlernt haben, zusätzlich zur Erarbeitung neuen Wissens, Verantwortung für sich und die Gruppe übernehmen: Sie sind in der Lage, konstruktiv zusammenzuarbeiten, Schwerpunkte zu setzen, Aufgaben effektiv zu verteilen und zeitgerecht zu erledigen.
- In Diskussionsgruppen und in Plenardiskussionen haben die Absolventinnen und Absolventen vor dem Hintergrund des erworbenen Wissens gelernt, die Sichtweise anderer aus der eigenen oder aus fremden Kulturen zu respektieren und die eigene Sichtweise kritisch zu hinterfragen.
- Mit dem fristgerechten Absolvieren verschiedener Studien- und Prüfungsleistungen wie mündlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten zeigen sie ihre Fähigkeit, in eigenverantwortlichem Zeitmanagement zielorientiert arbeiten zu können.
- Absolventinnen und Absolventen kennen ihre persönlichen Kompetenzen, haben ein berufliches Selbstbild entwickelt, Vorstellungen zu ihrer beruflichen Weiterentwicklung erlangt und können sich selbständig neues Wissen erschließen.
Gesellschaftliches Engagement
- Die Absolventinnen und Absolventen können durch ihr Wissen über kulturelle Zusammenhänge und das Einüben von Methoden der wissenschaftlichen Recherche und Analyse vertieft über zur Diskussion gestellte Thesen reflektieren und ihr Urteilsvermögen auch und gerade im gesellschaftlichen Diskurs aktiv einbringen. Sie sind in der Lage, gesellschaftliche Prozesse kritisch, reflektiert, mit Verantwortungsbewusstsein sowie im demokratischen Gemeinsinn maßgeblich mitzugestalten.
- Absolventinnen und Absolventen haben gelernt, Sensibilität für wichtige Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, wie etwa den Umgang mit Diversität, zu entwickeln, zu bewahren und in ihrem Umfeld argumentativ und wissenschaftlich fundiert in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.