Qualifikationsziele Hauptfach Romanistik

Wissenschaftliche oder künstlerische Befähigung

  • Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Romanistik (75 ECTS) verfügen durch den Besuch der sprachpraktischen- und fachwissenschaftlichen Module über thematische und methodische Grundkenntnisse in den drei romanischen Teilfächern Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaft sowie über praktische Kenntnisse einer oder zweier romanischer Sprachen (abhängig von der individuellen Sprachenwahl). Die Studierenden verstehen die wichtigsten Theorien und Methoden des Faches (Editionsphilologie, Diskursanalyse, Gender Studies, Postcolonial Studies, Erinnerungskulturen, Cultural Studies etc.), reflektieren sie und können sie auf literarische und nicht literarische Texte, Literaturkonzepte, Kulturräume, Kultur- und Medienphänomene sowie auf sprachliche Daten aus dem romanischen Raum anwenden. Sie können sprachliche Daten und kulturelle Artefakte den entsprechenden Kulturepochen zuordnen und kennen wichtige empirische Methoden qualitativer und quantitativer Art. Sie haben Einblicke in die Gesamtheit der Romania (Romania in Europa und Lateinamerika, aber auch in Afrika und die romanischen Enklaven in Asien) und können interkulturell vergleichend analysieren. Sie erwerben die Fähigkeit, mit fiktionalen und nicht fiktionalen Texten, Sprachen, Kulturen und Medien der romanischen Regionen der Welt zu arbeiten und diese Kompetenzen in fachlichen, kulturellen, didaktischen und organisatorischen Arbeits- und Aufgabenbereichen kontextbewusst und vergleichend anzuwenden und einzubringen.
  • Die Absolventinnen und Absolventen sind, wie sie in Seminararbeiten und Referaten gezeigt haben, in der Lage, das erworbene Wissen auf neue Fragestellungen und Tätigkeiten anzuwenden, wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren sowie Problemlösungen und wissenschaftliche Argumentationen zu entwickeln. Insbesondere können sie mit ihrer Schwerpunktsetzung Schnittstellen zu anderen Disziplinen erkennen (z.B. Germanistik, Anglistik/Amerikanistik, Geschichte, Politikwissenschaft etc.) in vertieften Perspektiven in den Blick nehmen.
  • Die Absolventinnen und Absolventen können, wie sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit in Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft oder Kulturwissenschaft gezeigt haben, auf der Grundlage angemessener Medienkompetenz eine Forschungsarbeit in einem vorgegebenen Zeitrahmen verfassen. Darin erörtern sie auf der Basis erworbenen Wissens, unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis und unter Anwendung von geeigneten Methoden eine Forschungsfrage, versuchen Lösungen und erkennen die Kontexte.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Die Absolventinnen und Absolventen können relevante Informationen zu romanischen Literaturen, Kulturen und Sprachen recherchieren, bewerten und interpretieren, fachliche Inhalte strukturieren und weiterführende Arbeitsschritte selbstständig planen, wie sie in Gruppenarbeiten, Seminarbeiträgen, Referaten, Seminararbeiten und Exkursionen gezeigt haben. Das Studium versetzt sie in die Lage, komplexe Sachverhalte sowohl mündlich als auch schriftlich und unter Nutzung digitaler Medien sowohl für ein Fachpublikum als auch für eine breite Öffentlichkeit angemessen zu präsentieren. Sie sind fähig, die im Studium erworbenen Kompetenzen im Umgang mit Texten, Sprachen und Kulturen der romanischen Regionen der Welt kontextbewusst in kulturellen und organisatorischen Arbeitsbereichen wie Medien und Journalismus, Verlagswesen und Kulturmanagement, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bei internationalen und europäischen Organisationen (Französisch und Spanisch sind offizielle Sprachen in mehreren internationalen Organisationen und Nationalsprachen von mehr als 45 Ländern) und Behörden oder in der Sprachvermittlung einzusetzen und zu kommunizieren.
  • Die Absolventinnen und Absolventen haben anhand ihrer Lern- und Studienorganisation bewiesen, dass sie selbständig planen und arbeiten können. Sie können einen Projekt- und Zeitplan entwerfen und umsetzen, was sie bei der selbständigen und strukturierten Arbeit an ihrer Bachelorarbeit unter Beweis gestellt haben. Diese Selbständigkeit umfasst auch, dass sie vorhandene Kompetenzen in neue Tätigkeitsfelder integrieren können.
  • Nach dem Besuch sprachpraktischer Module zur Ausbildung der Fremdsprachenkompetenz (und ggf.  der Teilnahme an Exkursionen und / oder einem Auslandssemester im Land der Zielsprache zur Vertiefung von Landes- und Sprachkenntnissen sowie von interkulturellen Kompetenzen in den Kontexten der Teilfächer Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Romanistik) können die Absolventinnen und Absolventen mindestens eine romanische Sprache im Bereich mündlicher und schriftlicher Sprache produktiv und rezeptiv nutzen. Dabei können sie nicht nur die sprachlichen Grundfertigkeiten Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben anwenden, sondern auch im inter- und intrakulturellen Kontext professionell agieren und kommunizieren.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, auch in heterogen zusammengesetzten Gruppen konstruktiv zusammenzuarbeiten. In Gruppenarbeiten haben sie gelernt, ihre Meinung zu vertreten, nachvollziehbar zu argumentieren und gleichzeitig die Sichtweisen anderer zu berücksichtigen. Durch die Lehr- und Forschungsarbeit in heterogenen Gruppen haben sie eine Null-Toleranz zur Diskriminierung entwickelt und berücksichtigen zumindest folgende Aspekte: Gender/Geschlecht, Ethnie, Sprache/Dialekt, Heimat, Herkunft, Glauben/Weltanschauung, religiöse oder politische Anschauungen, Behinderung und Krankheiten.
  • Absolventinnen und Absolventen kennen ihre persönlichen Kompetenzen (Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz) und wissen um die Möglichkeiten ihrer Anwendung in Berufsfeldern wie Medien und Journalismus, im Verlagswesen und Kulturmanagement, in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bei internationalen und europäischen Organisationen (Französisch und Spanisch sind offizielle Sprachen in mehreren internationalen Organisationen und Nationalsprachen von mehr als 45 Ländern) und Behörden oder in der Sprachvermittlung. Im Rahmen des Studium Generale haben sie außerfachliche Qualifikationen gesammelt. Sie haben ein berufliches Selbstbild entwickelt, Vorstellungen zu ihrer beruflichen Weiterentwicklung erlangt und können sich selbständig neues Wissen erschließen. Sie können ihre Ideen bezüglich individuell geeigneter Berufsfelder konkretisieren.

Gesellschaftliches Engagement

  • Das Bachelorstudium Romanistik vermittelt Einsichten in aktuelle Entwicklungstendenzen in der Romania (Romania in Europa und Lateinamerika, aber auch in Afrika und die romanischen Enklaven in Asien). Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, komplexe kulturelle Zusammenhänge zu erkennen und vor dem Hintergrund der Realien romanischsprachiger Länder und Regionen über Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen, geistesgeschichtlichen und politischen Entwicklungen zu reflektieren. Sie können gesellschaftliche Prozesse kritisch, reflektiert sowie mit Verantwortungsbewusstsein und im demokratischen Gemeinsinn maßgeblich mitgestalten.
  • Absolventinnen und Absolventen sind sich der Bedeutung von Kultur und Sprache vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer Gegebenheiten in den romanischsprachigen Ländern und einer multikulturellen Gesellschaft bewusst. Dabei sind sie sensibilisiert für Diversität, vor allem hinsichtlich Migration, Gender und Religion/Weltanschauung.