Studium

Archäologie der Römischen Provinzen in Bamberg

Das Fach Archäologie der Römischen Provinzen (ARP) ist fester Bestandteil des Bachelorstudiengangs "Archäologische Wissenschaften". Im Rahmen dieses Bachelorstudiengangs kann die ARP als Schwerpunkt gewählt werden, mit Vertiefungsmodulen und Abschlussarbeit über ein Thema in der Archäologie der Römischen Provinzen/Archeology of the Roman Provinces.
Es ist zudem möglich, das Fach im MasterstudiengangArchäologie der Römischen Provinzen/Archaeology of the Roman Provinces" zu studieren. Ferner können Sie Module im Fach Archäologie der Römischen Provinzen im Rahmen eines Nebenfachstudiums sowie im Erweiterungsbereich verschiedener Fächer der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften belegen.

Studieninhalte und Profil

Die Archäologie der Römischen Provinzen widmet sich den kulturellen und materiellen Hinterlassenschaften der römischen Zeit in Gebieten, die als Provinzen eingerichtet wurden und damit Teil des Imperium Romanum waren. Dieses reichte zur Zeit seiner größten Ausdehnung von Britannien bis Nordafrika und von der Iberischen Halbinsel bis zum Tigris. Der inhaltliche Schwerpunkt von Lehre und Forschung in Bamberg liegt in den von einer sehr spezifischen Wirtschafts-, Sozial- und Siedlungsstruktur charakterisierten Grenzräumen.

Zentrale Fragestellungen der Archäologie der Römischen Provinzen beziehen sich auf den Wandel und Neuerungen, die mit der römischen Herrschaft eintraten, aber auch auf Gründe und Formen der Persistenz einheimischer Traditionen. Aufbauend auf diesen Fragen lassen sich auch Erkenntnisse zu provinzialer Identität, zu transkulturellen Prozessen und Mechanismen römisch-einheimischer Interaktion gewinnen. Auch die Kontakte Roms und der Bevölkerung in den Provinzen zu den exterritorialen Nachbarn sind in den letzten Jahren zunehmend in das Erkenntnisinteresse des Faches Archäologie der Römischen Provinzen gerückt.

Die hier umrissenen Fragen beziehen sich auf die gesamte Zeit römischer Präsenz und schließen nicht nur die Verhältnisse in vorrömischer Zeit, sondern auch den Übergang in das frühe Mittelalter, insbesondere im Hinblick auf die Tradierung des römischen Erbes, mit ein. Forschungsgegenstand ist die Gesamtheit der materiellen Quellen, von der Architektur, über Gräber bis hin zu den Relikten römischer Alltagskultur.

Eine zentrale Bedeutung für das Fach haben seit jeher die Erschließung und Dokumentation von Primärquellen durch Ausgrabungen und Prospektionen. Fester Bestandteil unseres Lehrangebotes sind deshalb feldarchäologische Praktika und Lehrgrabungen, wobei unsere Studierenden aktiv an unseren Forschungsprojekten beteiligt werden (z. B. Neuenstadt am Kocher). Eine besondere Bereicherung stellt unsere breite nationale und internationale Vernetzung dar, da unsere Studierenden damit auch die Möglichkeit haben, auf Grabungen des In- und Auslands in internationalen Teams zu arbeiten.

Im Rahmen von Lehraufträgen werden die Studierenden zudem auf künftige Berufsfelder vorbereitet (Museum, Denkmalpflege, Öffentlichkeitsarbeit, Publikationswesen). Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Naturwissenschaften (z. B. Archäozoologie, Anthropologie, Archäobotanik, Klimakunde und Glaziologie, Bodenkunde, Geophysik) hat die Forschung bei der historischen Interpretation archäologischer Befunde in jüngster Zeit erheblich weitergeführt, weshalb auch für diese Bereiche künftig ein Lehrangebot im Bereich der Archäologischen Wissenschaften bereitgestellt werden soll.