PREVENT – Trainingsansatz zur Vermittlung von Maßnahmen zur Prävention digitaler Desinformationskampagnen
Fake News und Desinformationen sind ein immer größer werdendes Problem, besonders die Sozialen Medien sind in hohem Maße von dem Phänomen betroffen. Fake News und Verschwörungstheorien erschweren die Meinungsbildung und können den Zusammenhalt unserer Gesellschaft schaden und soziale Unruhen auslösen.
Sicherheitsbehörden, wie die Polizei oder die Feuerwehr genießen großes Vertrauen der Gesellschaft, wissen jedoch oftmals nicht, wie sie diesen Desinformationen gezielt entgegenwirken sollen. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt an. Die Ergebnisse des Projekts sollen Sicherheitsbehörden dabei helfen, gezielt gegen Desinformationskampagnen vorzugehen.
Im gemeinsamen Forschungsprojekts „Prevent“ untersuchen Wissenschaftler:innen, warum dieses Phänomen entsteht, welche Personen(gruppen) dahinterstecken und wie man diese Desinformationen erkennen und unterscheiden kann. Ziel dabei ist es, individuelle, koordinierte und automatisierte Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, die dann vom Team zusätzlich hinsichtlich der Akzeptanz auf-seiten der Sicherheitsbehörden und ethisch-rechtlichen Kriterien ausgewertet werden sollen. Neben der Universität Bamberg sind auch die Universität Potsdam, die Universität zu Köln, die Eberhard-Karls-Universität Tübingen und die Virtimo AG an dem Projekt beteiligt.
Projektlaufzeit: 01.01.2021 – 30.06.2025
INNO4S
INNO4S - Digital Innovation for Sustainable Development
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und einem wachsenden Streben nach Nachhaltigkeit prägen gegenwärtig zwei Mega-Trends den globalen Diskurs in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Trends spiegeln sich auch in den Leitbildern und Zielen der Hochschulen und der Hochschulbildung wider.
Die Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik, insb. Digital Society, entwickelt und ein digitales Lehr-/Lernangebot zur Förderung der Digitalisierungsoffensive. Das Projekt adressiert den steigenden Bedarf nach Lehrmaterialien an der Schnittstelle zwischen diesen Mega-Trends. Ziel ist es, die Themenfelder Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Innovation in wirtschaftlichen Studiengängen zu verankern, um so das globale Streben nach Nachhaltigkeit durch digitale Innovationen unterstützen zu können.
Auf der Inhaltsebene werden in Anlehnung an die 17. Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (UN) Fallbeispiele ausgearbeitet, anhand derer die Innovationskraft digitaler Technologien zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit – bspw. Armut, Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit – aufgezeigt werden. Begleitend werden verhaltens- und wirtschaftswissenschaftliche Theorien eingeführt und vertieft, die den Studierenden ein Verständnis für die den Fallbeispielen zugrundeliegenden Dynamiken vermitteln. Auf der Ausführungsebene werden Lehrende in die Lage versetzt, die Inhalte an verschiedene Zielgruppen (Bachelor/Master) und Formate (Kleingruppen/Großveranstaltungen) anzupassen. Dies wird erreicht, indem Inhalte in verschiedenen Formaten (bspw. als Foliensatz, in Form von Video-Clips oder als Materialien für die selbstständige Ausarbeitung) und zusammen mit zielgruppen- und formatgerechten Lehrplänen und Prüfungsentwürfen, die sich an den Leitprinzipien für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) orientieren, zur Verfügung gestellt werden.
Die Projektpartner sind die Professur für Digitale Innovation und der öffentliche Sektor von Prof. Dr. Tobias Brandt von der Westfälischen Wilhelms Universität Münster und die Professur für Innovationsmanagement und Entrepreneurship von Prof. Dr. Mona Mensmann von der Universität zu Köln.
Projektlaufzeit: 01.08.2022 – 31.12.2024
Natural Hazards
Natural Hazards - Analysing Social Media Use during Natural Hazards: Improving Crisis Communication
Australien hat ein sehr wechselhaftes Klima, aber der Klimawandel hat in den letzten Jahrzehnten zu einer Verschärfung von Extremwetterereignissen geführt. Buschbrände, Überschwemmungen und Hitzewellen sind in einem noch nie da gewesenen Ausmaß aufgetreten. Bei solchen Naturkatastrophen braucht die Öffentlichkeit verlässliche Informationen über die Situation und Handlungsempfehlungen, um sich selbst zu schützen. Die Verbreitung solcher Informationen erfolgt nicht nur über traditionelle Kanäle, sondern auch über soziale Medien, deren Notwendigkeit und Wirksamkeit durch verschiedene Studien bestätigt wurde. Auch Deutschland bekommt zunehmend die Folgen des Klimawandels zu spüren, wie z. B. die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021, steigende Temperaturen und eine Verschiebung des zeitlichen Ablaufs von saisonalen Ereignissen. Angesichts der Aussicht auf häufigere und schwerwiegendere Naturkatastrophen befasst sich dieses Projekt mit der Notwendigkeit einer effizienten und gezielten Informationsverbreitung in Situationen, die eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.
Dabei stützt sich das Projekt auf die Kooperation mit und dem Fachwissen von Wissenschaftler:innen der Charles Darwin University. Die zu entwickelnde Strategie wird die Fähigkeit von Behörden und Organisationen mit Verantwortung für das Notfallmanagement wie Polizei, Feuerwehr und Regierungsbehörden verbessern, plötzliche klimabedingte Ereignisse effektiv zu bewältigen.
Projektlaufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2024
CYLENCE -Entwicklung von Medienstrategien und Werkzeugen zur Bekämpfung von Cybermobbing und Hassbotschaften in Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden
Cybermobbing und die Verbreitung von Hassbotschaften sind zunehmende gesellschaftliche Probleme, verstärkt durch die Verwendung sozialer Medien. Im Jahr 2023 waren etwa 14 % der deutschen Bevölkerung mindestens einmal von Cybermobbing betroffen, und die Konfrontation mit Hassbotschaften zeigt eine jährliche Wachstumsrate von etwa 10 % in den letzten fünf Jahren. Obwohl es zahlreiche Aufklärungs- und Meldungskampagnen gibt, fehlt eine umfassende Lösung, die in alltägliche Anwendungen integriert ist. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt "CYLENCE" hat das Ziel, Strategien und Werkzeuge zu entwickeln, um die Integration von Informationen zur Sensibilisierung und Prävention von Cybermobbing in alltägliche Technologien zu optimieren. Dabei wird auch angestrebt, ein präzises Lagebild für Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden zu erstellen. Das Projekt ermöglicht die medienübergreifende Meldung von Vorfällen durch Bürger:innen über verschiedene Kommunikationskanäle, die automatische Erfassung potenzieller Cyber-Missbrauchsfälle in öffentlichen sozialen Datenquellen und die visuelle Analyse zur frühzeitigen Identifizierung und Priorisierung von Cybermobbing und Hassbotschaften. Neben der Universität Bamberg sind auch die Technische Universität Darmstadt, die Universität Potsdam und die Virtimo AG an diesem Projekt beteiligt.
Projektlaufzeit: 01.08.2023 – 31.07.2026
ARTIMIS
ARTIMIS – Verstehen der Wahrnehmung von KI-generierten Fehlinformationen durch Social Media Nutzer:innen
Durch das Erleichtern von Informationsrecherche und Texterstellung könnte generative KI eine Hilfe bei der Verbreitung von Informationen darstellen. Durch die einfache und schnelle Generierung von überzeugenden Fehlinformationen könnte generative KI jedoch auch zu einer Bedrohung werden und ein noch nie dagewesenes Maß an öffentlicher Verwirrung erzeugen.
Obwohl der Fehlinformationsforschung große Aufmerksamkeit zuteilwird, konzentriert sie sich bisher überwiegend auf Lösungen zur Aufdeckung oder Aufklärung von Fehlinformationen und vernachlässigt Techniken zur Vermeidung von Fehlinformationen. Daher zielt dieses Forschungsprojekt darauf ab, Nutzer:innen widerstandsfähiger gegen generative KI-Fehlinformationen zu machen und deren Auswirkungen von vornherein zu verhindern.
In Zusammenarbeit mit der University of Melbourne wollen die Wissenschaftler:innen der Universität Bamberg ein tieferes Verständnis für generative KI-Fehlinformationen entwickeln, um deren Auswirkungen auf die einzelnen Nutzer:innen abzuschätzen und die Entwicklung und den Einsatz generativer KI in der Gesellschaft zu unterstützen. Grundsätzlich soll das Forschungsprojekt Behörden und Organisationen dabei helfen, verschiedene Arten von generativer KI-Fehlinformation zu identifizieren, zu verstehen, wie Social Media Nutzer:innen diese wahrnehmen, und ihre Widerstandskraft und Resilienz gegenüber diesen zu erhöhen.
Projektdauer: 01.01.2024 - 31.12.2025