So ticken Bewerber und Unternehmen: CHRIS-Team stellt die Studien ‚Recruiting Trends 2013‘, ‚Bewerbungspraxis 2013‘ und ‚Recruiting Trends im Mittelstand 2013‘ vor

Der Bewerber, das unbekannte Wesen? Seit 2004 ist damit Schluss, denn das  Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main startete zusammen mit dem Karriereportal Monster seine Studienreihe ‚Bewerbungspraxis‘, die sich, ergänzend zu den ‚Recruiting Trends‘, nicht auf den Arbeitsmarkt aus Sicht der Unternehmen fokussiert, sondern Stellensuchende und ihre Sichtweise in den Mittelpunkt rückt. Kaum ein Personalverantwortlicher kann es sich erlauben, sich nicht mit den Bedürfnissen und Anforderungen der gesuchten Kandidaten auseinanderzusetzen. Das gilt insbesondere, wenn es sich um selbst stark umworbene Fachkräfte handelt.

Gut drei von zehn Karriereinteressierte wollen Arbeitgeber wechseln

Trotz einer vergleichsweise etwas pessimistischeren Einschätzung der eigenen Chancen am Arbeitsmarkt, glaubt jeder vierte Studienteilnehmer, 2013 seinen Traumjob zu finden. Grundsätzlich herrscht unter den 6.000 Befragten eine hohe Wechselwilligkeit. 30,3 Prozent planen, ihren Arbeitsvertrag zu kündigen und 10,3 Prozent der Befragten haben dies bereits getan. Der ideale Job zeichnet sich laut der befragten Studienteilnehmer durch ein gutes Arbeitsklima, flexible Arbeitszeitmodelle sowie gute Aufstiegsmöglichkeiten aus – das Gehalt dagegen ist weniger wichtig. Ansprechend bewerten Kandidaten (38,6 Prozent) übrigens den Einsatz interaktiver Elemente in Stellenanzeigen mit Videos, Links und Facebook-Elementen. 

„Der Bewerber 2013 ist gut vernetzt, nutzt beispielsweise Internet-Stellenbörsen, persönliche Netzwerke und Social Media für sein berufliches Weiterkommen“, erläutert Prof. Dr. Tim Weitzel vom Lehrstuhl für Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen der Universität Bamberg.  

Die Kernergebnisse der Recruiting Trends 2013

Deutsche Unternehmen sind auch 2013 auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. So erwarten nahezu alle Befragten freie Stellen (99,1 Prozent), die es zu besetzen gilt. 45 Prozent rechnen sogar damit, Ende des Jahres mehr Personen zu beschäftigen als zu Beginn. 

Die Fachkräfteknappheit stellt die Personaler allerdings weiterhin vor eine schwierige Herausforderung. Mehr als ein Drittel (37,2 Prozent) der Vakanzen wird nach Meinung der Unternehmen schwer zu besetzen sein. Rund sechs Prozent bleiben ihrer Einschätzung nach aufgrund des Mangels an geeigneten Bewerbern ganz unbesetzt. Im Mittelstand ist die Situation noch dramatischer: Für 42,1 Prozent der Stellen können geeignete Bewerber nur schwer gefunden werden und bei knapp zehn Prozent der Stellen rechnen die Unternehmen damit, überhaupt nicht fündig zu werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist somit keinerlei Entspannung in Sicht.

Online-Stellenbörsen schreiben neuen Rekord

Auch 2013 bleibt die Stellenausschreibung auf der eigenen Unternehmens-Webseite  unangefochten der Liebling der antwortenden Firmen  (90 Prozent). Doch die externe Lösung der Mitarbeitersuche via Internet-Stellenbörsen holt weiter auf. 69,1 Prozent der Unternehmensvakanzen werden über Karriereportale wie monster.de veröffentlicht – so viele wie noch nie seit dem Beginn der Studien 2003. Lohnend zeigt sich in diesem Zusammenhang der Blick auf die daraus tatsächlich resultierenden Einstellungen: Fast 37 Prozent der wirklichen Einstellungen resultieren aus Anzeigen in Internet-Stellenbörsen. Nur 29,3 Prozent der neuen Mitarbeiter werden über Veröffentlichungen auf der eigenen Unternehmens-Webseite  gewonnen. 

Bei Mobile Recruiting herrscht Nachholbedarf

„Smartphones und Tablets sind zu ständigen Begleitern in der modernen Arbeitswelt geworden. Daran muss sich auch das Recruiting anpassen. Bereits mehr als 57 Prozent der von uns befragten Unternehmen sehen die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte als wichtigen Einflussfaktor auf das Recruiting an. Tendenz steigend“, erklärt Prof. Dr. Tim Weitzel. 

Mobile Recruiting wird von Unternehmen als wichtiger Trend erkannt, doch an der tatsächlichen Umsetzung in der Praxis mangelt es bei vielen noch. Lediglich jeweils sechs Prozent der befragten Unternehmen haben die Darstellung ihrer Online-Stellenanzeigen für bestimmte Tablets oder Smartphones optimiert .

Auch der Social-Media-Einsatz steckt immer noch in den Kinderschuhen. Lediglich 16,1 Prozent der Unternehmen haben eine explizite Social-Media-Strategie für die Personalbeschaffung. Für das Employer Branding sind Social-Media-Plattformen allerdings nicht zu unterschätzen. Bereits jedes fünfte Unternehmen wirbt auf Facebook häufig für sein Arbeitgeber-Image.

Seit 2003 untersucht die Studienreihe die wichtigsten Trends und Entwicklungen in der Personalbeschaffung. Für die aktuelle Ausgabe wurden erneut die 1.000 größten Unternehmen in Deutschland sowie diesmal die jeweils 300 größten deutschen Firmen aus den Branchen Automotive, Finanzdienstleistung und IT befragt.

Weitere Informationen

Eine Kurzzusammenfassung der Recruiting Trends 2013, der Recruiting Trends 2013 Mittelstand und der Bewerbungspraxis 2013 kann online abgerufen werden. Bei Interesse an ausführlichen Studienergebnissen wenden Sie sich bitte an Dr. Sven Laumer.

Details zur Recruiting Trends 2013 finden Sie hier.

Details zur Recruiting Trends 2013 Mittelstand finden Sie hier.

Details zur Bewerbungspraxis 2013 finden Sie hier.

Gerne steht das CHRIS-Team Interviews und Rückfragen zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Dr. Sven Laumer.