Dom St. Peter und St. Georg

 

Babenburg und erste Dombauphasen

Als “erster Friedhof Bambergs” können die Grablegen um die so genannte “Kirche der Babenburg”, die spätestens seit dem 9. Jahrhundert bestanden haben muss, bezeichnet werden. Dieser frühmittelalterliche Bestattungskomplex wurde über mehrere Generationen genutzt und erstreckte sich von der Südwestecke der Burgkirche bis in eine schwach belegte Randzone unter der heutigen Alten Hofhaltung. Der frühmittelalterliche Friedhof wurde wahrscheinlich, wie auch die Burgkirche, im Zuge der ersten Dombauphase aufgegeben. Bei Grabungen durch Eike Michl 2013/14 unter dem Domkranz des Heinrichsdoms wurden Teile eines mehrphasigen Friedhofshorizonts freigelegt, der sich topografisch sowie chronologisch vom 1331 (wieder) eingeweihten Bestattungsplatz Eselsstall an der Nordseite des Doms abgrenzen lässt. Somit kann er zumindest chronologisch als Teil eines ‘Vorgängerfriedhofs’ angesprochen werden. Seine älteste Phase wird etwa in das 11./12. Jahrhundert datiert und lässt somit eine Bestattungskontinuität auf dem Domberg vom Frühmittelalter, bzw. den ersten Dombauphasen, bis ins Spätmittelalter und darüber hinaus erkennen.

 

Der “Eselsstall”

Der etwa 120 m2 große Friedhof ‘Eselsstall’ an der Nordseite des Heinrichsdomes war ab 1331 der Bestattungsort des Stiftes St. Veit (aufgelöst 1804), bis er aus Platzmangel 1779 auf den im Jahre 1771 angelegten Friedhof des St.-Antoni-Siechhofes ‘verlegt’ werden musste. Auf dem Eselsstall, dessen Name wahrscheinlich von einem Unterstand der Lasttiere an der Dombauhütte herrührt, wurden neben den Stuhlbrüdern besonders auch weltliche Bedienstete des Domstiftes und Kerkerinsassen der Hofhaltung bestattet.

 

Grablege im Domstift

Die Geistlichkeit des Domes wurde im Kreuzgang und im Kreuzgangsgarten sowie in der Nagelkapelle bestattet. Unter dem Kreuzgangsgarten befindet sich auch ein Gewölbe für die sterblichen Überreste, dieses kam bei der Räumung eines Grabes zu Tage.