Gunhild Kübler (Zürich): Vortrag und Lesung "'Essenz entsteht durch Quetschen': Emily Dickinsons Lyrik"
Dienstag, 22.01.2019, 18:15-19:45 Uhr, U5/00.24
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei und mit einer induktiven Höranlage ausgestattet.
Die Literaturkritikerin, Autorin und Journalistin Gunhild Kübler las und diskutierte bekannte und unbekannte Gedichte von Emily Dickinson, Pionierin der Moderne und eine der innovativsten Autorinnen der letzten 150 Jahre. Dickinsons Gedichte aus allen Schaffensphasen belegen das breite Spektrum ihrer Themen und Sprechweisen, ihr poetisches Programm und ihre Entwicklung. Sie zeigen zugleich die Schwierigkeiten einer Übersetzung von Dickinsons Lyrik ins Deutsche.
Gunhild Kübler studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg, Berlin und Zürich und promovierte 1981 mit einer Arbeit über Frauenrollen in der deutschsprachigen Literatur Ende des 19. Jahrhunderts. Danach arbeitete sie als Kulturjournalistin für die „Neue Zürcher Zeitung“ und das Schweizer Radio und hatte Lehraufträge an den Universitäten von Bern und Basel. Von 1995 bis 2001 war sie Redakteurin der „Weltwoche“ und gehörte zwischen 1990 und 2006 zum Kritikerteam im „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens. Seit 2001 schreibt sie für die „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“. 2009 veröffentlichte sie zusammen mit Verena Auffermann, Ursula März und Elke Schmitter den umfangreichen Band Leidenschaften: 99 Autorinnen der Weltliteratur von Sappho bis Elfriede Jelinek bei Bertelsmann.
Seit 1998 beschäftigt sie sich intensiv mit der amerikanischen Lyrikerin Emily Dickinson. 2006 publizierte sie im Münchner Hanser-Verlag eine zweisprachige Anthologie und 2015 die erste deutsche Gesamtausgabe von Dickinsons Lyrik (rund 1800 Gedichte). Ihre Dickinson-Übersetzungen wurde mit dem Paul Scheerbart-Preis der Hamburger Rowohlt-Stiftung und mit Anerkennungspreisen der UBS-Kulturstiftung und des Kantons Zürich ausgezeichnet.