Forschung

Projekt: Arbeitsmarktinstitutionen, Berufe und Erwerbsverläufe

Der deutsche Arbeitsmarkt ist durch eine starke Verberuflichung charakterisiert. Aus individueller Sicht sind an den Erwerb berufsspezifischer und standardisierter Qualifikationsbündel Erwartungen an eine materiell abgesicherte sowie stabile Erwerbskarriere geknüpft. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt stetigen berufsstrukturellen Wandlungsprozessen unterworfen. Diese werden nicht zuletzt durch Arbeitsmarktinstitutionen geprägt. Aus soziologischer Perspektive werden u. a. Mindestlöhne als bedeutsame Institutionen am Arbeitsmarkt konzeptualisiert, die das Zusammenspiel von Arbeitsangebot und -nachfrage beeinflussen. In meiner Forschung zu dieser Thematik interessiert mich, welche Auswirkungen die Institution "Mindestlohn" auf die Berufsstruktur und die individuelle berufliche Mobilität hatte.

Projekt: Arbeitsbedingungen und Gesundheit: Mindestlohneffekte auf den Gesundheitszustand von Niedriglohnbeschäftigten

Arbeit und Arbeitsbedingungen tragen wesentlich zur sozialen Ungleichheit in der Gesundheit bei. Ausführlich sind in der Literatur die negativen gesundheitlichen Auswirkungen belastender und nachteiliger Arbeitsbedingungen belegt. Ob allerdings ein kausaler Zusammenhang zwischen Verdiensten und der selbst berichteten Gesundheit oder psychischen Erkrankungen besteht, ist bislang nicht eindeutig belegt. Dementsprechend konnten systematische Literaturreviews zu den Auswirkungen von Veränderungen im Verdienst auf die Gesundheit keine klaren Schlussfolgerungen ziehen. Es wird jedoch angenommen, dass potenzielle Effekte des Verdienstes auf die Gesundheit nicht linear über die Einkommensgruppen verteilt sind, sondern bei einkommensschwachen Personengruppen stärker ausfallen. Deshalb wird im Forschungsvorhaben die exogene Variation der Verdienste von Niedriglohnbeschäftigten infolge der Einführung des Mindestlohns in Deutschland zur Identifikation von Lohneffekten auf die Gesundheit genutzt werden.