Institutionalisierung abgeschlossen

LIfBi wird An-Institut der Universität Bamberg und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

Die neue Verbindung zwischen Universität und dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe als An-Institut ist eine Win-Win-Situation, da dieser Status beiden Seiten die Möglichkeit zu einer engen Kooperation in Verwaltung, Lehre, Wissenschaft und Forschung bietet. Im Bereich Forschung und Wissenschaft sichert sich das LIfBi damit dauerhaft die Mitwirkung von Bamberger Professorinnen und Professoren bei der Durchführung ihrer Studien. Umgekehrt profitiert die Universität Bamberg von dem Know-how, das die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ihrer Arbeit für das LIfBi gewinnen und in ihre universitäre Lehre und Forschung einbringen können.

„Mit dieser Kooperation können wir uns auch in der Außendarstellung und Profilbildung gegenseitig unterstützen“, sind sich Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert und Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, Direktor des LIfBi, einig. Diese Form der Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich in der deutschen Wissenschaftslandschaft: Der deutsche Föderalismus und die daraus resultierende Forschungsförderung schaffen eine Trennung von universitärer und außeruniversitärer Forschung. Dieser Entwicklung soll eine andere Idee entgegen gestellt werden. „Leibniz auf dem Campus und nicht daneben“ bringt sie der Präsident auf eine Kurzformel.

Formen für eine langfristig angelegte Zusammenarbeit sehen Godehard Ruppert und Hans-Günther Roßbach nicht nur in der aktiven Mitwirkung einzelner Universitätsprofessorinnen und -professoren im Leibniz-Institut, sondern auch umgekehrt in der Einbindung von Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern in den universitären Wissenschaftsbetrieb, zum Beispiel durch die Vergabe von Lehraufträgen. Außerdem wird es gemeinsame Konzepte bei der Planung wissenschaftlicher Veranstaltungen und im Bereich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geben.

„Auf Verwaltungsebene ermöglicht es die neue Kooperationsform, Räumlichkeiten und technische Infrastruktur gegenseitig zu nutzen. Außerdem stehen den Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern die Leistungen der universitären Serviceeinrichtungen wie Bibliotheken, Rechenzentrum und Sprachenzentrum grundsätzlich zur Verfügung“, erläutert die Kanzlerin der Universität, Dr. Dagmar Steuer-Flieser.

Die Geschichte eines einzigartigen Projekts

Diesem jetzigen Status von LIfBi gingen einige arbeitsreiche Jahre voraus: Um mehr über den Bildungserwerb und seine Folgen für individuelle Lebenswege zu erfahren, begleitet das Forschungsprojekt NEPS (Nationales Bildungspanel) seit 2009 rund 60.000 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer und 40.000 Personen aus deren Umfeld durch alle Stufen des Bildungssystems von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter. Über 200 Forscherinnen und Forscher aus ganz Deutschland und aus unterschiedlichen Disziplinen von Erziehungswissenschaften und Soziologie bis Ökonomie arbeiten dort zusammen. Das Projekt schließt damit eine große Lücke in der deutschen Forschungslandschaft nach dem  PISA-Schock vor 12 Jahren.

„Damit die längsschnittlichen Betrachtungen und Erhebungen von Dauer sind, war es bereits seit einigen Jahren unser Ziel, das NEPS von einem zeitlich befristeten Forschungsprojekt zu einem dauerhaft finanzierten Institut auszubauen“, erläutert Hans-Günther Roßbach. Die Arbeit an dieser Idee zahlte sich aus und im vergangenen Jahr erklomm das NEPS-Team mit Unterstützung der Universitätsleitung erfolgreich Stufe um Stufe auf diesem Weg: Nach erfolgreicher Evaluation des Nationalen Bildungspanels im letzten Dezember entschied im Juni die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) auf Empfehlung des Wissenschaftsrat, das NEPS in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern aufzunehmen.

Im Mai wurde das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.V. gegründet. Nun war der Weg frei, um Mitglied in der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz zu werden. Ende November folgte die offizielle Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft mit Wirkung zum 1. Januar 2014. Ein Novum in der deutschen Forschungslandschaft, wie Godehard Ruppert betont: „Es ist sehr erfreulich, dass wir das Verfahren für die Gründung einer außeruniversitären Einrichtung so zügig abschließen konnten. Fünf Jahre ist für einen solchen Prozess eine außergewöhnlich kurze Zeit. Das ist deutschlandweit einzigartig.“

Hinweis

Diesen Text verfassten Maike Bruns und Tanja Eisenach für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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