Universität Bamberg auf der Forschungslandkarte
Deutschlands Universitäten zeichnen sich durch verschiedene Forschungsschwerpunkte und -profile aus. Um Wissenschaftlern und Partnern im In- und Ausland das komplexe Profil von universitärer Forschung in Deutschland verständlich zu präsentieren und der Öffentlichkeit leichter zugänglich zu machen, hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) jetzt eine „Forschungslandkarte“ im Internet veröffentlicht. Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist als eine von 74 Universitäten mit zwei Schwerpunkten verzeichnet: Empirische Sozialforschung, insbesondere Bildungsforschung, auf der einen und Mediävistik und Kulturgutsicherung auf der anderen Seite. Beide Schwerpunkte erfüllen die Kriterien der HRK, die besonderen Wert auf interdiszisplinäre Kooperation und internationale Exzellenz legt.
Bildungsforschung - Bildungspanel
Bildungsforschung stellt an der Universität Bamberg seit vielen Jahren einen Forschungsschwerpunkt dar. Den Anfang bildete das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidung im Vor- und Grundschulalter“ (BiKS): 2005 nahm die interdisziplinäre Forschergruppe aus Pädagogen, Psychologen und Soziologen ihre Arbeit auf und untersucht bis heute Bildungsprozesse und -entscheidungen. Das Projekt „Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern“ (PERLE) untersucht seit 2006, wie Grundschulkinder lernen. Auf der Basis dieser und weiterer umfangreicher Projekte im Bereich der Empirischen Sozialforschung erhielt Bamberg 2009 den Auftrag zur Koordination des „Nationalen Bildungspanels/National Educational Panel Study“ (NEPS). Das interdisziplinär zusammengesetzte Exzellenz-Netzwerk konnte in Bamberg auf eine hervorragende Forschungs-Infrastruktur aufbauen.
Mittelalter und Kulturgut
Der zweite Forschungsschwerpunkt hat eine noch ältere Tradition. Mit der Gründung des Zentrums für Mittelalterstudien (ZEMAS) im Jahr 1998 setzte man ein erstes Zeichen: Hier sollten fortan fächerübergreifend alle mittelalterbezogenen Aktivitäten in Forschung, Lehre und Weiterbildung koordiniert werden. Derzeit kooperieren 53 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus etwa 20 mediävistischen Fachgebieten miteinander.
Mit Kulturgutsicherung befassen sich vor allem die im Institut für Archäologie, Denkmalpflege und Kunstgeschichte (IADK) zusammengefassten Fächer. Sie widmen sich der Kunst und der materiellen Kultur von prähistorischer Zeit bis in die Gegenwart, sowohl in Grabungen als auch in denkmalkundlichen, baudenkmalpflegerischen, restaurierungswissenschaftlichen und kunsthistorischen Aktivitäten im In- und Ausland. Über das materiell Greifbare hinaus widmen sich die Bamberger Ethnologen und Historiker den Traditionen, Bräuchen und der Geschichte des kulturellen Raumes und seiner Bewohner. Der Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften entwickelt u.a. Informationssysteme für die Baudenkmalpflege und die Kulturgeographie.
Nachwuchsförderung und Studienangebot
Die Bedeutung der Schwerpunkte für die Universität Bamberg manifestiert sich auch im Bereich der Nachwuchsförderung: In zwei Graduiertenschulen wird der wissenschaftliche Nachwuchs speziell zu den beiden Forschungsschwerpunkten ausgebildet. Und nicht zuletzt profitieren Studierende von der Bamberger Forschungs-Exzellenz, denn das Lehrangebot wird durch außergewöhnliche forschungsnahe Studiengangkonzepte wie Empirische Bildungsforschung, Interdisziplinäre Mittelalterstudien, Heritage Conservation und Computing in the Humanities bereichert.
Zur Forschungslandkarte der HRK:
www.hrk.de/6754.php