Vortrag „Mann des Krieges (Ex 15,3) und Friedensfürst (Jes 9,5) – biblische Gottesbilder zwischen Gewalt und Heil“ am 16.11.2024

Kathrin Gies hielt auf der Jahrestagung der European Society of Women in Theological Research (ESWTR) „Frieden und Krieg. Interreligiöse und gendertheologische Perspektiven“ (15.-17.11.2024 in Neuendettelsau) einen Vortrag im Panel „Frieden und Krieg in den Heiligen Schriften“

Abstract: „Mann des Krieges (Ex 15,3) und Friedensfürst (Jes 9,5) – biblische Gottesbilder zwischen Gewalt und Heil“

Alle biblischen Texte sind geprägt von der Realität des Krieges. Nach einem Blick auf Krieg als historischer Tatbestand in der Geschichte des Vorderen Orients wird danach gefragt, wie Krieg und Frieden gedeutet werden. Im Rahmen einer religiösen Weltdeutung werden auch Krieg und Frieden theologisch gedeutet. Die altorientalischen Deutungen, die im Kontext von Mythologie, Theologie und Herrscherideologie stehen, bilden dabei den Horizont, in den auch die alttestamentlichen Konzepte von Krieg und Frieden einzuordnen sind. Diese verstehen zwar mehrheitlich Krieg als Handeln Gottes, entweder zugunsten oder auch gegen sein Volk. Sie unterscheiden sich aber mitunter erheblich in der Frage, wie Frieden erreicht wird. Die Deutungen von Krieg und Frieden bearbeiten auf ihre je eigene Weise die Vorstellung, dass das Böse gebändigt sein muss, damit Leben möglich ist, und dass Gerechtigkeit sein soll.